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Geheimnis einer Wuestennacht

Geheimnis einer Wuestennacht

Titel: Geheimnis einer Wuestennacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
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kannst.“
    â€žKareef hat mir bereits erklärt, dass unser Cousin gar nicht wirklich Xavier sondern der verschollene Prinz Zafir von Calista ist, und er jetzt an seiner Stelle den Thron von Qusay besteigt“, brachte Tahir flüssig hervor, ziemlich stolz auf seine Gedächtnisleistung. Offenbar meldete sich sein gesunder Verstand endlich zurück.
    â€žKareef hat die Krone abgelehnt.“
    Diese unerwartete Eröffnung warf Tahir um Längen zurück. „Er hat was …?“
    â€žEr und Jasmine … du erinnerst dich doch an sie?“
    Tahir nickte benommen. Sein ältester Bruder war von seinem achtzehnten Lebensjahr an unsterblich in Jasmine verliebt gewesen.
    â€žEr verzichtet auf den Thron, um sie zu heiraten und mit ihr in Qais zu leben. Jasmine kann keine Kinder bekommen, und es ist nun mal die Aufgabe eines Königs, Erben zu zeugen.“ Rafiq lächelte schief. „Du weißt ja selbst, wie ernst unser Bruder seine Pflichten und Verantwortungen nimmt.“
    Tahir sank kraftlos in die Kissen zurück und schloss für einen kurzen Moment die Augen, um die erstaunlichen Neuigkeiten zu verkraften. Dann maß er Rafiq mit einem abschätzenden Blick, der nicht ganz frei von Neugier war. „Sieht aus, als hättest du eine, wenn auch nicht ganz freiwillige, eklatante Änderung deines gewohnten Lebensstils vor dir, Bruder …“ Er hatte Rafiqs steile berufliche Karriere in Australien zwischendurch via Wirtschaftsmagazinen oder Internet verfolgt. „Du wirst deinen Wohnsitz wohl wieder hierhin verlegen müssen, wenn du der zukünftige Monarch von Qusay werden willst.“
    Rafiq machte eine Kunstpause, bevor er antwortete. Lange genug, um Tahir die Stirn runzeln zu lassen. Sein Gefühl, dass hier irgendetwas Seltsames vor sich ging, war stärker denn je.
    â€žDas ist eines der Dinge, die ich unbedingt mit dir besprechen muss.“ Sein gezwungenes Lachen alarmierte Tahir nur noch mehr. „Auch ich habe auf den Thron verzichtet und werde sehr bald nach Australien zurückkehren. Die Krone aus Liebe abzulehnen, scheint zu einer Art Familienritual zu werden.“
    â€žDas glaube ich jetzt nicht!“
    â€žGewöhn dich lieber an den Gedanken, Tahir. Zumindest brauchst du dich nicht länger über die förmliche Anrede deiner Ärzte zu wundern. Sire ist die gebräuchliche Anrede für den König von Qusay.“

7. KAPITEL
    Müdigkeit und Erschöpfung verlangsamten Annalisas Schritte, während sie die prachtvolle Promenade von Qusays Hauptstadt Shafar entlangging. Dabei war sie voller Elan vom Haus ihrer Tante aus aufgebrochen, um mit einem kräftigen Fußmarsch ihre überschüssige Energie und Aufregung loszuwerden.
    Um ihren Mund zuckte es schmerzlich. In erster Linie war es wohl der Schock über die unfassbare Neuigkeit gewesen, der sie aus dem Haus und ins Freie getrieben hatte. Dabei hatte sie es insgeheim sogar irgendwie erwartet, aber immer wieder verdrängt, obwohl ihre Periode ausgeblieben war. Inzwischen spannten ihre Brüste, und sie litt unter morgendlicher Übelkeit.
    Trotzdem hatte Annalisa lange versucht, die Hinweise ihres Körpers zu ignorieren und sich mit den Vorbereitungen ihres Überseetrips abzulenken. Und das lähmende Gefühl, das sie seit ihrer Rückkehr aus der Wüste verspürte, schob sie der Einfachheit halber auf einen gewissen Abschiedsschmerz von ihrer Heimat, die sie noch nie zuvor verlassen hatte.
    Woher sollte die dumpfe Traurigkeit auch sonst rühren?
    Ein Schauer lief über Annalisas Rücken, wenn sie daran dachte, wie sehr sie sich in Tahir getäuscht hatte. Dabei war ihr von Anfang an bewusst gewesen, dass sie aus zwei völlig unterschiedlichen Welten stammten. Trotzdem hatte sie sich unwiderstehlich zu ihm hingezogen gefühlt und gedacht, auch er …
    Anfangs versuchte sie, es damit zu entschuldigen, dass sie noch zu sehr in Trauer um ihren Vater gefangen gewesen war und instinktiv Trost bei Tahir gesucht hatte. Aber dann hätte sie doch nicht so erschüttert reagieren müssen, als er sein wahres Gesicht zeigte, nachdem sein Gedächtnis zurückgekehrt war, oder?
    Neben einer hohen Mauer mit einem abweisend wirkenden, schmiedeeisernen Gittertor, das mit üppigen Ornamenten verziert war, blieb Annalisa stehen und versuchte, den dicken Knoten in ihrem Hals herunterzuschlucken.
    Auch wenn ihre einzige Liebesnacht mit Tahir

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