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Geheimauftrag: Liebe

Geheimauftrag: Liebe

Titel: Geheimauftrag: Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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mir immer noch den Jungen sehen, bist du für sie gewiss nicht älter als dreiundzwanzig, wenn überhaupt. Und selbst wenn du Mamas Patentochter bist, so ist sie nicht hier – und das ist der entscheidende Punkt. Im Großen und Ganzen wissen alle, dass dieses Haus riesig ist und nachts alle Dienstboten unterm Dach in ihren Quartieren sind. Schließlich geht es um die Nächte – in dieser Hinsicht blüht die Fantasie bestimmt gehörig.«
    Er erwiderte ihren Blick fest. »Gleichgültig, welche Entschuldigungen und Rechtfertigungen wir haben: Wenn die Damen der Gegend erfahren, dass wir beide unter einem Dach gelebt haben, ohne dass irgendwo eine Anstandsdame zu sehen war, wird die Hölle los sein. Trotz – oder vielleicht auch wegen – meiner legendären Wildheit ist das kein Bild, das ich heraufbeschwören möchte.«
    Der Blick, den sie ihm zuwarf, war verächtlich. »Ich messe diesem Grund kein großes Gewicht bei. Aber du hast gesagt, es gebe zwei wesentliche Gründe. Was ist der zweite?«
    Er schaute sie drei Sekunden lang an, dann sagte er glatt: »Weil ich, wenn du länger unter diesem Dach bleibst, dir nicht versprechen kann, dass ich meine Hände von dir lasse.«
    Sie starrte ihn an mit vollkommen ausdrucksloser Miene,
während sie überlegte, was sie antworten sollte. Schließlich sagte sie lahm: »Das ist ein Scherz.«
    Mehr eine verunsicherte Frage als eine Feststellung. Er schüttelte den Kopf.
    Wieder presste sie die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen. In ihren Augen stand Empörung. »Du versuchst nur wieder, mich zu zwingen, dass ich mich deinem Willen beuge.«
    Er zuckte mit keiner Wimper, erwiderte offen ihren Blick. »Wenn du denkst, dass ich das nur vorschiebe, dann lass es ruhig darauf ankommen.« Er machte eine Pause, dann fügte er hinzu: »Wenn du hier wohnen bleibst, kannst du dich darauf verlassen, dass du entweder in meinem Bett landest oder ich in deinem. In einem jedenfalls werden wir gemeinsam liegen, je nachdem, welches zu der Zeit gerade näher ist ... in den nächsten drei Nächten.«
    Penny verschlug es die Sprache. Was sie in seinen Augen las, was sie zu spüren meinte, was nach ihr zu greifen schien – das raubte ihr die Fassung. »Das ist wirklich dein Ernst.« Die schwachen Worte waren mehr an sie als an ihn gerichtet. Ein Punkt, den er zu realisieren schien, denn er antwortete nichts darauf. Sie versuchte sich zusammenzureißen. »Ich finde das nicht fair.«
    Er lächelte. Bedächtig. »Wenigstens habe ich dich fairerweise gewarnt.«
    Warnung genug, dass sie nach Wallingham flüchtete, allerdings. Sie hätte viel darum gegeben, jetzt leichthin lachen und ihm versichern zu können, dass er träumte, aber nach letzter Nacht …
    Sie weigerte sich, den Blick abzuwenden, einfach nachzugeben. »Was sind die Gründe, die für meine Anwesenheit auf Wallingham sprechen?«
    Seine bedrohliche Sinnlichkeit schwächte sich ab; sie konnte leichter atmen.

    »Damit wir Nicholas überwachen können. Falls es dir nicht aufgefallen ist, er und ich verspüren füreinander Abneigung. Ich kann wohl kaum bei ihm aufkreuzen und behaupten, ich sei auf der Suche nach einem Trinkkumpan, oder ihn auf eine Nacht der Ausschweifungen einladen oder auch nur für einen netten Abend zu Hause bei einem Glas Brandy. Ein kleiner Plausch über London und die dortige Damenwelt oder so. Nein, Nicholas und ich werden nie Freunde sein. Wenn du allerdings auf Wallingham bist, habe ich einen perfekten Vorwand, dorthin zu kommen, mich im Haus aufzuhalten. Ganz simpel.«
    Am liebsten hätte sie seinen Plan in der Luft zerrissen – oder ihm unter Verweis auf seine Erklärung von eben untersagt, sie zu besuchen –, aber sie steckten immerhin unter einer Decke. »Hm. Und ich werde sogar über Nacht dort sein … Ich nehme an, da wir sicher sind, dass er damit zu tun hat, kommt es nicht mehr darauf an, ob er weiß, dass wir ihn beobachten – es kann ihn nur nervös machen.«
    »Stimmt. Mit dir im Haus können wir ihn am wirkungsvollsten überwachen, was gewiss dazu führen wird, dass er sich eingeengt fühlt. Wenn seine Verzweiflung groß genug ist, lässt er sich vielleicht zu einem Ausrutscher verleiten.«
    Je mehr sie darüber nachdachte, desto besser gefiel ihr die Idee. Wenn sie in Wallingham war und Nicholas direkt vor ihrer Nase hatte, würde Charles es unmöglich finden, sie aus den Ermittlungen herauszudrängen – sie wusste sehr wohl, dass er das würde, wenn er könnte.
    Und außerdem galt es zu

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