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Geheimnis um einen entführten Prinzen

Geheimnis um einen entführten Prinzen

Titel: Geheimnis um einen entführten Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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wiedererkennen.”
    „Ja, bestimmt!” sagte Ern zuversichtlich. „Er war – wartet mal – war er nun blau oder grün?”
    „Aber Ern, läufst du denn blind durch die Welt?” rief Gina ärgerlich. „Du nützt uns überhaupt nichts. Niemals bemerkst du etwas.”
    Ern war sehr niedergeschlagen. Da sah er plötzlich Herrn Grimm aus dem Zelt kommen, drehte sich um und rannte davon.
    „Ern!” rief Betti ihm nach. „Komm zurück und sieh dir wenigstens die Kinderwagen an!”
    Herr Grimm spitzte die Ohren. Kinderwagen! Hier war irgend etwas los. Die Kinder verfolgten offenbar eine bestimmte Spur.
    Ern kam nicht zurück. Die Mädchen gingen zu den Kinderwagen, die in einer langen Reihe nebeneinander standen. Es waren zwei Zwillingswagen dabei und ein großer Wagen, der für zwei Babys umgearbeitet worden war.
    „Wir wollen hier auf Ern warten”, sagte Betti, nachdem sie alle Wagen genau betrachtet hatten. „Hoffentlich kommt er bald! Was mögen die anderen Jungen machen? Ach, sieh mal, da kommt Herr Grimm! Er scheint sich auch für Kinderwagen zu interessieren.”
    Herr Grimm ging an den Wagen entlang und sah sich jeden einzelnen genau an. Eine Mutter, die herauskam, um etwas zu holen, wunderte sich darüber.
    „Wollen Sie vielleicht einen Kinderwagen kaufen?” fragte sie.
    Herr Grimm würdigte sie keiner Antwort, sondern ging fort, um Ern zu suchen.
    Nach kurzer Zeit brachten die Mütter ihre Kinder heraus. Margarete und Robert hatten den ersten Preis für Zwillinge bekommen. Beide trugen große rote Rosetten an ihren Kleidchen.
    Betti lief auf die Mutter zu. „Oh, Ihre Kinder haben den ersten Preis bekommen! Darf ich Ihnen eins abnehmen? Ich liebe Babys.”
    „Danke, das ist nicht nötig. Bring mir nur meinen Wagen.” Die Frau keuchte unter der Last der dicken schweren Kinder.
    „Welcher ist es?” fragte Betti.
    „Der dort!” Die Frau deutete mit einer Bewegung des Kopfes auf einen recht schäbigen kleinen Wagen. Betti war sehr enttäuscht. Sie hatte bestimmt erwartet, daß die Babys einen Doppelwagen hatten. Also waren Margarete und Robert doch nicht die gesuchten Babys. Ern und Bern hatten ja ausdrücklich betont, daß der Wagen, in dem der Prinz sich versteckt hatte, groß und breit war.
    „So, Gretel!” sagte die Mutter, während sie das Mädchen in den von Betti herbeigeholten Wagen setzte. Dann setzte sie den Jungen an das andere Ende und meinte: „Du hast gar keinen Grund zu weinen, Robbie. Ihr habt ja den ersten Preis gewonnen und könnt lachen.”
    Die beiden Mädchen tauschten einen Blick. Gretel und Robbie – nicht Marga und Bert! Das gab den Ausschlag. Es waren nicht die richtigen Zwillinge, und es war nicht die richtige Frau. Die Spürnasen hatten den weiten Weg nach Tiplingen ganz umsonst gemacht.
    „Komm, wir gehen ein bißchen schaukeln”, sagte Gina.
    „Unsere Arbeit haben wir getan. Sie ist ergebnislos gewesen wie alles, was wir bisher angefangen haben. Ich glaube, dieses Geheimnis werden wir niemals aufklären.”
    Nachdem die Mädchen genug geschaukelt hatten, gingen sie zu der Würfelbude. Betti gewann zu ihrem Entzücken eine kleine blaue Vase.
    Als sie weiterschlenderten trafen sie Dicki. „Hallo!” rief er. „Was habt ihr ausgerichtet? Waren die Zwillinge bei dem Wettbewerb? Was hat Ern gesagt?”
    „Ach, Dicki, es war ein großer Reinfall”, antwortete Gina. „Wir hatten Zwillinge gefunden, die Margarete und Robert hießen, und glaubten bestimmt, daß es die richtigen wären. Aber nachher hörten wir, daß die Mutter sie Gretel und Robbie nannte. Und Ern hat uns überhaupt nicht geholfen. Nachdem er sich die Babys angesehen hatte, behauptete er, sie ähnelten einander alle wie Erbsen, und er wüßte nicht, ob es die aus dem Wohnwagen seien.”
    „Und dann hatten sie auch nur einen kleinen Wagen, keinen großen, breiten, wie Ern und Bern ihn beschrieben hatten”, fiel Betti ein. „Wir sind ganz umsonst hierher gekommen.”
    „Ach, sag doch das nicht!” Dicki zog die Mädchen zu dem Karussell. „Nun sucht euch jeder ein Reittier aus. Ich werde den doppelten Preis für euch bezahlen, so daß ihr noch einmal so lange als sonst fahren könnt.”
    Betti suchte sich einen Löwen aus. Der Junge, der das Karussell bediente, ließ es ganz schnell fahren, so daß die Kinder vor Vergnügen kreischten, und die Fahrt dauerte so lange, daß alle Zuschauer sich darüber wunderten.
    „Das war herrlich!” rief Betti, als sie endlich von ihrem Löwen herunterkletterte.

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