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Geheime Macht

Geheime Macht

Titel: Geheime Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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gehörte er dem Flink-Clan an, aber er war im Bouda-Clan aufgewachsen. Er war Kates Berater in Rechtsangelegenheiten des Rudels, und wie Raphael mir erzählt hatte, war er ein boshafter und gemeiner Kämpfer.
    »Vielleicht sollte ich Ihnen erklären, was Behinderung der Justiz bedeutet, Detective.« Barabas’ Gesicht nahm einen gefährlich konzentrierten Ausdruck an. » Behinderung der Justiz ist der Versuch, die behördlich vorgeschriebenen Abläufe der Judikative zu stören. Für diesen Tatbestand muss die betreffende Person wissentlich und willentlich einen Strafverfolgungsbeamten an der Erfüllung seiner gesetzlichen Aufgaben hindern, unter anderem durch Vernichtung von Beweisen, durch Bestechung, Korruption oder Täuschung . Ich betone dieses Wort bewusst. Wenn Sie meiner Klientin also ›Behinderung‹ vorwerfen wollen, müssen Sie beweisen, dass meine Klientin in Täuschungsabsicht handelt. Doch meine Klientin lügt nicht. Sie verweigert lediglich die Aussage, wie es ihr von der Verfassung garantiertes Recht ist, das weiterhin für dieses Land gilt, zumindest als ich mich das letzte Mal vergewissert habe. Aber es war ein netter Versuch.«
    Wow! Ich hatte auf ein bisschen Verstärkung gehofft, aber Jim hatte mir große Geschütze mitsamt Luftunterstützung geschickt.
    Der Gerichtsmediziner winkte Barabas zu. Barabas winkte zurück und rief: »Hallo, Mitchell! Lange nicht gesehen.«
    »Wer sind Sie?«, wollte Tsoi wissen.
    »Barabas Gilliam.« Eine Visitenkarte materialisierte in Barabas’ langen eleganten Fingern. »Ich bin ihr Anwalt.«
    Tsoi warf einen Blick auf die Karte. »Sie sind ein Anwalt des Rudels. Was machen Sie hier?«
    »Ich arbeite«, sagte Barabas grinsend und entblößte scharfe weiße Zähne. »Wie Sie sehen, brauchen selbst wir dreckigen Anwälte des Rudels eine Zulassung wie jeder andere. Wenn Sie nachsehen, werden Sie feststellen, dass ich als angesehenes Mitglied der Anwaltschaft registriert bin. Ich bin befugt, als Rechtsvertreter im reizenden Staat Georgia und mehreren erlauchten Nachbarstaaten tätig zu werden, was bedeutet, dass Ms Nash mich beauftragen kann, sie in Rechtsangelegenheiten zu vertreten.«
    Tsoi zeigte auf mich. »Ist sie Mitglied des Rudels?«
    »Nein. Ms Nash ist eine Privatperson, die meine Dienste in Anspruch nimmt. Ich bemühe mich wirklich, mich auf dem Laufenden zu halten, was die aktuelle Rechtsprechung betrifft, aber es ist durchaus möglich, dass ich etwas übersehen habe. Gibt es ein neues Gesetz, das es Anwälten des Rudels verbietet, außerhalb des Rudels tätig zu werden? Falls ja, bedanke ich mich vielmals, dass Sie mich darauf hingewiesen haben, Detective.«
    »Sind Sie der Ansicht, dass wir hier irgendeine Comedyshow veranstalten?«, fragte Collins und sah ihn mit starrendem Blick an.
    Ein kleiner roter Funke blitzte in Barabas’ Augen auf. »Einen Moment, bitte.«
    Er stieß mit übernatürlicher Schnelligkeit zu und riss eine anderthalb Meter lange Schlange vom Tresen, nur wenige Zentimeter von Tsois Ellbogen entfernt. Tsoi sprang auf und durchquerte mit einem Satz den halben Raum.
    Die Schlange wand sich in der Faust meines Anwalts. Barabas hob die Schlange und biss ihr in den Hals.
    »Heiliger Strohsack!« Collins trat einen Schritt zurück.
    Tsoi schlug die Hände vor den Mund.
    Barabas spuckte den Kopf auf den Tresen. »Grubenotter, meine Lieblingsschlange. Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja. Sie haben versucht, mich einzuschüchtern. Ich möchte mich für die Unterbrechung entschuldigen. Bitte, Sie können mich jetzt weiter anstarren.«
    »Diese Schlange ist Beweismaterial«, knurrte Collins.
    »Ich hatte nicht die Absicht, es Ihnen vorzuenthalten. In Anbetracht der Tatsache, dass ich soeben Ihre Partnerin davor bewahrt habe, gebissen zu werden, würde ich etwas mehr Dankbarkeit erwarten.«
    Barabas reichte Collins die kopflose Schlange. Der Detective verzog das Gesicht und nahm sie entgegen.
    »Was für eine Art Gestaltwandler sind Sie?«, fragte Tsoi.
    »Er ist ein Wermungo«, erklärte der Gerichtsmediziner.
    Barabas sah mich lächelnd an. »Wir werden jetzt gehen.«
    »Nein, das werden Sie nicht!«, sagte Tsoi.
    »Sie können Ms Nash nicht festhalten. Das ist uns allen klar. Aber um ganz sicher zu gehen, wollen wir noch einmal den Sachverhalt darstellen«, sagte Barabas. »Meine Klientin, eine arme, hilflose Frau …«
    Collins hätte sich fast an seiner eigenen Spucke verschluckt.
    »… die hierher kam, um sich das Warenangebot dieses

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