Geheimnis um einen entführten Prinzen
„Ach, mir dreht sich noch alles im Kopf!”
Plötzlich sah Dicki Herrn Grimm. Rasch zog er die Mädchen mit sich fort. An der Würfelbude trafen sie Rolf und Flipp. Die beiden hatten ihr ganzes Geld verspielt und nichts gewonnen. Nach einer Weile fand sich auch Ern ein.
„Laßt uns nach Hause fahren”, sagte Dicki. „Wegda scheint dort drüben am Karussell einen Streit zu schlichten. Das wird ihn wohl noch eine Weile aufhalten. Er wird uns nicht so bald folgen.”
Flipps Entdeckung
Die Kinder holten ihre Räder vom Fahrradstand. „Wir können einen Abkürzungsweg fahren”, sagte Ern. „Ich habe ihn vorhin entdeckt, als ich mich vor Onkel versteckte.”
Der Pfad, den Ern den Spürnasen zeigte, führte hinter den Wohnwagen der Rummelplatzleute entlang auf einen Heckenweg, der direkt auf die Straße nach Peterswalde zulief. Dicki fuhr voran, und die anderen folgten. Flipp, der der letzte in der Reihe war, ließ seine Augen müßig über einige Wäscheleinen gleiten, an denen die Wäsche im Wind flatterte. Plötzlich stutzte er und bremste scharf. Erstaunt starrte er auf eine blaue Bluse aus ganz gewöhnlichem Stoff. Sie hatte blaugoldene Knöpfe, und diese Knöpfe sahen genau so aus wie der Knopf von Prinz Bongawahs Pyjama, den Flipp in der Tasche trug! Er lehnte sein Rad an einen Baum und ging ganz dicht an die Wäscheleine heran. Dann zog er den Knopf hervor und verglich ihn mit den Knöpfen an der Bluse. Ja, es waren die gleichen.
Flipp betrachtete den Wohnwagen, neben dem die Wäsche hing. Er war hellgrün gestrichen und hatte gelbe Räder. Dann schwang er sich aufs Rad, fuhr schnell weiter und überholte die anderen Kinder, um zu Dicki zu gelangen.
„Was soll das heißen, Flipp!” rief Betti ärgerlich, da er auf dem schmalen Pfad fast ihr Pedal gestreift hätte.
„Dicki!” keuchte Flipp aufgeregt, als er Dicki erreicht hatte. „Halt mal an! Ich habe etwas Wichtiges entdeckt!”
Dicki hielt überrascht an, und auch die anderen stiegen von ihren Rädern.
„Kommt dort unter die Bäume, damit man uns nicht beobachten kann”, sagte Flipp erregt.
Erstaunt führten alle ihre Räder unter eine nahe Baumgruppe. „Was ist denn los?” fragte Dicki.
Flipp hielt ihm den Knopf hin. „Du weißt doch, daß dieser Knopf von Prinz Bongawahs Pyjama stammt. Nun habe ich dort drüben an einer Wäscheleine eine Bluse hängen sehen, die genau dieselben Knöpfe hat. Ist das nicht sonderbar?”
Ja, das fand Dicki auch sehr sonderbar. Nach kurzem Überlegen sagte er: „Ich muß mich davon überzeugen, ob Flipp richtig gesehen hat. Wartet hier auf mich. Ich werde so tun, als hätte ich etwas verloren.”
Nachdem er noch einen kurzen Blick auf den Knopf in Flipps Hand geworfen hatte, führte er sein Rad wieder auf den Pfad und ging dann mit gesenktem Kopf bis zu der Wäscheleine. Er sah die blaue Bluse sofort. Während er noch immer auf dem Boden umherzusuchen schien, näherte er sich ihr unauffällig, bis er schließlich dicht davor stand, so daß er sie fast mit der Nase berührte.
Dann fuhr er schnell zu den anderen Kindern zurück.
„Flipp hat recht!” rief er. „Unser Ausflug war also doch nicht umsonst. Die Zwillinge haben wir zwar nicht gefunden, aber etwas viel Wichtigeres.”
„Ist es ein Indiz?” fragte Betti und machte große Augen.
„Und was für eins! Die Knöpfe an der Bluse müssen von dem Pyjama des Prinzen stammen! Wahrscheinlich hat man den Pyjama verbrannt, weil er zu auffallend war. Aber die hübschen Knöpfe hat jemand vorher abgetrennt und dann an die Bluse genäht. Er dachte wohl, daß sie keinem Menschen auffallen würden.”
„Sie wären ja auch keinem Menschen aufgefallen, wenn Flipp nicht den Knopf gefunden und die Bluse auf der Leine bemerkt hätte”, sagte Betti.
„Laßt mich mal überlegen!” murmelte Dicki. „Der Prinz muß hier irgendwo in der Nähe sein. Entweder er versteckt sich oder wird versteckt – vielleicht in dem Wagen, neben dem die Leine hängt. Das müssen wir herausbekommen.”
„Betti und ich haben keine Zeit mehr”, sagte Flipp.
„Wir sollen um sechs zu Hause sein und müssen uns beeilen, wenn wir nicht zu spät kommen wollen.”
„Das macht nichts. Ich werde allein hierbleiben. Ach nein, ich fahre lieber mit euch zurück, maskiere mich und komme dann wieder hierher. Vielleicht kann ich mit den Rummelleuten irgendwie ins Gespräch kommen und dabei etwas erfahren. Ja, das wird das beste sein.”
„Ich werde dich begleiten”, erbot sich
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