Geheimnis um eine Efeuvilla
gemütlich.”
„Hieß dies Haus früher einmal Efeuvilla?” fragte Dicki.
Herr Schmidt schüttelte den Kopf. „Nein, es wurde immer nur Gärtnerhaus genannt.”
„Entschuldigen Sie bitte, daß ich Sie gestört habe”, sagte Dicki höflich und verbeugte sich vor dem netten alten Paar. Dann ging er zu Betti zurück und berichtete ihr das Gespräch.
„Es tut mir richtig leid, daß ich die alten Leute behelligt habe”, sagte er, während er Purzel auf die Erde setzte.
„Obwohl sie Schmidt heißen, kann es nicht das richtige Haus sein. Es wurde immer nur Gärtnerhaus genannt, niemals Efeuvilla. Komm, wir wollen weiterfahren.”
Obwohl sie noch durch verschiedene Straßen radelten, fanden sie kein mit Efeu bewachsenes Haus mehr.
„Efeu muß aus der Mode gekommen sein”, meinte Betti.
„Die meisten Häuser sind mit Rosen berankt, mit Glyzinien, Klematis oder mit wildem Wein. Efeu sieht auch sehr düster aus, finde ich.”
Dicki sah nach der Uhr. „Wir müssen zurückfahren. Ich hoffe, die anderen haben mehr Glück gehabt als wir.”
Sie radelten zu der Stelle zurück, wo sie sich mit den anderen Spürnasen treffen wollten. Gina und Rolf waren schon dort. Nach kurzer Zeit trafen auch Flipp und Ern ein.
„Habt ihr was gefunden?” fragte Dicki.
„Vielleicht”, antwortete Flipp. „Wir wollen in deinen Schuppen gehen und dort unsere Notizen vergleichen. Hier auf der Straße können wir uns nicht in Ruhe unterhalten.”
Wo ist die Efeuvilla?
Bald saßen die sechs Kinder wieder in Dickis Schuppen, und Dicki reichte Kekse herum. Purzel setzte sich auf die Hinterbeine und bettelte.
„Nein, du bekommst nichts”, sagte Dicki. „Denk an deine Figur.”
„Wau!” bellte Purzel.
„Er sagt, du sollst gefälligst an deine eigene Figur denken”, kicherte Betti, während sie sich einen Keks nahm.
Dicki lachte. „Was habt ihr denn nun erkundet, Spürnasen?” fragte er und zog sein Notizbuch aus der Tasche.
„Erzähl zuerst von eurer Fahrt”, sagte Flipp.
„Da ist nicht viel zu erzählen. Wir haben ein großes, mit Efeu bewachsenes Haus in der Hollinstraße gefunden, das ,Haus Barton’ heißt. Und dann entdeckten wir noch ein hübsches kleines Haus in der Jordanstraße Nummer neunundzwanzig. Die Leute darin heißen Schmidt.”
„Ist es etwa das Haus, das wir suchen?” fragte Rolf.
„Nein, leider nicht. Obwohl es ganz mit Efeu bewachsen ist, wurde es niemals ,Efeuvilla’ genannt, sondern immer nur ,Gärtnerhaus’, weil dort früher ein Gärtner wohnte. Und was hast du mit Gina gefunden?”
„Wir sahen ein einziges Haus, das bis oben hin mit Efeu bewachsen war. Es heißt ,Feengrotte’ und …”
„Aber es ist unbewohnt”, fiel Gina ein. „Am Tor hing ein Schild mit der Aufschrift ,Zu verkaufen’. Wir gingen durch den Vorgarten, um es aus der Nähe zu betrachten; alles war wie ausgestorben.”
„Das Haus scheint sehr alt zu sein”, sagte Rolf. „Vorn hat es hohe Säulen und riesige Balkone. Ich kann mir gar nicht vorstellen, daß dort einmal Menschen gesessen haben.”
Gina schüttelte sich. „Alles wirkte so trübselig und verlassen. Ich mußte an dein Gedicht denken. ,Die Fenster starren kahl und blind.’ Sie schienen uns anzuflehen, wir sollten ins Haus hineingehen, Vorhänge anmachen und Feuer anzünden.”
„Da dort niemand wohnt, kann es nicht die Efeuvilla sein”, meinte Rolf.
„Du hast recht”, stimmte ihm Dicki zu. „Was habt ihr denn ausgerichtet, Flipp und Ern?”
„Wir haben zwei mit Efeu bewachsene Häuser gefunden”, antwortete Flipp. „Eins davon müssen wir unbedingt näher untersuchen. Es könnte das richtige sein.”
„Ah, das klingt schon besser. Berichte mal Einzelheiten.”
„Das erste Haus entdeckte Ern.”
Ern hatte inzwischen sein Notizbuch vorgeholt. Nun blätterte er eifrig einige Seiten um, wie sein Onkel es zu tun pflegte, und las vor, was er notiert hatte. „Name ,Jägerhaus’, Boltonstraße, bis zum Dach mit Efeu bewachsen, bewohnt.”
„Und heißen die Bewohner Schmidt?” fragte Betti.
„Nein, leider nicht. Wir erkundigten uns nach ihnen.”
„Wie habt ihr das angestellt?” fragte Dicki.
„Ich fragte den Milchmann, der gerade die Milch brachte, ob in dem Haus ein Schmidt wohne. Er sagte nein, dort wohnten die Jenkins oder so ähnlich, die wohnten dort schon sechzehn Jahre, und er hätte ihnen während dieser sechzehn Jahre jeden Tag Milch gebracht, außer an seinem Hochzeitstag.”
Ern klappte sein Buch zu. „Nun
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