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Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Titel: Geheimcode Misty Hazard (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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antiken Stadt ziemlich groß. Ich schenke mir den geschichtlichen Hintergrund, aber wenn die Informationen stimmen, die Hannigan und Taha von al-Asaad mitgebracht haben, sucht Professor Hardy hier nach der Datenbank der Antaradim. Ob die Antaradim tatsächlich in Palmyra gewirkt haben, wissen wir nicht. Die Informationen über das Volk sind auch in G-Dawns Datenbanken nur spärlich.«
    Eileen wandte sich an den Kommandanten. »Lieutenant, halten Sie das EFV an der Südostseite und suchen Sie einen geeigneten Platz, um es vor neugierigen Augen zu verbergen. Meryem, es wäre schön, wenn Sie sich in der Stadt umhören könnten. Wenn hier ein amerikanischer Archäologe herumbuddelt, wird man sicherlich etwas von ihm wissen. Inga, Dallmer, Sie kommen mit mir. Wir sehen uns die Ruinen an, aber nicht in diesem Aufzug. Die Armeescharade ist vorbei: die Gewehre in Rucksäcken verstauen und zivile Kleidung anlegen. Ab jetzt sind wir Touristen.«
    10:35 Uhr
     
    Zum Wunsch nach richtigem Kaffee und einem ordentlichen Bett gesellte sich schnell auch das Bedürfnis nach echter Nahrung. Selbst wenn es nur ein pappiger Burger von McDonald’s gewesen wäre, alles war besser, als die MRE -Verpflegungspakete [vi] des Militärs. Eileen hatte seit ihrem überstürzten Aufbruch mit Gwen aus Stuttgart hauptsächlich an Bord von Flugzeugen gegessen. Sie stellte sich ein gemütliches Diner mit starkem Kaffee, Rührei mit Speck und Truthahn-Sandwiches vor und schmolz in Gedanken dahin. Stattdessen knabberte sie zum Frühstück an harten Keksen und bitterer Schokolade herum. Die Konservendosen rührte sie vorerst nicht an. Eileen schob die plötzlich aufkommenden Gelüste nach Pancakes beiseite, als Dallmer neben ihr hustete.
    Er hatte sich an seinem Brot verschluckt und fand nun nichts zum Nachspülen.
    »Ich dachte immer, man gewöhnt sich an alles«, feixte Eileen.
    Dallmer warf ihr einen zornigen Blick zu. »Und ich dachte, wo wir jetzt nicht mehr bei den Marines sind, könnten wir auf den Fraß verzichten. Stattdessen bewahrheitet sich mal wieder: einmal Marine, immer Marine.«
    Eileen nickte. »Es gibt keine Ex-Marines. Richtig.«
    Inga hockte auf einem Findling in der Nähe, knabberte an den Keksen und musterte die beiden fragend. Offenbar schien ihr die MRE -Verpflegung hervorragend zu schmecken.
    »Ich hoffe nur, sie kommt gleich nicht auf die Idee, den Kocher rauszuholen«, sagte Dallmer mit einem Knurren und warf seinen angebissenen Keks fort.
    »Den haben wir im EFV gelassen.« Eileen sah über die Ruinen hinweg in Richtung Stadt. Meryem war direkt nach ihrem Eintreffen dorthin aufgebrochen. Auch sie hatte ihre Uniform wieder gegen ihre zivile Kleidung getauscht. Eileen und die beiden anderen trugen Jeans, Stiefel und Lederjacken und darüber ihre Ponchos aus dem Gepäck. Die AN-94Sturmgewehre waren nicht ohne Weiteres in den Rucksäcken unterzubringen, sodass sie sie seitlich mit Karabinern am Gepäck angebracht und mit einer Schutzhülle gegen Staub und Regen abgedeckt hatten. So sahen die drei eher wie Landvermesser denn wie Touristen aus. Zusätzlich trugen sie unter ihren Jacken die HK USP s, die sie zumindest schneller ziehen und zum Einsatz bringen konnten als die Sturmgewehre.
    Eileen hockte sich ebenfalls auf einen Felsen und überzeugte sich vorher, dass dieser tatsächlich natürlich gewachsener Stein war und nicht zum Gebäudeteil einer der Ruinen gehörte. Ein einheimischer Reiseführer hatte ihnen ein Hochglanzfaltblatt über die Ruinenstadt in die Hände gedrückt und seine Dienste für eine Führung angeboten. Eileen hatte abgelehnt, den Flyer aber angenommen und studierte ihn, während sie auf Meryems Rückkehr wartete.
    Palmyra war für eine Ruinenstadt erstaunlich groß, und die Ruinen erstreckten sich nicht nur über die flache Ebene, sondern – wie zum Beispiel der Tempel des Baal – auch über einige Hügel. Seine Überreste, ein paar Säulenfragmente und Wände, trotzten der Zeit und der Witterung seit über zweitausend Jahren. Dem Flyer nach war Palmyra zu ihrer Hochzeit eine wichtige Metropole gewesen, denn sie lag an einer syrischen Karawanenstraße, führte direkt nach Damaskus und zu den Ufern des Euphrat. Wasser war für die Wüstengebiete das wertvollste Gut; ganz in der Nähe gab es zwei in Felsen gebettete Wasserquellen, aus denen die Einwohner der antiken Stadt versorgt worden waren.
    Eileen blickte nach Westen und erspähte ein verfallenes Gebäude, von dem eine Säulenwand erhalten war. Die

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