Geheimcode Makaze
der
Starfish
mit einem dumpfen Scheppern auf den Boden schlug.
»Gut gemacht, Schwesterherz. Was hältst du davon, wenn wir uns ein bisschen frische Luft gönnen?«, fragte Dirk, während er die Strahlruder der
Starfish
betätigte, um sie aus dem Hangar und dann nach oben zu steuern.
»Ich bin dabei«, erwiderte Summer sichtlich erleichtert.
Sie hatten den Hangar kaum verlassen, als Ryans tiefe Stimme aus ihren Kopfhörern drang.
»
Starfish
, hier
Sea Rover
. Hört ihr uns, over«, meldete er sich mit monotoner Stimme. Offensichtlich hatte er den Spruch in den letzten anderthalb Stunden tausendmal wiederholt.
»Hier
Starfish
«, antwortete Summer. »Wir hören euch laut und deutlich. Haben Aufstieg eingeleitet. Bitte bereithalten zur Bergung.«
»Roger,
Starfish
«, erwiderte Ryan, der mit einem Mal aufgeregt klang. »Hier oben haben sich ein paar Leute Sorgen um euch gemacht. Braucht ihr Hilfe?«
»Negativ. Haben uns hier unten nur die Zehen angestoßen. Alles in Ordnung. Wir sind in Kürze oben.«
»Verstanden. Halten uns zur Bergung bereit.«
Der Aufstieg, der durch den Auftrieb unterstützt wurde, ging schneller vonstatten als das Abtauchen, und nach zehn Minuten sahen sie bereits die gleißenden Lichter im Moon Pool der
Sea Rover
. Als das Tauchboot näher kam, erkannten sie auch die Umrisse des Schiffes, worauf Dirk mit dem letzten verbliebenen Strom die Strahlruder betätigte und die
Starfish
genau in die Mitte des Lichterkranzes steuerte. Sowohl Dirk als auch Summer atmeten erleichtert auf, als sie durch die Öffnung im Schiffsboden stießen und auftauchten. Morgan, Ryan und ein halbes Dutzend Besatzungsmitglieder standen um den Moon Pool und sahen gespannt zu, als die
Starfish
per Kran aus dem Wasser gehoben und behutsam am Deck abgesetzt wurde. Nachdem Dirk sämtliche Geräte abgeschaltet hatte, öffnete Summer die Luke im Heck, dann stiegen sie beide aus und atmeten dankbar die frische Luft ein.
»Wir hatten schon befürchtet, dass ihr euch da unten verirrt habt«, sagte Morgan lächelnd, dann blickte er verdutzt auf den Kompressorgriff, der immer noch im Greifer des linken mechanischen Arms klemmte.
»Das ist unser Gehstock«, erklärte Summer. »Wir haben einen Spaziergang in schwierigem Gelände unternommen und hatten Mühe, wieder rauszukommen.«
»Nun ja«, sagte Morgan, der sofort wieder an ihre eigentliche Aufgabe dachte. »Was habt ihr gefunden?«
»Zwei Kartons mit Eiern, beide abholbereit«, erwiderte Dirk grinsend.
Die Besatzung der
Sea Rover
machte sich sofort an die Reparatur des mechanischen Arms und tauschte die Batterien der
Starfish
aus, während Dirk, Summer und Morgan einen Bergungsplan ausarbeiteten. Sie sahen sich die Videoaufzeichnung von
Snoopy
an und berechneten den genauen Standort, an dem sich die Bombenkisten befanden. Anhand der Aufnahmen stellten sie fest, dass die Hangarwände aus jeweils drei Meter breiten Platten bestanden.
»Wenn wir die alten Schweißnähte auftrennen können, müssten wir in der Lage sein, eine der Platten neben den Schwimmern rauszuheben«, sagte Dirk und tippte mit dem Stift auf eines der Bilder, nachdem sie das Video angehalten hatten. »Die
Starfish
ist knapp zweieinhalb Meter breit, sodass wir genügend Platz haben, um an die Bomben heranzukommen und sie mit dem mechanischen Arm rauszuholen.«
»Glücklicherweise beträgt die Strömungsgeschwindigkeit rund um das Wrack nur ein bis zwei Knoten, sodass wir kaum abgetrieben werden. Trotzdem müssen wir mindestens zwei Tauchgänge unternehmen«, warf Summer ein.
»Ryan kann abwechselnd mit euch tauchen«, sagte Morgan.
»Warum ruht ihr euch nicht ein bisschen aus, während wir das Tauchboot ummodeln und zum Schweißen vorbereiten?«
»Darum lass ich mich nicht zweimal bitten«, erwiderte Summer gähnend.
Ihr Schlaf war allerdings nur von kurzer Dauer, denn Dirk weckte sie schon drei Stunden später, worauf sie sich auf einen weiteren Tauchgang vorbereiteten. Die mit frischen Batterien bestückte
Starfish
wurde wieder zu Wasser gelassen und sank langsam zu dem U-Boot hinab. Dirk steuerte das Tauchboot vor das Loch in der Hangarwand und lotste es dann langsam seitwärts in Richtung Kommandoturm. Im Abstand von zwei Metern, die er mit den halb ausgestreckten mechanischen Armen abmaß, stieß er mit dem Tauchboot ein Stück nach vorn und ritzte eine Markierung in die mit allerlei Bewuchs überzogene Wand. Beim zehnten Mal, zwanzig Meter hinter dem von dem Torpedo gerissenen Loch, kratzte
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