Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheimnis um eine Efeuvilla

Geheimnis um eine Efeuvilla

Titel: Geheimnis um eine Efeuvilla Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
Sonderbar, daß sich sofort nach dem Auszug der Schmidts jemand für das Haus interessierte. Hatten die beiden Kunden vielleicht in der Nacht versucht, dort einzubrechen, und sich jetzt, da das Haus leer war, die Schlüssel geholt? Aber zu welchem Zweck?
    Dicki nahm sich vor, Haus Feengrotte ein wenig zu beobachten. Am besten wäre es, wenn er sich dazu maskierte. In welcher Verkleidung würde er wohl am wenigsten auffallen?
    „Als Lumpenhändler!” rief er laut, so daß Purzel erstaunt zu ihm aufsah. „Ich nehme den Handwagen und postiere mich vor dem Haus. Dann sehe ich, wer dort ein und aus geht.”
    Als er zu Hause ankam, ging er sofort zu seinem Schuppen. Ern wartete schon ungeduldig auf ihn.
    „Ern, ich will mich maskieren!” rief Dicki. „Geh bitte ins Haus und ruf Rolf und Flipp an. Die Spürnasen sollen sofort herkommen, wenn es irgend geht.”
    Aufgeregt lief Ern ins Haus. Frau Kronstein gab ihm die Telefonnummern der Kinder. Er wählte mit ernster Miene und bestellte dann getreulich Wort für Wort, was Dicki ihm aufgetragen hatte. Darauf lief er zum Schuppen zurück.
    Dicki hatte sich inzwischen schon umgezogen. Er trug eine alte Kordhose und ein zerrissenes Hemd und darüber einen abgetragenen Mantel. Um den Hals hatte er sich einen schmutzigen Schal gebunden, und auf seinem Kopf saß eine abgegriffene Mütze.
    Nun holte er seinen Schminkkasten vor. Innerhalb von zehn Minuten verwandelte sich der Junge in einen alten schmierigen Kerl mit Runzeln im Gesicht, mit struppigen Augenbrauen und einem struppigen Schnurrbart.
    Ern sah der Verwandlung bewundernd zu. „Alle Wetter!” rief er immer wieder. „Wie machst du das bloß? Du bist ein Zauberkünstler. Onkel Theophil wird dich verhaften, wenn er dich sieht.”
    Dicki lachte. „Da kommen die andern”, sagte er, als Purzel bellte. „Laß sie herein.”
    Ern schloß die Tür auf, und die vier Kinder traten ein. Als sie den alten Strolch erblickten, blieben sie erschrocken stehen.
    „Dicki!” schrie Betti. „Du siehst ja furchtbar aus. Was hast du vor? Ist etwas passiert?”

Der Lumpensammler
    Die Kinder umringten den Lumpensammler und bewunderten Dickis Verwandlungskunst. Nur seine blanken Augen und seine sauberen Hände paßten nicht zu der Maske.
    „Vergiß nicht deine Hände schmutzig zu machen”, sagte Betti.
    „Gut, daß du mich daran erinnerst! Hier, nimm den Blumentopf und hol mir etwas feuchte Erde aus dem Garten. Ich möchte nicht, daß mich der Gärtner sieht.”
    Als Betti die Erde brachte, steckte Dicki seine Hände hinein, so daß die Fingernägel ganz schwarz wurden.
    „Du siehst einfach greulich aus”, sagte Rolf. „Und stinken tust du auch. Es kommt wohl von dem Mantel.”
    Dicki schnupperte an dem Ärmel. „Stimmt! Doch für einen guten Zweck ist kein Opfer zu groß, sagt meine Mutter immer. Aber ich muß euch noch erzählen, was inzwischen alles passiert ist.”
    Dicki berichtete den Spürnasen ausführlich von den letzten Ereignissen. Ern nickte zustimmend. Ja, so mußte man etwas erzählen. Da gab es kein Stocken und kein Stammeln, und ein Satz reihte sich folgerichtig an den andern. Es war eine Freude, Dicki zuzuhören.
    „Zweierlei verstehe ich nicht”, sagte er zum Schluß. „Erstens warum der Absender der anonymen Briefe durchaus wollte, daß der alte Schmidt aus dem Haus herausgesetzt wird, und zweitens wie die Briefe zu Wegda gelangt sind, ohne daß jemand gesehen hat, wer sie brachte.”
    „Gestern kam wieder einer direkt vor meiner Nase!” rief Ern. „Ich bewachte den Hof von meinem Fenster aus und ließ ihn keinen Moment aus den Augen, nicht einmal als Dicki hereinkam und mit mir sprach. Frau Mickel war unten in der Küche. Und trotzdem lag der Brief plötzlich in der Speisekammer auf einer Schüssel mit Fisch. Keiner von uns dreien hat einen Menschen gesehen. Das verstehe ich einfach nicht. Der Kerl muß eine Tarnkappe besitzen.”
    „Wißt ihr, was ich glaube?” sagte Gina. „Ich glaube, Frau Mickel legt die Briefe selber an alle möglichen Stellen. Wir hatten einmal einen Gärtner, der beschwerte sich immer darüber, daß Erdbeeren gestohlen würden, und eines Tages erwischte Vati ihn dabei, wie er selber welche stahl. Ich wette, Frau Mickel ist der geheimnisvolle Briefbote.”
    Die anderen Kinder schwiegen verblüfft. Dicki starrte Gina ganz entgeistert an und schlug dann mit der flachen Hand auf den Tisch, so daß Purzel erschrocken zusammenfuhr.
    „Was bin ich bloß für ein Esel, daß ich

Weitere Kostenlose Bücher