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Geheimnis am Holunderweg

Geheimnis am Holunderweg

Titel: Geheimnis am Holunderweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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schwarzen Wolken bedeckt. Noch brannten die Laternen. Aber um zwölf wurde die Straßenbeleuchtung ausgeschaltet, dann würde es ganz dunkel sein. Dicki fühlte ein paar Regentropfen auf seiner Hand. Er griff in die Tasche. Hatte er auch seine Taschenlampe mitgenommen? Ja, sie war da. Im Garten vom Holunderhaus würde er sie brauchen. Ohne Licht konnte er den Lederlappen unmöglich finden.
    Als er in den Holunderweg einbog, gingen die Laternen aus. Mitternacht! Es war nun so dunkel, daß Dicki nicht einen Schritt weit sehen konnte. Vor dem Holunderhaus blieb er stehen und horchte. Alles war dunkel und still. Leise öffnete er das Gartentor, ging hindurch, schloß es ebenso leise und schlich den Weg entlang. Dann ging er zu einem Gebüsch, knipste seine Lampe an und begann, auf der Erde herumzusuchen.

    Der Lederlappen war nirgends zu sehen. Bald gelangte Dicki an den Zaun, der den Garten vom Nachbargrundstück trennte. Konnte der Wind den Lappen über den Zaun geweht haben? Nein, ein nasser Lederlappen war schwer, und Rolfs Lappen war ja naß gewesen. Allerdings könnte er über den Zaun geflogen sein, nachdem der Wind ihn getrocknet hatte. In den letzten Tagen war es sehr windig gewesen.
    Dicki kletterte über den Zaun und begann den Nachbargarten abzusuchen, fand den Lappen jedoch nicht. Vielleicht hatte Herr Grimm ihn schon gefunden und mitgenommen.
    Nach einer Weile hörte Dicki ein Geräusch und knipste seine Lampe aus. Ein Auto fuhr durch den Holunderweg. Er wollte warten, bis es vorüber war, und dann weitersuchen. Aber das Auto hielt an. Vielleicht kam der Arzt heim, der gegenüber dem Holunderhaus wohnte.
    Dicki kauerte sich unter einen Busch und horchte, Purzel dicht an seiner Seite. Nun wurde der Motor des Wagens abgestellt, aber Schritte waren nicht zu hören. Nach kurzer Zeit war es Dicki, als hörte er etwas stoßen und schleifen. Und keuchte da nicht jemand? Wie seltsam! Die Geräusche schienen sehr nah zu sein. Stand der Wagen etwa vor dem Holunderhaus und war jemand in den Garten gegangen?
    Dicki schlich zum Zaun zurück, hob Purzel wieder in Herrn Schauers Garten und kletterte hinterher. „Still, Purzel!” flüsterte er warnend.
    Purzel knurrte leise, als wollte er sagen, wie sonderbar er das alles fände, und verhielt sich dann mäuschenstill. Als Dicki ein paar Schritte gegangen war, blieb er wie erstarrt stehen. Auf dem Weg zur Gartenpforte bewegte sich ein Licht. Ein Mensch, der wohl Gummisohlen an den Schuhen hatte, ging dort lautlos entlang. Dann hörte Dicki ein Flüstern. Es waren also zwei Menschen. Was taten sie hier mitten in der Nacht? Entführten sie etwa den alten Herrn Schauer?
    Leise schlich Dicki um das Haus herum, um einen Blick ins Schlafzimmer zu werfen. Das Fenster stand offen. Gerade wollte er seine Lampe anknipsen, da hörte er lautes Schnarchen. Herr Schauer schlief also. Nach kurzem Überlegen ging Dicki zurück. Als er vorsichtig um die Hausecke spähte, wurde die Haustür leise zugemacht. Dann hustete jemand, aber gesprochen wurde kein Wort. Dicki stand still und spitzte die Ohren.
    Nun klappte eine Wagentür. Gleich darauf begann der Motor zu summen und der Wagen fuhr ab. Dicki rannte zum Zaun und leuchtete mit seiner Lampe auf die Straße, aber er sah nur einen dunklen Schatten. Nicht einmal die Nummer des Wagens konnte er erkennen.
    Das war ja eine geheimnisvolle Geschichte. Was hatten die Männer aus dem Haus geholt? Oder hatten sie etwas gebracht? Dicki ging ans Wohnzimmerfenster und versuchte durchzugucken. Aber die Vorhänge waren dicht zugezogen und ließen nicht den kleinsten Spalt frei. Er versuchte, die Tür zu öffnen, aber sie war verschlossen. Schließlich ging er noch einmal nach hinten, und diesmal leuchtete er ins Schlafzimmer hinein. Herr Schauer lag im Bett und schlief.
    Dicki machte seine Lampe aus und überlegte, was er tun sollte. Er mochte den alten Mann nicht aufwecken und unnötig erschrecken. Und Herrn Grimm wollte er auch nicht anrufen. Der Polizist würde ihm doch nicht glauben, und vielleicht stellte sich die Sache auch als ganz harmlos heraus. Es war wohl am besten, man wartete bis morgen.
    Nachdenklich und etwas zögernd verließ Dicki den Garten und ging nach Hause. Wieder schlich er mit Purzel durch die Hintertür und ging dann leise in sein Zimmer. Niemand im Haus erwachte. Purzel rollte sich sofort in seinem Korb zusammen und schlief ein. Aber Dicki lag noch lange wach und dachte über sein Erlebnis nach. Endlich schlief er ebenfalls

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