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Geheimnummer. Kein Sex nach Plan

Geheimnummer. Kein Sex nach Plan

Titel: Geheimnummer. Kein Sex nach Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Leipert
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unterdrücken.
    »Wegen dem Foto, oder?«
    »Ja. Und da behaupten immer alle, sie würden die Zeitung sowieso nicht lesen.«
    »Und was machst du jetzt?«
    Warum fragte mich heute eigentlich jeder, was ich jetzt machte. Ich machte das, was ich immer machte. Essen, Trinken, Schlafen, Arbeiten und Tim vermissen. »Nichts.«
    »Willst du vorbeikommen?«
    Ich zögerte einen Moment. Sein Angebot war verlockend, aber in dieser Situation nicht unbedingt ratsam. »Muss ich dann ein Exklusivinterview geben?«
    Daniel lachte. »Nein, keine Sorge. Unser Manager hat das schon geregelt.«
    Wie praktisch, vielleicht sollte ich mir für so etwas auch langsam einen Manager anschaffen. Jemand, der mein Leben managte, jetzt, da Tina kläglich versagt hatte.
    »Wäre das denn okay für dich?«, fragte ich.
    »Natürlich, glaubst du, ich lasse dich jetzt mit dem ganzen Stress allein? Außerdem brauchst du doch jemanden, der mit dir Schwangerschaftsklamotten einkauft, oder etwa nicht?«
    »Doch«, stammelte ich, weil mir schon wieder die Tränen kamen.
    »Schön, dann also bis nachher?«
    »Ja, bis nachher.«
    Ich blieb noch eine Weile liegen. Das Zittern hatte aufgehört. Ich wählte die Nummer der Redaktion und meldete mich für den Rest der Woche krank. Dann packte ich ein paar Klamotten zusammen, zog mein Telefon und den AB aus der Buchse und fuhr los.

Geheimnummer
    Daniel erwartete mich schon ungeduldig, als ich in Hamburg ankam. Wir bestellten uns eine Pizza und verbrachten den Abend vor dem Fernseher, ohne viel zu reden. Es war genau das, was ich brauchte, Ruhe und Ablenkung. Irgendwann schlief ich dann in seinen Armen ein. Überhaupt schlief ich viel in den nächsten Tagen. Ich war unendlich müde, und je mehr ich schlief, desto müder wurde ich. Meistens lag ich noch im Bett, wenn Daniel nachmittags vom Training kam. Er dachte sich immer neue Methoden aus, mich zum Aufstehen zu bewegen, und akzeptierte auch keine noch so ausgeklügelte Ausrede, warum ich das Bett auf gar keinen Fall verlassen durfte. Wir waren jeden Abend unterwegs. Mal gingen wir ins Kino, mal in die Kneipe, mal kauften wir Umstandsklamotten ein, mal durchstöberten wir Secondhandläden nach ausgetragenen Hosen, in die ich hineinwachsen würde. Daniel störte es nicht, dass ich nicht viel zu unseren Gesprächen beitrug. Er redete dafür umso mehr und schaffte es meistens, mich aus meiner Trennungsdepression herauszuholen.
    Nach einer Woche war ich innerlich wieder so weit hergestellt, dass ich zumindest arbeiten konnte. Aber Daniel hielt es für selbstverständlich, dass ich meine freien Tage bei ihm verbrachte. Ich fuhr nur noch zum Arbeiten nach Köln. Ging morgens viel zu früh in die Redaktion, bettelte Udo um noch mehr Termine an, als ich ohnehin schon hatte, half hier und da aus und ging nur zum Schlafen nach Hause. Um jeden Kontakt zu Tina, Tim, Chris oder meiner Mutter zu vermeiden, ließ ich mein Telefon und meinen AB ausgestöpselt und legte mir für die Arbeit und Daniel ein zweites Handy zu. Manchmal kam ich mir wie eine Agentin vor, die eine neue Existenz angenommen hatte und nur noch über eine Geheimnummer zu erreichen war. In Köln gab es für mich nichts mehr außer Arbeit. Hamburg dagegen bedeutete Urlaub und Erholung.
    Mit Daniel lief alles ganz unproblematisch. Wir waren nicht wirklich zusammen, aber wir waren auch nicht wirklich nicht zusammen. Allmählich wurde ich zu einer Spezialistin in dieser Art von Beziehungen. Wir schliefen immer noch nicht miteinander, aber knutschten rum und kuschelten, wenn uns danach war. Daniel forderte nichts von mir. Er gab mir keine Ratschläge. Er war einfach nur für mich da. Mit ihm war alles so einfach. Zu einfach fast, ich ertappte mich immer öfter dabei, wie ich ihn ernsthaft als Partner in Betracht zog. Vielleicht lag es auch an meinem immer dicker werdenden Bauch, aber eine Beziehung mit ihm erschien mir nicht mehr so unvorstellbar wie noch vor ein paar Wochen. Er war zwar jünger als ich, aber in manchen Dingen wesentlich reifer. Er verdiente gut und würde mich unterstützen, wenn ich wegen des Babys nicht mehr arbeiten konnte. Und er war ein guter Ersatzvater. Er war auf jeden Fall sofort darauf gekommen, dass das Baby nur erste Klopfzeichen von sich gab, als ich wegen des Stechens im Bauch schon zum Notarzt fahren wollte. Dann hatte er stundenlang seine Hand nicht mehr von meinem Bauch genommen. Außerdem war er verständnisvoll, zärtlich, witzig und intelligent. Was wollte ich mehr?
    Es waren

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