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Geheimnisvolle Beruehrung

Geheimnisvolle Beruehrung

Titel: Geheimnisvolle Beruehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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»Leoparden können auch nicht aus ihrem Fell, sagt man bei uns.«
    Sie lachten und sprachen dann über die verschiedenen Möglichkeiten. Sollte sie weiterstudieren oder sich lieber etwas weniger Akademisches suchen? Die Unterhaltung brachte Sahara viele wertvolle Anregungen.
    »Ich hatte schon Angst, die Stadt wäre vielleicht zu überwältigend«, sagte sie, als sie in der geschäftigen Großstadt am Meer ankamen. »Aber ich mag den Lärm und das Bunte und die vielen Leute.«
    Ein paar Stunden später stellten sie die Tüten mit ihren Einkäufen in den Wagen und gingen zum Mittagessen in ein italienisches Restaurant. Plötzlich passierten drei Dinge schnell hintereinander: Ein Schuss verfehlte Faith und durchschlug ein Fenster, Mercy warf sich vor Faith und schrie Sahara zu, sie solle in Deckung gehen, derweil Finger wie Stahlklammern sich um Saharas Oberarme legten.
    Dann war das Restaurant verschwunden, und Sahara befand sich in einem kleinen, leeren Lagerhaus. Staubflocken wirbelten im Sonnenlicht, das durch die Holzregale fiel, die die Wände bildeten.
    »Ich vermute, Sie sind hinter dem Kopfgeld her«, sagte sie ruhig, obwohl ihr Herz wild klopfte und sie den Impuls unterdrücken musste, Kaleb zu rufen. Der Mann hatte sie bereits losgelassen, und da sie weder tot noch verletzt war, bedeutete das, dass er sie lebend wollte, was ihr die Möglichkeit gab, die Situation ohne Anwendung von Gewalt zu lösen.
    Der Entführer drehte sich um. Er war dünn und ziemlich klein – nur wenig größer als sie –, doch nicht nur die exakten Bewegungen machten ihn gefährlich, sondern vor allem auch die schwarze Laserpistole, die er auf sie richtete. »Das Kopfgeld existiert nicht mehr«, sagte sie, als er weiter schwieg. Ihre Pistole steckte noch unter der Jeans im Knöchelholster.
    »Ich werde privat bezahlt.« Kurz und knapp, das passte zu ihrem Eindruck, dass sie es mit einem Profi zu tun hatte. »Solange Sie kooperieren, tue ich Ihnen nichts.«
    Sie sah sich um und entdeckte einen umgedrehten Korb. »Darf ich mich setzen?«
    Kurzes Kopfnicken, dann trat er zu einem Laptop auf einem billigen Spieltisch, ließ sie aber nicht aus den Augen.
    »Sehen Sie jetzt nach, ob Ihr Klient das Geld überwiesen hat?«
    Keine Antwort. Doch sie beobachtete ihn genau, während er schon glaubte, sie hätte sich in ihr Schicksal ergeben. Bald bemerkte sie auch die vorsichtige Art, mit der er sich bewegte. Er war schwach, an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit – entweder hatte er sie an einen Ort teleportiert, der weit über der Entfernung lag, die er normalerweise meistern konnte, oder er hatte mehrmals schnell hintereinander teleportieren müssen, um den Schuss abzugeben und sie dann zu ergreifen.
    »Wie haben Sie mich gefunden?«
    »Das Wissen wird Ihnen jetzt auch nichts mehr nützen.«
    »Ich möchte aber gerne wissen, wo mein Schutz versagt hat.« Das stimmte, doch dazu brauchte sie ihn nicht. »Interessiert mich rein intellektuell.«
    Nach einer kurzen Pause antwortete er überraschenderweise. »Meinem Auftraggeber zufolge hatte der NightStar-Clan Sie an einen sicheren Ort versteckt. Die Chance war nicht besonders groß, dass dieser Ort ausgerechnet bei Ihrer Cousine sein würde, aber ich habe zwei Tage darauf verwandt, Sie dort zu finden. Da das Revier der DarkRiver-Leoparden sehr weitläufig ist, habe ich den Parkplatz vor dem Hauptquartier in San Francisco überwacht, um mich an Faith zu hängen.«
    Zufall konnte tückisch sein. »Das Glück war heute wohl auf Ihrer Seite.« Sie stand auf und näherte sich ihm langsam. Er musterte sie aufmerksam und fasste nach der Pistole. »Darf ich?«, fragte sie und reckte das Kinn zur Wasserflasche neben dem Laptop.
    »Bitte.« Er reichte sie ihr, vollkommen sicher, dass seine Handschuhe ausreichend Schutz vor ihr boten.
    Das war ein Fehler und einer der Gründe, weshalb Sahara so gefährlich war.
    Kurz nachdem ihre Finger ihn berührt hatten, übergab der Entführer ihr vollkommen verwirrt die Pistole. »Was tue ich hier?«
    »Sie haben sich verirrt.« Mit neuen Erinnerungen ließ sie ihn schlafend auf dem Boden sinken. Wenn er erwachte, würde er sich nur an eine heftige Auseinandersetzung erinnern, nach der er eine Woche untertauchen musste.
    Sahara verabscheute es, gewaltsam in die Köpfe anderer einzudringen, doch der Mann hatte jeden Anspruch auf Schonung verloren, als er sie entführt hatte. Sie sah sich gründlich in seinem Gehirn um, loggte sich mit seinem Passwort in den

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