Geheimnisvolle Botschaften
ich mal wieder das richtige Näschen!«
»Nun ja, Barbara, immerhin haben wir das Buch gefunden und nicht du.«
»Aber ich habe euch drei engagiert!«
Er sah förmlich, wie sie grinste und das Kinn in die Höhe reckte. »So kann man es natürlich auch interpretieren.«
»Teilen wir uns doch den Ruhm«, schlug Peter leise vor.
»Was?«, rief Barbara.
»Ach, nichts«, unterbrach Justus. »Hör zu, was hältst du davon, wenn wir deinem Vater das Buch gleich morgen zurückgeben? Er kann uns vielleicht einige Fragen dazu beantworten.«
»Zu dem Buch?« Sie klang verwirrt.
»Ganz genau. Wann können wir uns treffen?«
»Kommt Peter auch mit?«, fragte sie statt einer Antwort.
Just grinste breit. Bob schlug seinem Freund, der nicht sonderlich begeistert aussah, auf die Schultern. Peter fiel ein Erdnussflip aus den Fingern.
»Aber ja doch«, versicherte Justus. »Der Zweite ist immer mit dabei, und wie könnte er sich dieses Treffen entgehen lassen?«
»Sehr gut … Sagen wir, neun Uhr morgen früh, bei uns zu Hause? Und vergesst bloß das Buch nicht!«
»Das Buch – und Peter!« Noch ehe der Anführer der drei ??? ausgesprochen hatte, legte sie auf.
»Sie steht auf dich«, wandte sich Bob an Peter.
»Keine Kommentare! Ich habe für heute wirklich genug durchgemacht!«
»Aber wenn sie nun mal von dir so angetan ist, dass sie extra nach dir fragt!«
Der Zweite Detektiv streckte abwehrend die Hände aus. »Schon gut! Beschäftigen wir uns lieber wieder mit dem Buch!«
»Okay!«, meinte Bob. »Schau dir das hier doch mal an.«
»Hast du einen Ansatzpunkt gefunden?«, fragte Peter.
»Nicht für unser Problem«, stellte Bob klar. »Aber für deins! Das ist doch ein herrliches Liebesgedicht, von dem eine Professorentochter sicher begeistert wäre.«
»Ha, ha, Kollege. Fragen wir uns lieber, ob man mit dem Buch sonst etwas anfangen kann! Steckt etwas im Einband? Ergibt es einen Sinn, wenn man von jeder Seite das erste Wort liest? Oder hat …«
»Du sprudelst ja geradezu über vor Ideen«, lobte Justus.
»Alles ist besser, als sich zu fragen, wie ich Barbara morgenVormittag begegnen soll! Sie ist nicht gerade das, was ich unter einer Schönheit verstehe … ich meine, das ist ja auch nicht so wichtig … sie ist ein netter Kerl, und darauf kommt es an. Oder? Also, nicht dass ihr meint, ich hätte Interesse an ihr oder wäre auch nur im Entferntesten …«
Die restlichen Worte gingen im Gelächter seiner Freunde unter.
Die Nacht wurde noch lang, doch das Buch gab sein Geheimnis nicht preis. Vor allem Justus fuchste es, dass er sich in dieser Hinsicht Mr Jones unterlegen zeigte.
Die drei ??? hatten es schon mit so vielen Geheimbotschaften zu tun gehabt, dass sie sicher gewesen waren, jeden verborgenen Code zu finden. Doch in diesem Fall gaben sie sich geschlagen. Das Einzige, das sie entdeckten, waren einige Löcher auf einer Seite, wie von Nadelstichen. Justus zählte acht davon, doch sie ergaben weder ein Muster noch ein spezielles Symbol. Wahrscheinlich war das Buch irgendwann beschädigt worden.
So kamen sie einhellig zu dem Schluss, dass sich keine Botschaft in dem Pergamentbuch versteckte.
Aber warum hatten Jones und Shu Liin es dann gestohlen, und wie passten die Worte des verbrecherischen Professors dazu?
Der Text über dem Text
Am nächsten Morgen holte Peter erst Bob, dann Justus mit dem Wagen ab.
Der Anführer der drei ??? begrüßte ihn mit einem herzhaften Gähnen. »Wird auch Zeit, Kollege.« Er gönnte sich einen müden Blick auf die Armbanduhr. »Fünf nach neun. Wird schwer werden, noch pünktlich um neun bei den Mathewsons anzukommen.«
»Wir denken uns eine gute Entschuldigung aus«, meinte Peter.
Bob rieb sich die Augen. »Du meinst, noch besser als: ›Wir sind gestern erst gegen drei Uhr ins Bett gekommen, weil wir uns in Ihrem Auftrag um das Pergamentbuch gekümmert haben, Professor Mathewson‹? Ich finde, das klingt gut genug.«
Justus ließ sich auf die Rückbank fallen. »Besser als: ›Wir sind aber keinen Schritt weitergekommen‹, sagen wir es mal so.«
»Ich finde schon, dass wir einen riesigen Schritt weitergekommen sind«, widersprach Peter. »Immerhin haben wir innerhalb eines Tages das Diebesgut sichergestellt.« Er legte eine kurze Pause ein. »Und ich habe mein Leben riskiert.«
»So drastisch würde ich es nicht ausdrücken.« Justus versuchte sich anzuschnallen, doch der Gurt hakte immer wieder in der Halterung fest. »Ich glaube kaum, dass Shu Liin dich nach
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