Geheimcode F
fiel ins Schloß. Miguel griff nach seiner Kanone. »Ich seh mal nach!« Juan beschloß, daß es reichte, wenn einer die Lage peilte, und legte sich ins Bett zurück.
Die Treppe lag im Halbdunkel. Miguel konnte gerade noch erkennen, daß zwei Personen eine dritte hinunterschleppten. »Was ist hier los?« brüllte er ihnen nach. »Jemand ist die Treppe runtergestürzt!« rief Alain zurück. »Hilfe ist schon unterwegs. Alles in Ordnung!« Miguel überlegte nicht lange, sondern sah gleich im Zimmer seiner Lady nach. Es war leer. Juan wartete schon neugierig auf seinen Lagebericht. »Da ist jemand die Treppe runtergefallen«, berichtete Miguel. »Unsere Chefin ist nicht in ihrem Zimmer. Vielleicht hat sie einen... Unfall gehabt?« Juan glaubte nicht so ganz daran: »Wer weiß, wo die wieder herumschleicht. Bewegt sich wie eine Katze. Kann mir nicht vorstellen, daß die wo runterfällt !« Er machte es sich wieder bequem. »Solange da draußen nicht die Bullen rumspazieren, ist mir das egal!« Miguel war noch immer beunruhigt. Er wollte Gewißheit haben. »Ich schau noch mal nach unten, vielleicht erfahre ich Genaueres!« Er schlich die Treppe hinunter und ging dem einzigen im Hause brennenden Licht nach, direkt in den Stall. Dort lag die Signora Benedetti, den Kopf auf das Schwein gebettet, und sah gar nicht gut dabei aus. Miguel lauschte. »Von diesen Tropfen brauchen wir nur ganz wenige. Sie können Tote wecken. Aber sie wirken nur sieben Stunden«, dozierte Gerard, während er Anastasias Wundermedizin hervorzauberte. »Bis dahin war schon der Arzt da!« meinte Françoise beruhigt. Keiner zweifelte daran, daß Fabiola in der Zwischenzeit bei Gerard gut aufgehoben war.
Miguel schlich aus seinem Versteck ins Zimmer zurück. »Probleme?«
»Eine glückliche Fügung, würde ich sagen. Unsere Lady hat’s erwischt. Sie ist die Treppe runtergestürzt. Erst mal k. o. Ich übernehme jetzt das Kommando!« warf er sich in die Brust. »Ist gut, Boß ! Ich schlaf noch ‘ne Mütze. Ich träume nur noch von Viechern. Wenn wir die morgen alle zu Kohle gemacht haben, dann brauche ich ein Paar Tage Monte Carlo!«
»Wie geht es Ihnen?« Françoise’ Stimme klang ehrlich besorgt. Fabiola faßte nach ihrem Kopfverband, den ihr Gerard kunstvoll angelegt hatte, und versuchte ein kleines Lächeln. »Es wird schon«, flüsterte sie tapfer. »Du mußt mir jetzt genau zuhören.« Françoise rückte ein Stück näher. »Wir, das sind Miguel, Juan und ich, planen einen Überfall auf Anastasia. Morgen. Der General wird auch dabeisein . Das wollte er sich nicht entgehen lassen, schließlich hat er das Versteck entdeckt.« Fabiola holte tief Luft. »Ich muß bei dem Überfall mitmachen, sonst schöpfen die anderen Verdacht.« Françoise wunderte sich: »Aber was haben Sie mit diesen Gangstern zu tun?«
»Ich gehöre einer weltweiten Tierschutzorganisation an. Wir haben uns über Computer eingeschlichen! Das ist eine Bande, die europaweit agiert und vor nichts zurückschreckt!« erzählte Fabiola. »Wie wir!« Françoise war begeistert: »Wir haben sie auch über Computer entdeckt. Und dann das Codewort Fabiola. Als Sie mit diesen Typen auftauchten, dachten wir, jetzt sei alles klar! Eine echte Fabiola mit echten Gangstern.« Fabiola nickte. »Gut gedacht. Die Idee mit dem Paßwort war auch von mir! Wichtig ist jetzt nur, daß die mir weiter vertrauen!« Kein Wort würde über ihre Lippen kommen, das mußte Françoise schwören!
»Der Überfall findet heute früh um acht statt. Und jetzt brauche ich dringend ein Telefon!«
»Tobias ist schon unterwegs! Da kommt er ja! Flat dich jemand gesehen?« Tobias schüttelte den Kopf. »Dann wollen wir mal!« Fabiola wählte eine Nummer. »Bleibt hier, ich brauche euch als Zeugen!« Am anderen Ende meldete sich jemand. »Ja? Ist da die Polizei? Ich möchte einen Überfall melden...«
Anastasia begrüßte den taufrischen Morgen wie immer mit einem fröhlichen Lied. Sie liebte es, früh aufzustehen, und hielt es da mit ihren zahlreichen vierbeinigen Freunden. Sie streichelte ihre Kaninchen und redete ihnen gut zu. Überhaupt schien das ein ganz besonders schöner Tag zu werden. Nach der ersten Fütterung setzte sie sich zu einer Tasse Café au lait und blickte zufrieden in die Runde. Es klopfte. Kein gewöhnliches Klopfen, denn jemand versuchte ganz offensichtlich, die Haustür einzutreten. »Mein Gott, nicht so heftig, ich komme ja schon!« Anastasia beeilte sich, aufzumachen. Mit einem Ruck flog
Weitere Kostenlose Bücher