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Geheimnisvolle Botschaften

Geheimnisvolle Botschaften

Titel: Geheimnisvolle Botschaften Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Dittert
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das Pergamentbuch war ja keine Bettlektüre. Also vielleicht im Zimmersafe, den Peter im Kleiderschrank vermutete, oder …
    Er stockte und eilte durch das Schlafzimmer zurück in den Wohnbereich. »Denk nach«, murmelte er. »Wo würdest du …«
    Er presste die Lippen aufeinander, dass es fast schmerzte. Wie hatte er nur so dumm sein können! Der Sekretär! Natürlich!
    Dummerweise gab es dort eine Menge Schubladen, und auch vier, die groß genug waren, um die Aktentasche darin zu verstauen.
    Rasch zog Peter die erste auf: Telefonbücher, eine Bibel und ein Notizblock. Er verschloss sie wieder und achtete sorgsam darauf, keine Spuren zu hinterlassen.
    Die nächste Schublade. Wieder nichts – sie war völlig leer.
    Die dritte war verschlossen, also wandte sich Peter der vierten zu, in der sich eine edle Ledermappe mit dem Logo des Hotels fand.
    Die Vermutung lag nahe, dass sich die Tasche mit dem Buch in der verschlossenen Schublade befand. Nicht nur, weil es ein logischer Aufbewahrungsort war, sondern gerade auch deswegen, weil sie als Einzige abgeschlossen war.
    Nun gut, er hatte den Eingang in die Suite geknackt, da würde die lächerliche Schublade eines Sekretärs erst recht kein Hindernis bilden.
    Das war die Sekunde, in der in seiner Hosentasche das Handy zu vibrieren begann.
    Das durfte doch nicht wahr sein!
    Aber egal. Peter zögerte keinen Augenblick. Jetzt oder nie! Wenn er ranginge, würde er nur noch mehr Zeit verlieren. Er zog seinen Dietrich, ohne einen Blick auf das Handy zu werfen.
    Ihm brach der Schweiß aus. Einen Atemzug später klackte es, und Peter konnte die Schublade aufziehen.
    Darin lag tatsächlich die Aktentasche. Peter schnappte sie sich und wandte sich Richtung Ausgang.
    Das Handy vibrierte immer noch.
    Was, wenn Shu Liin oder Alan Jones schon draußen auf dem Flur waren? Die Mappe unter den Arm geklemmt, nahm Peter das Gespräch an.
    »Verschwinde!«, brüllte Bob ihn an. »Liin ist längst im Aufzug!«
    »Ist sie schon oben?« Peter war im Flur der Suite angelangt und stand neben der Badezimmertür. Noch zwei Schritte bis zum Ausgang. Aber was, wenn Jones oder Liin bereits auf dem Flur anmarschierten?
    »Was weiß ich, es …«
    Peter legte mitten in Bobs Erklärung auf, wollte Justus anrufen, doch schon vibrierte das Handy wieder. Er hob ab.
    »Sie ist hier im Korridor.« Justus flüsterte nur – wahrscheinlich, weil sich die Chinesin in seiner Nähe befand. »Du kannst nicht mehr raus!«
    Es klackte im Schloss und die Eingangstür schwang auf.
    Peter saß in der Falle!

Die chinesische Katze
    Der Zweite Detektiv warf sich herum und eilte mit drei raschen Schritten möglichst lautlos in den Wohnraum, dort nach rechts. Vom Flur aus konnte man ihn nun nicht mehr sehen. Aber das brachte nur ein paar Sekunden Sicherheit.
    Er brauchte ein Versteck!
    Peter flankte über die Couch und ging dahinter in Deckung. Atemlos kauerte er auf dem Boden und legte den Kopf seitlich auf den Teppich. Das Sofa ruhte auf vier Stempelfüßen, sodass er durch einen Spalt von etwa fünfzehn Zentimetern Höhe unter dem Möbelstück hindurchblicken konnte. Im Flur sah er Shu Liins Füße. Sie betrat in aller Seelenruhe das erste, kleine Badezimmer. Von ihrem heimlichen Besucher ahnte sie offenbar nichts.
    Peter spürte sein Herz schmerzhaft im Hals schlagen.
    Nur die Ruhe bewahren!
    Natürlich war dieses Versteck alles andere als sicher, aber warum sollte Shu Liin hinter dem Sofa nachsehen? Sie hatte keinerlei Grund, mit einem Eindringling zu rechnen oder nach ihm Ausschau zu halten. Außerdem konnte die Mahlzeit unmöglich schon beendet sein; sie würde also gleich wieder die Suite verlassen. Ganz bestimmt. Vielleicht litt sie unter dem Tick, keine öffentlichen Toiletten aufzusuchen, und war deshalb noch mal in ihr eigenes Hotelzimmer gegangen? Oder hatte sie etwas vergessen? Zweifellos gab es eine einfache Erklärung. Er musste nur ein wenig ausharren, mehr nicht.
    Es gelang ihm, sich selbst zu beruhigen. Vorsichtig brachte er sich in eine etwas bequemere Lage – und erstarrte.
    Der Sekretär!
    Die Schublade stand noch immer offen! In der Eile hatte Petersie nicht verschlossen. Dass die Aktenmappe nicht mehr darin lag, war auffällig genug. Aber die offen stehende Schublade musste genauso wirken wie ein blinkender Leuchtreklamepfeil!
    Shu Liin hantierte noch immer im Badezimmer. Die Tür stand offen, doch vom Bad aus konnte sie den Wohnbereich nicht sehen. So leise wie möglich erhob sich Peter, huschte

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