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Geheimnis des italienische Grafen

Geheimnis des italienische Grafen

Titel: Geheimnis des italienische Grafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A McCabe
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„Oh, wir haben viele Abenteuer erlebt! Darüber regte sich meine Mutter furchtbar auf. So wie deine. Aber Calliope hielt uns im Zaum. Schon immer war sie die Vernünftigste von uns allen.“
    „Und dein Vater? Sicher war er sehr beschäftigt, so wie meiner.“
    „Allerdings. Jeden Tag widmete er sich seinen wissenschaftlichen Studien. Aber abends las er uns interessante Bücher vor und machte uns mit der Geschichte und den Kunstschätzen des Altertums vertraut.“ Sie reichte die Platte mit den Kuchen und belegten Broten. „War dein Vater auch ein Altertumsforscher? In Florenz muss es einen großen Bedarf an solchen Gelehrten geben.“
    „Er war ein Schriftsteller, und er konzentrierte sich auf die Renaissance – die Ideale der Republik“, antwortete Marco und nahm sich ein kleines Gurkensandwich. Nachdenklich kaute er. Bevor er weitersprach, schien er zu überlegen, wie viel er verraten sollte. „Als Napoleon die Toskana annektierte, setzte mein Vater große Hoffnungen auf ihn – auf die neue Herrschaft –, und er dachte, Bonaparte würde dem alten Feudalismus ein Ende bereiten und ein neues Zeitalter einleiten, von Recht und Ordnung geprägt. Vor allem sollten breitere Bevölkerungsschichten die Möglichkeit einer besseren Bildung erhalten. Mein Vater und seine Freunde schrieben lange Abhandlungen über solche Dinge und hielten endlose Versammlungen ab.“
    „Sah er seine Hoffnungen verwirklicht?“
    Marco schüttelte den Kopf. „Nein. Und das ist kein Wunder. Napoleon enttäuschte die liberalen Ideale. Bitter beklagte mein Vater die mangelnde Macht der alten Familien wie der Fabrizzis, und er bedauerte zutiefst, dass sich nichts änderte. Mein Vater und seine Freunde versuchten, eine konstitutionelle Demokratie einzuführen. Aber er starb, bevor irgendetwas erreicht wurde. Und jetzt, unter dem Joch der Österreicher, sind wir weiter denn je von unseren Zielen entfernt. Nach dem Sturz Napoleons 1814 bestieg Herzog Ferdinand III. von Habsburg-Lothringen erneut den Thron.“
    „Schreibst du auch, Marco?“, fragte Thalia, fasziniert von dem Einblick in seine Vergangenheit, die er ihr gewährte, in ein Leben, das sie sich kaum vorstellen konnte – ein Leben voller Politik, hoher Ideale und bedeutsamer Arbeit. „Trittst du in die Fußstapfen deines Vaters?“
    Sofort verschanzte er sich wieder hinter seiner Fassade, lächelte sie ausdruckslos an und hielt ihr seine leere Tasse hin. „Worüber sollte ich schreiben, cara ? Zum Beispiel könnte ich eine Ode auf deine himmelblauen Augen verfassen, deine blendende Schönheit …“
    „Bitte, nicht!“ Aus unerklärlichen Gründen enttäuscht, entriss sie ihm die Tasse und füllte sie noch einmal. „Ein Essay über die Florentiner Geschichte würde mir besser gefallen.“
    „Den musst du selber schreiben. Wie ich in Santa Lucia feststellen konnte, bist du eine hochbegabte Autorin.“
    „Oh, ich schreibe nur kleine Aufsätze über die Antike. Und ich fürchte, ich hatte keine so großartigen Inspirationen wie den Florentiner Dom direkt vor meiner Haustür.“
    „Nein, du hattest etwas viel Besseres.“
    „Was denn?“
    Als sie ihm die Tasse zurückgab, hielt er ihre Hand fest, die er mit warmen, starken Fingern umschloss. „Eine liebevolle Familie.“
    „Marco …“ Sie entzog ihm ihre Hand und beobachtete, wie er die Tasse auf den Tisch stellte. „Warum bist du heute hierhergekommen?“
    „Um dir das da zu bringen.“ Er neigte sich zum Boden neben dem Sofa hinab und hob den Regenschirm auf, den sie in den Sydney Gardens verloren hatte. „In einer so verregneten Stadt wie Bath wirst du einen Schirm brauchen.“
    „Oh, das ist sehr nett von dir.“ Sie nahm ihm den Schirm aus der Hand und legte ihn neben das Teegeschirr auf den Tisch. „Aber du hättest einen Dienstboten damit herschicken können.“
    „Nicht mit meiner zweiten Mission.“
    „Noch eine Mission?“
    „Ja.“ Behutsam umfasste er ihre Wange, so vorsichtig, als bestünde ihr Gesicht aus kostbarem, fragilem Porzellan. Ganz langsam näherte er seinen Mund ihrem – vielleicht, weil er ihr Zeit geben wollte, zurückzuweichen.
    Doch das hatte sie gar nicht vor. Plötzlich kannte sie nur mehr den inbrünstigen Wunsch, seinen Kuss zu genießen, die Liebkosung ihrer Wange. Sie öffnete die Lippen, ihre Zunge begegnete seiner. So wie am letzten Abend glaubte sie in einen Abgrund zu stürzen, wo nichts existierte außer heißer, drängender Leidenschaft.
    Sie klammerte sich an seine

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