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Geheimnis am Holunderweg

Geheimnis am Holunderweg

Titel: Geheimnis am Holunderweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Grimms Haus stiegen sie aus. Der Polizist war kurz vorher eingetroffen und sehr erstaunt, das Haus leer zu finden.
    In dem Augenblick, als Herr Kronstein und Dicki durch die Haustür traten, erschienen Frau Mickel und Bert an der Hintertür. Bert sah verängstigt aus. Frau Mickel war wütend.
    „Entschuldigen Sie bitte, daß ich fortgelaufen bin, Herr Grimm, aber der verflixte Schlächterjunge kam her und sagte, ich würde zu Hause gebraucht. Ich ließ Bert hier und rannte heim – aber man brauchte mich gar nicht.”
    Frau Mickel sah auf ihren Sprößling hinunter, der schnüffelnd neben ihr stand. „Aber Bert kam mir laut heulend nachgerannt. Er hatte Angst, allein in Ihrem Haus zu bleiben, und erzählte mir einfach haarsträubende Geschichten.”
    „Herr Kronstein, dies ist der Junge, der den Hund letzte Nacht beim Schafejagen erwischt hat”, sagte Herr Grimm.
    „Nein, nein!” schrie Bert und brach in Tränen aus.
    „Nein, nein!”
    „Aber Bert!” ermahnte ihn seine Mutter. „Heute morgen hast du es Herrn Grimm doch selber erzählt. Ich habe ja alles mit angehört.”
    „Nein, nein!” schrie Bert wieder unter heftigem Schluchzen.
    „Er ist wohl ein wenig nervös”, sagte Herr Grimm überrascht. „Du hast den Hund doch gefangen, nicht wahr, Bert?”
    „Nein, nein”, schluchzte Bert, der anscheinend kein anderes Wort hervorbringen konnte.
    Herr Grimm schüttelte den Kopf. „Nun, der Hund, den Bert hergebracht hat, befindet sich jedenfalls in meinem Schuppen, Herr Kronstein.”
    Zu seinem Erstaunen schrie Bert wieder „nein, nein!”
    Er hätte dem Jungen am liebsten eine Ohrfeige gegeben, bezwang sich jedoch. Eifrig holte er den großen Schlüsselbund aus der Küche und ging mit großen Schritten zum Schuppen. Nachdem er die Tür aufgeschlossen hatte, machte er sie weit auf in der Erwartung, daß Purzel herausstürzen würde.
    Aber er wartete vergebens auf den Scotchterrier. Statt dessen stolzierte der große schwarze Kater mit hochmütiger Miene aus dem Schuppen, setzte sich auf die Erde und begann sich gründlich zu waschen.
    Herrn Grimm fielen fast die Augen aus dem Kopf. Dicki brach in lautes Gelächter aus. Bert aber heulte entsetzt auf. Er hatte Purzel doch selber in den Schuppen gesperrt, und nun kam statt des Hundes eine Katze heraus. Das war ja unheimlich. „Nein, nein!” schrie er und klammerte sich entsetzt an seine Mutter.
    Der Polizist wollte etwas sagen, fand jedoch keine Worte. Der Kater putzte sich ruhig, als ginge ihn die ganze Geschichte nichts an.
    Herr Kronstein warf dem Polizisten einen ärgerlichen Blick zu. „Da Purzel nicht hier ist, brauche ich meine Zeit wohl nicht länger bei Ihnen zu vertrödeln, Herr Grimm. Haben Sie sich denn den Hund nicht angesehen, den Bert in Ihren Schuppen gesperrt hatte?”
    Nein, das hatte Herr Grimm nicht getan. Er hatte sich auf Berts Aussage verlassen. Nun wußte er nicht einmal, ob der Junge einen Hund oder eine Katze in den Schuppen gesperrt hatte. Er sah ihn so böse an, als hätte er ihn am liebsten gefressen.

    Bert heulte laut auf, zog eine Münze aus der Tasche und gab sie dem Polizisten. „Hier haben Sie Ihr Geld zurück, Herr Grimm. Ich hätte den Hund nicht einsperren sollen. Nie wieder entführe ich Hunde für Sie.”
    „Das genügt wohl”, sagte Herr Kronstein kalt. „Man sollte Sie wegen dieser Sache anzeigen, Grimm. Komm, Dietrich, wir fahren heim.”
    „Aber – aber – ich verstehe das nicht”, stotterte der Polizist verwirrt. „Ich habe den Hund doch im Schuppen bellen hören. Hören Sie nur, bellt er da nicht wieder?”
    Ja, Purzel bellte. Flipp war mit ihm vor dem Haus auf und ab gegangen. Da hatte Purzel den Wagen von Kronsteins erkannt und freudig gebellt.
    Alle gingen auf die Straße. Herr Grimm fiel fast in Ohnmacht, als er Purzel sah, der heftig an der Leine zog.
    „Tag, Flipp!” sagte Dicki. „Nett von dir, daß du Purzel spazieren führst. Mach ihn jetzt bitte von der Leine los.”
    „Nein, noch nicht!” rief Herr Grimm ängstlich. „Warte, bis ich im Haus bin.” Darauf rannte er ins Haus und schlug die Tür hinter sich zu.
    Dicki lachte. Sein Vater sah ihn prüfend an. „Ich möchte bloß wissen, wie die Katze in den Schuppen gekommen ist”, murmelte er, während er in seinen Wagen stieg.
    „Das erzähle ich dir später.” Dicki stieg mit Purzel ein und forderte Flipp auf, ebenfalls mitzukommen. „Na, ich möchte jetzt nicht an Berts Stelle sein.”
    Ja, nun wurde Bert für seine Bosheit

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