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Geheimnisvoll wie der Orient

Geheimnisvoll wie der Orient

Titel: Geheimnisvoll wie der Orient Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence
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politischen und finanziellen Interessen unseres Landes diene.“
    „Eure Sitten sind so romantisch“, hauchte sie in gespielter Begeisterung. „Dieser großen Liebe möchte ich natürlich nicht im Weg stehen.“
    Er brauchte für seine Antwort einige Sekunden. „Dafür ist es nun allerdings zu spät.“ Sein Blick glitt über ihre schlanke Gestalt, und seine Augen schienen kleine Funken zu sprühen. „Immerhin hat das Ganze auch positive Seiten.“ Seine Hand schnellte vor und umfasste ihren Unterarm.
    „Weißt du, was ich glaube?“ Molly gab einen Laut der Verärgerung von sich, als er sie zu sich auf den Diwan hinabzog.
    „Nun, was glaubst du?“
    Sie schob sich eine ihrer glänzenden Haarsträhnen aus dem Gesicht und blitzte ihn dabei wütend an. Seine Lust flackerte erneut auf.
    „Ich glaube, du wolltest mit mir schlafen, damit ich jeden anderen Mann einschließlich Tariq vergessen würde. Mich zu entführen genügte dir nicht. Du wolltest ganz sichergehen.“
    Es hätte sich durchaus in dieser Weise abspielen können. Vorausgesetzt, er wäre so kaltschnäuzig vorgegangen, wie sie es anscheinend annahm. Ironischerweise waren seine Empfindungen für Molly alles andere als berechnend. Er brauchte sie nur anzusehen, und sein sonst so kühler Verstand ließ ihn im Stich.
    „Hältst du mich für so gut?“
    Die Röte stieg ihr in die Wangen, als sie den rauen Unterton in seiner Stimme vernahm. „Hör auf damit“, erwiderte sie bebend. „Du weißt es selbst.“ Eine Frau, die mit Tair zusammen gewesen war, würde ihn nie vergessenund von jedem künftigen Liebhaber enttäuscht sein.“
    Das spöttische Funkeln in seinen Augen erlosch, und er sah sie ernst an. „Es gehören immer zwei dazu. Manchmal stimmt eben einfach die Chemie.“ Sanft umfasste er ihr Kinn. „So etwas ist sehr selten, Molly.“
    „Spiel es nicht hoch. Wir hatten Sex … Ich denke nicht daran, dich zu heiraten, nur weil du völlig überholte Ehrvorstellungen hast. Tariq wird das ebenso sehen. Er ist ein moderner Mann und kein Ungeheuer.“
    „Du hältst mich also für einen Barbaren? Willst du mich deshalb nicht heiraten, weil ich keine geschliffenen Manieren habe?“
    Ein überaus attraktiver Wilder. „Seien wir doch ehrlich: Mehr als eine kurze Affäre wäre nicht daraus geworden, wenn du nicht endlich kapiert hättest, dass Tariq mein Halbbruder ist.“
    „Glaubst du das wirklich? Meinst du, mir wäre es nur um diese eine Nacht gegangen, und ich hätte mich nach Beendigung unseres Ausflugs aus dem Staub gemacht?“
    Sie schluckte. „Hattest du das nicht vor?“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich lasse dich nicht mehr allein“, versprach er voller Zärtlichkeit in der Stimme und strich ihr zart über die Wange. „Eine Nacht mit dir ist nicht genug. Ich werde nie genug von dir haben, ma belle . Sei ehrlich, du willst doch auch nicht, dass ich jetzt gehe, oder?“
    Sie sagte sich, dass er ihr nur schmeichelte, um sie umzustimmen. „Ich will dich nicht heiraten.“ Sie wusste, dass sie sich selbst gegenüber nicht vollkommen ehrlich war. Um ihm ein wenig entgegenzukommen, gestand sie leise: „Auch ich kann nicht genug von dir kriegen.“
    Ein besitzergreifendes Leuchten, männlich und ursprünglich, erschien in seinen Augen, und zugleich nahm sie eine Zärtlichkeit in seinem Blick wahr, die ihr den Atem stocken ließ.
    Er beugte sich über sie, und Mollys Lippen öffneten sich unter seinem sanften Druck. Sie legte ihm die Arme um den Nacken und erwiderte seinen tiefen Kuss. Sie spürte seinen warmen Atem auf ihrer Wange, wie er ihr zärtlich durchs Haar strich.
    „Vielleicht änderst du noch deine Meinung und hast morgen früh genug von mir, ma belle .“
    „Oder ich überrasche dich.“
    „Darauf freue ich mich schon.“
    „Das heißt aber nicht, dass ich dich heirate.“
    Sein dunkles Lachen währte nur kurz, dann widmete er sich wieder ganz ihren zarten Lippen.

10. KAPITEL
    „Du bist schon wach. Wie schade, ich hatte mit bereits ausgemalt, wie ich dich wecken könnte.“
    Sie hatten sich lange geliebt in der vergangenen Nacht. Danach war Molly in einen tiefen und traumlosen Schlaf gefallen, aus dem sie nicht einmal erwachte, als Tair ihr gemeinsames Lager verließ.
    Sie sah ihn während des Gesprächs nicht an, sondern hielt schweigend das seidene Betttuch fest, das sie wie einen Sarong um sich gewickelt hatte. Ihr offenes Haar fiel ihr wie ein glänzender Vorhang ins Gesicht, sodass Tair ihre Augen nicht erkennen

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