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Geheimnisvolle Botschaften

Geheimnisvolle Botschaften

Titel: Geheimnisvolle Botschaften Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Dittert
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hat das zu bedeuten?«
    Der Wagen rollte aus der Garage, die Mathewson per Fernbedienung wieder schloss. Er bog auf die Straße und fuhr in Richtung Highway. »Die kleinen Durchstöße, ja … Ich erzähle dir eine Geschichte. Oder sagen wir, die Historie eines Forschungsirrtums. Ihr habt bestimmt schon einmal von dem deutschen Mönch Martin Luther gehört und seinen berühmten Thesen, die die Struktur der Kirche veränderten? Damit hat er vor fünfhundert Jahren die Geistesgeschichte in Deutschland und der gesamten westlichen Welt auf den Kopf gestellt.«
    »Klar«, versicherte Justus. »Luther hatte einige ziemlich radikale Ideen, die …«
    »Darauf kommt es mir gar nicht an«, erstickte der Professor den beginnenden Redeschwall schon im Ansatz, wofür vor allem Peter und Bob dankbar waren. »Sondern auf die Löcher, die in dem alten Originaldruck seiner wichtigsten Ideen gefunden worden sind. Löcher wie diese!«
    »Davon habe ich gehört«, sagte Bob. »Heißt es nicht, dass Luther das Blatt an der Pforte seiner Kirche angeschlagen hat? Also … festgenagelt? Kein Wunder, dass da kleine Löcher zurückgeblieben sind.«
    Mathewson lachte. »Entschuldige, ich lache dich nicht etwa aus – ich bin nur fasziniert.« Er hielt an einer Ampel. »Exakt dieser Meinung war die Forschung lange Zeit! Bis man entdeckte, dass es eine völlig andere Ursache für diese Nadellöcher gibt! Es hat ganz einfach mit der Buchherstellung zu tun,die im ausgehenden Mittelalter ja noch ganz anders verlief als heute. Man musste die Seiten, die man zu einem Buchblock – so nannte man das – binden wollte, erst einmal fixieren, um sie in die richtige Position zu bringen. Daher rührten die Löcher. So hat man es als Märchen entlarvt, dass Martin Luther damals zur Kirche marschierte und seine Ideen an die Pforte nagelte.«
    »Sie meinen, auch diese beschädigte Seite im Pergamentbuch wurde fixiert?«, fragte Justus.
    »Genau! Um sie an einer exakten Position festzuhalten.«
    »Warum?« Peter verstand überhaupt nichts.
    »Weil dieser elende Doktor Jones Untersuchungen an dem Pergament durchgeführt hat!«
    »Und welche Untersuchungen genau?«
    »Das werdet ihr erfahren, wenn wir die Universität erreichen. Denn ich werde exakt dasselbe tun, was auch Jones getan hat! Was hat er genau im Restaurant gesagt?«
    »Das Buch hat sein Geheimnis preisgegeben.«
    »Na wunderbar!« Mathewson schien bester Laune. »Dann werden wir das Geheimnis ebenfalls erfahren!« Der Chevrolet Impala verließ Rocky Beach und sauste der Großstadt Los Angeles und der dortigen Universität entgegen.
     
    Die drei ??? folgten Mathewson und seiner Tochter über den Campus der Universität, auf dem am Sonntagmorgen fast nichts los war. Nur vereinzelt kamen ihnen Studenten entgegen.
    Der Professor führte sie zu einem ebenso großen wie hässlichen Betonklotz, den sie durch einen Nebeneingang betraten.
    Im Inneren war es erst recht wie ausgestorben. Mathewson steuerte einen Aufzug an und wählte den sechsten Stock als Ziel.
    »Hast du das Büro gewechselt?«, fragte Barbara. »Du warst doch immer im Dritten.«
    »Wir gehen direkt zu Frank Kelham, meinem Kollegen. Er hat mir am Telefon versprochen, sofort aufzubrechen. Also müsste er schon dort sein. Er wohnt ganz in der Nähe der Universität, wisst ihr.«
    »Wozu brauchen Sie seine Hilfe?«, setzte Justus ein weiteres Mal an, mehr zu erfahren.
    »Er wird mir Zugang zu den nötigen Geräten verschaffen.«
    »Ich verstehe immer noch nichts«, sagte Peter.
    »Ja, hör doch auf mit deiner Geheimniskrämerei!«, verlangte Barbara.
    Der Aufzug stoppte und die Türen glitten auseinander. Der Professor verließ als Erster die Kabine. »Ich bin mir selbst nicht sicher. Aber es wird nicht lange dauern, bis wir mehr erfahren. Vielleicht täusche ich mich ja.«
    In einem tristen Korridor reihte sich Tür an Tür. Mathewson klopfte an eine davon und öffnete sofort.
    Ein grauhaariger Mann drehte sich in einem Schreibtischstuhl auf Rollen um die eigene Achse, erhob sich und eilte den Besuchern entgegen. »Nicolas«, begrüßte er Barbaras Vater. »Du willst mir doch nicht wirklich sagen, dass die ganze Zeit über ein Palimpsest bei dir im Wohnzimmer stand und du es nicht bemerkt hast?«
    Die drei ??? warfen sich fragende Blicke zu.
    Mathewson lächelte schmallippig. »Doch, Frank … genau das! Zumindest vermute ich es. Die Seite ist dünner und die Oberfläche unregelmäßig.«
    »Bimsstein und Zitronensäure?«
    »Ich gehe davon

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