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Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Titel: Geheimcode Misty Hazard (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Professor John Hardy war ebenso wenig zu helfen wie Inga.
    Eileen ging zu Dallmer, der auf der Couch lag und sich mit beiden Händen den Hals zuhielt. Seine Augen waren geweitet und glänzten fiebrig. Seine Lippen bebten. »Eileen?«
    »Kleinen Augenblick, Süße.« Eileen beugte sich über Dallmer. »Lassen Sie mal sehen.«
    »Sind Sie wahnsinnig? Ich blute wie ein abgestochenes Schwein!«
    »So schlimm sieht das gar nicht aus, zeigen Sie mal!« Er blutete tatsächlich, aber nicht so wild, wie er glaubte. »Mann, Schwein gehabt haben Sie, aber nicht wie ein abgestochenes. Keine Arterie verletzt.«
    »Was?«
    Dallmer wollte die Hand vom Hals lösen, doch Eileen drückte sie ihm wieder drauf. »Die behalten Sie schön da, wo sie ist, bis wir einen Druckverband anlegen können.« Sie blickte auf seine Brust. »Merkwürdig, dass der erste Schuss in Ihre Brust ging. Inga wusste doch, dass wir Westen tragen. Und auf die Distanz hätte sie Ihre Halsschlagader nicht verfehlt. Es sei denn, sie wollte Sie nicht töten.«
    »Das Miststück wollte mich umbringen!« Dallmer hustete. »Wenn sie nicht schon tot wäre, würde ich sie jetzt in Häppchen zerschneiden.«
    Eileen blickte sich um. Die Schweinerei war geschehen. Hier konnte sie nichts mehr tun. Sie versuchte, Meryem zu kontaktieren, doch die Libanesin antwortete nicht. Das Problem war, weder sie noch Dallmer waren in der Verfassung, es noch mit irgendjemandem aufzunehmen. Sie konnten der Hazarderin nicht helfen.
    »Ich bring Sie hier raus, Cap.«
    Der Marine ächzte. »Wenn Sie das schaffen, mache ich Ihnen einen Heiratsantrag.«
    »Ich lasse Sie doch lieber hier, wenn ich es mir recht überlege.«
    »Schon gut, schon gut, ich verspreche, dass ich nicht auf so dumme Ideen kommen werde.«
    Eileen zog Dallmer von den Polstern. Er stützte sich auf sie, und sie wäre fast in den Knien eingeknickt. Er musste sein Gewicht verlagern, damit Eileens angeschlagene Schulter nicht belastet wurde. In den freien Händen hielten sie ihre HK USP s. Die Abakan-Sturmgewehre mussten sie zurücklassen.
    »Gwen, ich brauche ein MedEvac, kriegst du das hin?«
    Sie kamen bis zum Ausgang des Besprechungsraumes, als aus einem der Gänge Geräusche erklangen.
    London, 12:43 Uhr GMT
     
    Narwick fluchte. Nicht nur, dass er Inga so schnell verloren hatte, nein, er musste auch noch danebenschießen. Inga hätte sicherlich präzise und tödliche Schüsse angesetzt, doch er selbst verbrachte keinen nennenswerten Teil seiner Freizeit auf dem Schießstand. Es grenzte sogar an ein Wunder, dass er überhaupt Hannigan und Dallmer getroffen hatte. Allerdings hatte er noch durch Ingas Augen gesehen, dass keine der Verletzungen tödlich war. Wenn er Dallmers Halsschlagader zerfetzt hätte, wäre das Blut in einer pulsierenden Fontäne aus ihm hervorgespritzt. Nichts dergleichen war geschehen. Und Eileen …
    Narwick hatte das Auftreffen der ersten Kugel noch gespürt, ehe die Verbindung zwischen der toten Inga und ihm abbrach.
    Aber es war egal. Er hatte, was er wollte. Er wusste, woraus die Datenbank der Antaradim bestand. Er wusste, woher die Hazarder kamen, wofür sie gezüchtet wurden und worin ihre Fähigkeiten bestanden. Alles, was er brauchte, um das letzte Geheimnis zu lüften, war die DNA eines Hazarders.
    Er rieb sich die Schläfen und beugte sich in seinem Sessel vor. Sein Mund war trocken, sein Hals rau. Er nippte an dem kalten Earl Grey, ehe er eine Funkverbindung herstellte.
    »Jae?«, meldete sich Veranita sofort. Auf dem Display konnte er sehen, dass sie sich irgendwo im Mittelmeer zwischen Syrien und Zypern befand.
    »Habt ihr einen Zugang gefunden?«, fragte er.
    »Ja, wir docken gerade an. Eine Höhle unter Wasser. Unsere Geosensoren zeigen an, dass der Berg hohl und von Tunnelstrukturen durchsetzt ist. Hier muss sich die Basis befinden.«
    »Gut. Jetzt hör gut zu: Ich brauche einen der Hazarder lebend, ganz gleich welchen. Ich habe über den Sender bei Inga etwas über die Mannstärke eurer Gegner erfahren. Ihr dürftet ein leichtes Spiel haben.«
    »Wenn du das sagst, klingt das, als erwarte uns da drinnen eine Armee.«
    Narwick lächelte. »Nein, vertrau mir. Das wird ein Kinderspiel. Hardy und Inga sind tot, Hannigan und Dallmer verletzt. Ich weiß, dass Taha sich dem General, Callahan und einem Army Ranger entgegenstellen wollte. Leider kann ich nicht sagen, wie diese Partie ausgegangen ist.«
    »Gehen wir davon aus, dass sie mindestens einen erledigt hat, ehe man sie erwischte«,

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