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Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Titel: Geheimcode Misty Hazard (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Bildschirme. Die Drohne befand sich bereits wieder auf dem Rückzug. Sie musste rasch die Kontrolle bekommen, wenn sie Eileen und die anderen dort herauspauken wollte.
    »Chief Stylez?« O’Hara. Seine Stimme klang gepresst, als würde er jedes Wort mühsam hervorstoßen. Das kostete ihn offenbar Überwindung. »Wir übertragen einen sequenziellen Code für die Übernahme von Reaper-Drohne QX-9-Alpha-7. Sie haben zehn Minuten Kontrolle, danach wird automatisch wieder nach Creech zurückgegeben.«
    Gwen schmunzelte. »Verstanden, Sir.« Es empfiehlt sich immer, einen Admiral im Haus zu haben.
    Gwens Finger jagten über die Tastatur.
    »Ma’am?« Das war der Kommunikationsoffizier. »Wie wollen Sie das Ding eigentlich steuern, ich meine …«
    Gwen nahm weder die Blicke von den Bildschirmen noch die Finger von der Tastatur, während sie antwortete. »Ich verbinde das Leitsystem der Drohne mit dem der ferngelenkten Bordwaffen.« Aus der Konsole neben dem Pult fuhr eine Art Joystick heraus.
    »Aber das System ist nicht so präzise wie …«
    »Vertrauen Sie mir.« Gwen umfasste den Joystick. Auf einem der drei Bildschirme wechselte das Bild in die Ich-Perspektive auf die Drohnenkamera.
    Gwen hatte die Kontrolle.
    Für zehn Minuten.
    »Scheiß was auf Gunship!«
    10:52 Uhr
     
    Atemlos hetzten die drei Gestalten über den kargen Boden, der sie von dem Palmenhain trennte. Hinter ihnen wurde das Brummen von Rotorblättern laut. Darunter mischte sich das Geräusch des Antriebs der Reaper-Drohne. Gefolgt von dem pfeifenden Zischen einer abgefeuerten Rakete.
    Eileen erreichte die Ausläufer des Palmenhains als Erste und drehte sich in dem Moment um, als die Hellfire-Rakete aus dem Himmel schoss und hinter dem Hügel verschwand. Kurz darauf war ein Blitz zu sehen, gefolgt von dem Donner einer Explosion.
    »Gutes Mädchen. Los, weiter, Gwen verschafft uns etwas Zeit, aber ich fürchte, die Hubschrauber werden uns auf den Zahn fühlen.«
    Sie drangen abseits einer Straße in den Hain ein. Fünfzig Meter. Eine Lichtung. Dann wieder dichte Palmen.
    Hinter ihnen erklang ein weiteres Detonationsgewitter.
    10:53 Uhr
     
    An Bord der Osprey lehnte sich der General vor und war im Begriff, eine weitere Zigarre anzuzünden, als auf dem Beobachtungsschirm im Passagierraum etwas seine Aufmerksamkeit erregte. Ein Blitz stach in die Luft und überlastete für eine Sekunde die Kameraobjektive.
    »Es geht bereits los«, sagte Callahan und nickte mit dem Kinn in Richtung Schirm. »Unsere syrischen Freunde fackeln nicht lange.«
    Das Feuerzeug schnappte auf. Nur kurz darauf verteilte sich der würzige Duft der Zigarre in dem Abteil. Nur ungern dachte der General an die Begegnung mit der syrischen Armee zurück. Er konnte es sich nicht leisten, weitere Mitwisser ins Boot zu nehmen. Und schon gar nicht war er in seiner jetzigen Position in der Lage, Kontakt zu seinen Brüdern aufzunehmen. Sicherlich hätte der General, der im Nahen Osten stationiert war, ihm Amtshilfe gewähren können – nach dem Patzer in den Staaten kam das allerdings nicht mehr infrage. Zumindest nicht, bis er die Datenbank gefunden hatte. Mit ihr in seinem Besitz würden ihm seine Brüder alle Fehler der Vergangenheit verzeihen und ihm Gnade zuteilwerden lassen.
    Um die Syrer loszuwerden, hatte er ihnen Geld geboten.
    Sehr viel Geld.
    Callahan und die anderen des Teams wussten nichts davon. Sie nahmen an, dass die syrische Armee nun auf ihrer Seite stand. Aber das war ganz und gar nicht der Fall. Im Gegenteil, denn das, was der Beobachtungsschirm an Bord der Osprey zeigte, ließ nur eines vermuten: Palmyra verwandelte sich in diesem Moment in einen Hexenkessel.
    Der General zog an der Zigarre und blies einen Rauchkringel aus. »Das waren nicht die Syrer.«
    Im selben Moment flackerte das Bild durch weitere Blitze. Die Kameravergrößerung zeigte einen Moment darauf zwei in Flammen stehende T-72-Kampfpanzer. Dann war der Schatten eines Hind-Kampfhubschraubers zu sehen.
    10:54 Uhr
     
    »Oh, oh.«
    Gwen riss den Steuerknüppel der Fernbedienung herum und hoffte, dass die Reaper-Drohne die Bewegung genauso flüssig ausführte, doch der manuelle Steuerungsmechanismus war für Überwachungsdrohnen und Verteidigungsraketen ausgelegt, die keine schnellen Wendemanöver vollziehen mussten. Dementsprechend träge reagierte die Drohne und legte sich auf die Seite. Drei der vier Hellfire-Raketen hatte Gwen in die Panzer gejagt. Deren Vernichtung hatte einigen Kollateralschaden nach

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