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Geheimnis am Holunderweg

Geheimnis am Holunderweg

Titel: Geheimnis am Holunderweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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nicht noch irgendwo im Haus sein?” meinte Betti.
    Dicki schüttelte den Kopf. „Ich habe überall nachgesehen. Im Hinterzimmer stehen nur das Bett, ein Stuhl und ein kleiner Tisch, und im Wohnzimmer ist nur noch eine Lampe – und der Ofen.”
    „Und der alte Ofenschirm”, fiel Gina ein.
    „Und die Fenstervorhänge hängen auch noch da”, sagte Betti. „Die hatten die Diebe wohl zugezogen, damit keiner ins Haus gucken konnte.”
    „Ach, laßt uns jetzt Karten spielen”, rief Flipp ungeduldig. „Mit Reden erreichen wir doch nichts. Uns fehlt ein Stück von unserm Puzzlespiel, ohne das wir einfach nicht weiterkommen.”
    Dicki lachte. „Na gut, machen wir ein Spiel. Gib mal die Karten her. Du mischst niemals ordentlich.”
    Später begleitete Dicki die anderen Kinder noch ein Stück nach Hause. Es war ein schöner warmer Abend.
    An einer Ecke stießen die Spürnasen mit Herrn Grimm zusammen. „He!” rief er ärgerlich. „Könnt ihr nicht aufpassen, wo ihr geht?”
    „Ach, guten Abend, Herr Grimm!” grüßte Dicki. „Haben Sie das Geheimnis schon aufgeklärt?”
    „Ja, das habe ich!” antwortete der Polizist. „Du meinst doch den Fall am Holunderweg, nicht wahr? Da gibt es überhaupt kein Geheimnis. Marian hat das Geld gestohlen, das ist doch sonnenklar.”
    „Marian? Glauben Sie das wirklich?”
    „Warte nur, was die Zeitung morgen schreibt. Mir scheint, du bist gar nicht so klug, wie du immer tust.”
    „Hat man das Geld gefunden?”
    „Warte nur ab”, wiederholte Herr Grimm. „Übrigens – weißt du etwas von der Dame, die mir aus der Hand gelesen hat?”
    „Welche meinen Sie?” fragte Dicki, als hätten wer weiß wie viele Damen dem Polizisten aus der Hand gelesen.
    Herr Grimm schnaufte ärgerlich. „Du bist ein frecher Lümmel. Aber diesmal habe ich dich geschlagen. Du wirst ja sehen, was morgen in der Zeitung steht.”
    Sehr zufrieden mit sich selbst ging der Polizist weiter. Dicki sah ihm mit einem tiefen Seufzer nach. „Er muß etwas wissen, was wir nicht wissen. Schade, daß er uns überrundet hat. Marian scheint wirklich das schwarze Schaf zu sein.”
    „Das dachte ich mir gleich, als ich hörte, daß sie verschwunden ist”, sagte Flipp. „Vielleicht hat man sie erwischt und das Geld bei ihr gefunden.”
    Dicki zuckte die Achseln. „Im Augenblick können wir nur auf die morgige Zeitung warten.” Er verabschiedete sich und ging nachdenklich nach Hause.
    Am nächsten Morgen stand er schon sehr früh auf und studierte die Zeitung. Auf der ersten Seite fand er nichts, aber im Lokalteil stand ein langer Artikel mit der Überschrift „Mädchen verschwunden – Geld verschwunden”. Darin wurde ausführlich von dem Diebstahl des Geldes und von dem Verschwinden der Möbel aus dem Holunderhaus berichtet. Marian wurde nicht direkt beschuldigt, und dennoch mußte jeder Leser den Eindruck gewinnen, daß sie das Geld und die Möbel gestohlen hatte.
    Nun würde man überall nach Marian fahnden. Ihre Mutter hatte der Polizei wohl gemeldet, daß das Mädchen verschwunden war, oder Herr Grimm hatte es aus ihr herausgepreßt.
    Niedergeschlagen legte Dicki die Zeitung fort. Herr Grimm hatte recht, er war gar nicht so klug, wie er sich einbildete. Jedenfalls hatte er bei diesem Geheimnis etwas Wichtiges übersehen. Ob er noch einmal zum Holunderhaus gehen sollte? Wer weiß, vielleicht kam ihm dort noch in letzter Minute eine Erleuchtung.
    Kurz entschlossen holte er sein Rad, setzte Purzel in den Korb und fuhr zum Holunderweg. Zuerst ging er ins Haus Baumgrün, um sich den Hausschlüssel zu holen.
    „Gestern abend ist Herr Schauer von seinen Verwandten nach Marlow geholt worden”, erzählte Monsieur Henri.
    „Was hat er denn dazu gesagt, daß Marian verschwunden ist?”
    „Er hat sich natürlich furchtbar aufgeregt. Denk nur, sie wußte, wo er sein Geld versteckt hatte. Er hat es ihr verraten und das Versprechen abgenommen, es keinem Menschen weiterzuerzählen.”
    „Ach! Dann war sie die einzige, die das Versteck kannte. Die Sache sieht faul für sie aus, aber wenn sie das Geld wirklich gestohlen hat, verdient sie auch Strafe. Könnte ich wohl mal den Schlüssel zum Holunderhaus haben, Monsieur Henri? Ich möchte mich noch einmal darin umsehen. Es wird wohl nicht viel Zweck haben, kann aber auch nichts schaden.”
    Nachdem Dicki den Schlüssel bekommen hatte, ging er zum Holunderhaus und schloß die Tür auf. Im Wohnzimmer waren die Fenstervorhänge zugezogen. Dicki knipste das

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