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Geheimcode F

Geheimcode F

Titel: Geheimcode F Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Juergen u Swennen Klauss
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scheint’s, alle Erdheiligen gegen ihn verschworen. Sogar den Extrascheinwerfer am Himmel hatte diese Sintflut ertränkt!
    »Tarzan, Tarzan!« In diesem Gewitter hörte er seine eigene Stimme kaum. Hier konnte man sich ja nicht einmal irgendwo ausruhen. Tobias lauschte. Da war doch was! »Tarzan?« Vorsichtig machte er ein paar Schritte in die vermeintliche Richtung.
    Ein jähes Aufblenden warf ihn fast um.
    »He, ich kann nichts sehen, wer sind Sie... Können Sie nicht Ihren Scheinwerfer ausmachen...« Um so viel Licht hatte er nicht gebeten! Blind trat er auf der Stelle. »Ich sehe nichts!« Jetzt wurde er langsam zornig, machte einen unvorsichtigen Schritt auf die Lichtquelle zu. Plötzlich gab der Boden unter seinen Füßen nach. Er versuchte, sich festzuhalten, doch da war nichts mehr außer dem Abgrund. Ein Schmerzensschrei, Stille. »Mein Gott, Tobias!« Françoise tauchte aus der Dunkelheit auf, gefolgt von Alain, der die 1 000 Watt, die Tobias so geblendet hatten, noch in Händen hielt. »Tobias, sag doch was!« Alain wußte, daß er zu weit gegangen war. Er hatte ihn vielleicht erschrecken wollen, verletzen sicher nicht.
    »Tobias?« Françoise lauschte in die Dunkelheit. Er war hier irgendwo abgestürzt.
    »Hilfe!« Tobias’ kläglicher Hilferuf kam aus dem Graben da vorne. Françoise und Alain liefen den Abhang hinunter. Als Tobias die beiden erkannte, ließ er sich ganz in Opa-Manier in eine herrlich gespielte Ohnmacht gleiten. Er spürte, wie ihn Hände packten, aufhoben und ein Stück bergauf trugen. Dann wurde er wieder runtergelassen. Tobias öffnete die Augen. »Au!« sagte er und blickte direkt in Françoise’ besorgtes Gesicht, die sich über ihn gebeugt hatte. Mit einer Stimme, die vor Sorge ganz rauh war, fragte sie ihn leise: »Wie geht es dir?« Tobias hob zitternd seine Hand und ließ sie kraftlos wieder fallen. Françoise erschrak.
    »Tut’s weh?« wollte nun auch Alain wissen, der gerade damit beschäftigt war, in der Höhle ein Feuer zu machen. Sein schlechtes Gewissen machte ihm zu schaffen.
    Tobias nickte. »Du bleibst bei ihm«, kommandierte Alain seine Schwester zum Hierbleiben ab. »Ich hole Hilfe. Vielleicht ist der Fuß gebrochen, wir wollen nichts riskieren.« Sein Blick fiel auf einige Papiere, die Tobias beim Transport aus der Hosentasche gefallen waren. Alain bückte sich.
    »Unsere Eisenbahnkarten. Zählst du sie bitte nach, die brauchen wir noch«, bat Tobias. »Sechs?« Alain warf Françoise einen fragenden Blick zu. »Warum sechs?«
    »Opa, meine Eltern, Rica, Tarzan und ich. Sechs!«
    »Ein Hund braucht eine Karte?«
    »Was denkst du?« Tobias verstand gar nicht, was daran so seltsam war. »Kostet richtig Geld?« Françoise wunderte sich nur noch. »Logo, und nicht zu knapp.« Alain machte sich auf den Heimweg. Françoise legte ein Holzscheit nach, es war doch empfindlich kühl in der Höhle, aber wenigstens waren sie vor dem Gewitter in Sicherheit.
    »Wie geht es dir? Ist dir kalt?« Tobias bekam wieder einen Schwächeanfall, Françoise stützte ihn, so gut sie konnte. »Weißt du«, sinnierte sie, »manchmal, also, denkt man ganz anders von einem Menschen, als er in Wirklichkeit ist...« Tobias konnte nicht ganz folgen. »Ja, ich zum Beispiel dachte, daß du nicht die Wahrheit sagst.« — »Wobei?« Tobias verstand überhaupt nichts mehr. »Ich dachte, ihr hättet den Zwischenstopp nur ausgedacht, um euch bei uns einzuschleichen...«
    »Na, hör mal, wir sind doch nicht bei James Bond.« Tobias fand die Idee einfach lächerlich. Zwischenstopp inszenieren. Das einzige, das hier inszeniert war, war Opas Gallenanfall. Aber was ging der Mademoiselle Françoise an?
    »Und an Tarzan, ja, an Tarzan haben wir auch nicht geglaubt, verstehst du?« Françoise lächelte ihn aufmunternd an. »Kein Wort«, gestand er. »Okay, hör zu! Wir spielen manchmal am Computer, Alain und ich...«
    »Dagegen ist ja nichts zu sagen.«
    »Ja, und eines Tages, plopp , sind wir in einem fremden System. Einfach so.« Jetzt wurde es langsam interessant. »Wir stellten fest, daß jemand mit gestohlenen Tieren handelt. Dann per Zufall, daß so ein Tiertransport vor unserer Haustür vorbeiführt... und den... haben wir geklaut.«
    »Die geklauten Tiere wieder zurückgeklaut?« Tobias fand das nicht schlecht. »Na ja, du und Rica, ihr wart uns verdächtig, mit der Kamera und so... Wir dachten, ihr gehört zu den Verfolgern.«
    »Ihr werdet verfolgt?« Phantasie hatte das Mädchen, das mußte ihr der

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