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Geheimnisvolle Beruehrung

Geheimnisvolle Beruehrung

Titel: Geheimnisvolle Beruehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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durchschneiden würde, falls ich diesen Ehrgeiz je gegen ihn richtete. Wir haben einander vertraut.«
    Die schrecklichste Auslegung von Vertrauen, die er je gehört hatte. »Wusstest du, dass sie mir gehörte, als du sie bekommen hast.«
    Tatiana schüttelte den Kopf. »Nein. Du durftest die Opfer doch nicht auswählen.«
    Nein, dafür hatte Santano ihn nicht gebraucht. »Was machst du denn da, Tatiana?« Mehrere Alarmsignale im Kopf meldeten sich gleichzeitig, und er fand einen zweiten Wurm, der kurz davor war, den letzten Schild zu durchdringen.
    Diesmal platzten Äderchen in Tatianas Augen, als Kaleb zuschlug, doch sie zischte nur und hielt seinem Blick stand. »Du bist nicht unschlagbar. Beinahe hätte ich dich erwischt.«
    »Beinahe ist aber nicht gut genug bei jemandem wie mir, das weißt du doch.« Er zog ihr Zwerchfell telekinetisch so zusammen, dass sie all ihre Konzentration brauchte, um noch genügend Luft zu bekommen und nichts mehr sagen konnte. Dann lehnte er sich im Sessel zurück. »Du hättest dir nie nehmen dürfen, was mir gehört.«
    Das einzige Licht in dem alten, dunklen Zementbunker war eine Energiesparlampe, die an einer rostigen Kette von der Decke baumelte. Der schwache Schein drang nicht bis zu dem Halbdunkel in den Ecken vor, reichte aber aus, um den schmutzig gelben Beton neben dem Stahltisch zu beleuchten, auf den er Tatiana fallen ließ. An ihrem Fuß hing immer noch der schwarze Schuh und klackte gegen das Metall.
    Kaleb trat zurück und beobachtete, wie sie sich aufrichtete und umschaute. Kein noch so unterdrücktes Gefühl, nur der eiserne Wille einer Frau, die sich aus schwierigen Lagen bislang immer durch geschicktes Verhandeln oder Manipulieren befreit hatte. Eine bewundernswerte Eigenschaft, die Kaleb gefiel, weil sie das Martyrium noch vergrößern würde.
    Tatiana würde unzählige Stunden damit verbringen, ihre Flucht zu planen, nur um dann festzustellen, dass ihre Hölle ewig währte.
    »Was ist das für ein Ort?«, fragte sie.
    »Das weißt du nicht?« Wann sie wohl begreifen würde, was er getan hatte?
    Es dauerte kaum eine Sekunde. »Warum kann ich nicht ins Medialnet?« Ihre Stimme war eine Oktave höher gerutscht, der erste Hinweis auf beginnende Panik. »Du hast mich in einem Schild eingesperrt.«
    »Ich habe bessere Verwendungsmöglichkeiten für meine Fähigkeiten. Doch der Dunkle Kopf spielt nur zu gerne mit einem Bewusstsein, dessen Silentium nur langsam und unter großen Qualen zerbricht.« Die Wesenheit hatte Tatiana in sich hineingesogen und hielt alles andere fern, selbst ihre telepathischen Kanäle endeten im Nichts. Der Schrecken darüber nährte den Dunklen Kopf und würde Tatiana langsam aber sicher in den Wahnsinn treiben und schließlich in ein Koma, in dem die Furcht ihr einziger Begleiter war und der Tod sie bald ereilte.
    Die schlechte Angewohnheit, sich von Leuten zu »ernähren«, hatte Kaleb dem Dunklen Kopf nicht abgewöhnen können – weshalb er die Wesenheit auf jene ansetzte, die einen langsamen und qualvollen Tod verdienten. Wenn es um Macht und Politik ging, übernahm Kaleb selbst das Töten, aber er hatte keine Hemmungen, den Dunklen Kopf auf andere Bösewichte loszulassen. Der letzte war ein Pädophiler gewesen, der gerade an einer Grundschule als Lehrer eingestellt worden war und eine Fotosammlung sein Eigen nannte, die nie hätte existieren dürfen.
    Doch die Wesenheit wusste, dass es sich mit Tatiana anders verhielt. Sie gehörte Kaleb, aber der Dunkle Kopf half ihm gern, sie festzuhalten, weil Kaleb die Grausamkeit und Wut verstand, die den Schattenzwilling geschaffen hatte … denn er selbst bestand aus den gleichen Komponenten. »Der Dunkle Kopf wird dich so lange in einem schwarzen Kokon einsperren, wie ich es möchte.«
    »Mein Verschwinden aus dem Medialnet hätte denselben Effekt wie mein Tod«, sagte Tatiana, die noch nicht verstand, dass nichts, was sie sagte, etwas an ihrem Schicksal ändern konnte. »Die Schockwelle im Medialnet …«
    »Tatiana, Tatiana.« Kaleb schüttelte den Kopf. »Du bist schon aus dem Netz verschwunden, als du die wunderbaren Schilde geschaffen hast, um deinen Aufenthaltsort zu verbergen.« Sie hatte es ihm so leicht gemacht. »Sobald ich dich verlasse, erreicht deine Sicherheitsleute der Befehl, sich einer kompletten Nachschulung zu unterziehen, weil sie im letzten ›Test‹ versagt haben.«
    Auch hier hatte sie den Weg für ihre Gefangenschaft bereitet, denn sie war so paranoid, dass sie kaum noch

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