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Geheimnis des Verlangens

Geheimnis des Verlangens

Titel: Geheimnis des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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gelungen war, die Tradition seiner Vorfahren zu wahren und Cardinia gegen das osmanische Reich zu schützen, das so viele seiner Nachbarn erobert hat. Euer Vater hat dieses Volk ebenfalls gut in Schach gehalten, nicht wahr?«
    »Wir haben hervorragende Verträge mit den Türken und, was sogar noch wichtiger ist, gute Beziehungen. Die Janaceks haben es immer für klug gehalten, ihre ehrliche Freundschaft anzubieten — nachdem der Feind besiegt war. Die Baranys vertreten dieselbe Philosophie.«
    »Ja, hm, Lazar sagte, ich solle Euren Premierminister, Maximilian Daneff, nach der mehr persönlichen Seite meines Vaters befragen, da er ihn gut kannte. Aber er sagte auch, dass Ihr mir von der Blutfehde erzählen könntet, die ihn und den Rest meiner Familie binnen einiger Monate getötet hat.«
    Das verschaffte ihr endlich seine Aufmerksamkeit — und einen überraschten Blick. »Ihr wißt immer noch nicht, warum man Euch weggeschickt hat? Vasili hätte Euch davon erzählen können ...«
    »Ich hatte aber keine Lust, ihn zu fragen«, unterbrach sie ihn. »Euch dagegen kann ich alles fragen, da Ihr bald mein Ehemann sein werdet.«
    Das brachte ihn noch mehr aus der Fassung, genug, um ihm die Frage zu entlocken: »Ihr habt es akzeptiert?«
    Tanya zuckte mit einer gewissen Gleichgültigkeit die Achseln. »Das kommt darauf an.«
    »Worauf?«
    »Auf Euch.«
    »Wie?« fragte er, und sein Blick war plötzlich so intensiv geworden, dass sie ihm nur mit Mühe standhalten konnte.
    »Ach, ich weiß nicht. Ihr könntet zum Beispiel versuchen, mich davon zu überzeugen, dass Ihr mich heiraten wollt, dass Ihr herausgefunden habt, dass Ihr ohne mich nicht mehr leben könnt, dass Ihr mich bis zum Wahnsinn liebt.«
    Jetzt runzelte er so wütend die Stirn, dass sie den Blick senkte.
    Na ja, sie hätte wohl ernst klingen können statt ironisch und mit den Worten » Dass Ihr mich heiraten wollt« aufhören können, statt sich mit dem Rest lächerlich zu machen. Jetzt glaubte er, sie habe sich über ihn lustig gemacht.
    Das ist dir wirklich gelungen, Missy. Da hattest du eine unbezahlbare Gelegenheit und hast sie einfach verschwendet. Kein bisschen Grips im Kopf.
    Sie überlegte, ob sie sich entschuldigen sollte. Sie warf ihm einen verstohlenen Blick zu und keuchte beinahe. Seine Augen waren so heiß wie glühende Kohlen. Sie hatte ihn dermaßen in Wut gebracht, dass es an ein Wunder grenzte, dass sie noch nicht auf dem Rücken lag und von seinen Küssen verzehrt wurde ... Begehren durchzuckte ihren Leib bei dem bloßen Gedanken daran, einem Gedanken, der ihr bis dahin überhaupt nicht gekommen war. Sie hatte ihn nur ein klein wenig aus der Fassung bringen wollen, um ihn dazu zu bringen, ihr etwas über seine wahren Gefühle für sie zu verraten. Sie hatte nicht einmal im Traum daran gedacht^, welche Konsequenzen es hatte, falls sie ihn völlig aus der Fassung brachte. Aber die Konsequenz war da, und sie hätte nichts dagegen, wenn es geschähe, genau jetzt. Und wieviel leichter wäre es für sie, wenn er jetzt die Initiative ergriff! Das würde ihr auf jeden Fall den Versuch ersparen, ihn zu ermutigen und vielleicht zurückgewiesen zu werden.
    »Benötigt Ihr wirklich eine Antwort, Prinzessin?«
    Seine Stimme klang so dunkel und bedrohlich, dass sie schauderte. Noch hatte er sich unter Kontrolle, aber seine Fassung hing an einem seidenen Faden. Die falsche Antwort auf seine Frage konnte diesen Faden ohne weiteres zerschneiden. Ob ihr die Liebe in einer fahrenden Kutsche im hellen Tageslicht gefallen würde? Im Augenblick war es ihr ziemlich egal.
    Ihr Kinn hob sich störrisch. »Ja.«
    »Die Hochzeit mit mir wird Euch zur Königin machen«, erinnerte er sie. »Das sollte Grund genug für Euch sein, diese Ehe wohlwollend zu akzeptieren — wenn nicht sogar bereitwillig.«
    Das war nicht die Antwort, die sie sich erhofft hatte. Außerdem sah es so aus, als würde er sich weiterhin unter Kontrolle halten, ganz gleich was sie tat.
    Sie versuchte, ihre Erwartungen wieder der Realität anzupassen, seufzte schließlich und wandte sich von ihm ab, um erneut aus dem Fenster zu starren.
    »Ich weiß es wirklich nicht«, sagte sie, um das Thema zu beenden. »Ich bin immer noch dabei, mich daran zu gewöhnen , eine Prinzessin zu sein. Und das einzige, was ich bisher sagen kann, ist, dass der Titel schöne Kleider mit sich bringt.«
    Dann fügte sie etwas steifer hinzu: »Ihr wolltet mir von der Blutfehde erzählen.«
    »Wollte ich?«
    Sie sah ihn mit

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