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Geheimnis am Holunderweg

Geheimnis am Holunderweg

Titel: Geheimnis am Holunderweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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oder nicht? Aus dem Jungen war kein vernünftiges Wort mehr herauszukriegen.
    „Komm her, Purzel!” befahl Dicki. „Wollen Sie sich nicht setzen, Herr Grimm? Was kann ich für Sie tun?”
    Der Polizist ließ sich schwerfällig auf einen Stuhl fallen und nahm sein dickes Notizbuch heraus. „Ich komme wegen des Diebstahls am Holunderweg.”
    „Ich bin unschuldig”, beteuerte Dicki. „Wirklich, ich versichere Ihnen …”
    „Das weiß ich”, unterbrach ihn Herr Grimm ärgerlich. „Ich möchte nur wissen, wie ihr Kinder gerade zu dem Haus gekommen seid, als der alte Schauer Zeter und Mord schrie.”
    „Das schrie er ja gar nicht. Er rief nach der Polizei.”
    „Bah! Du weißt sehr gut, was ich meine. Es kommt mir sehr sonderbar vor, daß ihr Gören immer in der Nähe seid, wenn irgendwo etwas passiert. Immer müßt ihr rumschnüffeln und euch in Angelegenheiten der Behörde einmischen.”
    Dicki stand auf. „Wenn Sie hergekommen sind, um mir das zu sagen, brauche ich Sie wohl nicht länger aufzuhalten. Ich kann ja nach Wehnstadt radeln und Direktor Jenks erzählen, was ich von dem Fall weiß. Wir wollen der Polizei doch nur helfen. Was können wir dafür, daß wir gerade dazu kamen, als Herr Schauer nach der Polizei rief?”
    „Aber, aber – so setz dich doch wieder hin. Ich habe doch nur gesagt, ich fände es sonderbar, daß ihr immer dann zur Stelle seid, wenn etwas passiert.”
    „Sie haben auch etwas von Rumschnüffeln und Einmischen gesagt.”
    „Ach, ich bin eben etwas durcheinander”. Herr Grimm zog ein großes Taschentuch aus seiner Tasche und wischte sich die Stirn ab. „Denkst du, es macht mir Spaß, dich zu verhören? Ich hatte wirklich keine besondere Lust, dich heute noch einmal zu sehen. Da ihr Kinder aber zuerst am Tatort gewesen seid, ist es meine Pflicht, dir ein paar Fragen zu stellen.”
    „Nun gut, so fragen Sie. Machen Sie’s aber bitte kurz. Ich habe viel zu tun.”
    Herr Grimm wunderte sich, was Dicki zu tun hatte, da ja Ferien waren, ging aber nicht weiter darauf ein, sondern fragte ihn verschiedenes. Um wieviel Uhr waren die Kinder am Tatort gewesen? Hatten sie jemand gesehen? War im Haus eine Unordnung zu bemerken gewesen? Was hatte Herr Schauer gesagt?
    Dicki antwortete kurz und wahrheitsgemäß. Zum Glück schien der Polizist nichts davon zu ahnen, daß die Kinder aus einem besonderen Grund zum Holunderhaus gegangen waren. Er glaubte wohl, sie wären zufällig vorbeigekommen und hätten Herrn Schauer rufen hören.
    „Das ist alles”, sagte er schließlich. Dicki fand, daß er sehr geschickt gefragt und nichts vergessen hatte. Nachdem Herr Grimm schon zur Tür gegangen war, drehte er sich noch einmal um und fragte etwas verlegen: „Hast du eine Ahnung, wer der Dieb sein könnte?”
    „Es ist sicher nicht schwer, ihn zu finden”, antwortete Dicki ausweichend. „Hat Herr Schauer Ihnen nicht gesagt, wer heute schon bei ihm war?”
    „Er ist alt und vergeßlich und schien etwas verwirrt zu sein. Vielleicht waren es gestrige Besucher, die er mir genannt hat. Es würde mich nicht wundern, wenn das Geld noch irgendwo im Haus läge. Das wäre doch möglich, nicht wahr?”
    Dicki hatte keine Lust, Herrn Grimm seine Meinung von der Sache zu sagen. Als ihm dann noch einfiel, daß der Polizist Bert Geld gegeben hatte, damit er Purzel einfinge, führte er ihn ohne ein weiteres Wort zur Haustür. Mochte er doch zusehen, wie er etwas herausfand! Dicki wollte ihm nicht helfen.

Tee bei Hillmanns
    Am Nachmittag trafen sich die Spürnasen bei Betti und Flipp zum Tee. Die Geschwister hatten Kuchen eingekauft und ihn auf zwei Schüsseln gelegt. Als die anderen Kinder eintrafen, musterten sie die appetitlichen Stücke mit begehrlichen Blicken.
    „Was für leckere Makronen!” rief Gina. „Da möchte man ja am liebsten gleich reinbeißen.”
    „Und erst die Fruchttörtchen!” fiel Rolf ein. „Wir haben niemals so gute Sachen zum Tee.”
    „So was gibt’s bei uns auch nicht alle Tage”, entgegnete Flipp. „Nur wenn Gäste da sind, ist Mammi so spendabel. Purzel, du bekommst deinen Lieblingsleckerbissen – Hundekuchen mit Büchsenfleisch beschmiert. Hier, riech mal!”
    Purzel beschnupperte das Stück, das Flipp ihm hinhielt, schnellte seine rote Zunge heraus, biß einmal zu, und der Kuchen war verschwunden.
    „Pfui, wie kannst du nur so schlingen!” schalt Dicki.
    „Hast du jemals gesehen, daß dein Herrchen so etwas tut?”
    Die Kinder lachten. Flipp holte die Karten vor und

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