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Geheimorder Riesenauge

Geheimorder Riesenauge

Titel: Geheimorder Riesenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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in­fol­ge der Be­nom­men­heit der Farb­wäch­ter ziem­lich lan­ge, bis wir es über­haupt zu hö­ren be­ka­men. Aber es war ein Fort­schritt. Wir ver­stan­den wie­der ein Stück mehr von der ver­wir­ren­den Tech­nik der al­ten Mar­sia­ner. Schritt um Schritt tra­ten wir ihr Er­be wirk­lich an.
    Und es gibt für das ewig vor­wärts­s­tre­ben­de Be­wußt­sein des Men­schen kei­ne er­mu­ti­gen­de­re Er­kennt­nis als die, daß es wirk­lich einen Fort­schritt er­zielt hat.
    Für mich per­sön­lich al­ler­dings trat die Er­fin­dung Al­li­sons hin­ter ei­ner Be­ob­ach­tung zu­rück, die ich in letz­ter Zeit mehr­mals und in im­mer kür­ze­ren Ab­stän­den ge­macht hat­te: es schi­en mir, als hät­ten die mar­sia­ni­schen Farb­si­gna­le die Ab­sicht, sich mir zu ent­hül­len. Oh­ne daß ich et­was da­zutat, ver­stand ich auf ein­mal mehr und mehr von dem, was die Farb­an­zei­gen mir sa­gen woll­ten. Ich weiß nicht, wie ich es aus­drücken soll: in mei­nem Be­wußt­sein war von ei­nem Au­gen­blick zum an­dern oh­ne mein Da­zu­tun die Fä­hig­keit ent­stan­den, dem bis­her sinn­lo­sen Ge­flim­mer der mar­sia­ni­schen Leuch­t­an­zei­gen Be­deu­tung bei­zu­mes­sen. Ich ver­stand man­che An­zei­gen, an de­nen an­de­re er­folg­los her­um­deu­te­ten. Und ich fühl­te, daß die­ses Ver­ständ­nis von Tag zu Tag wuchs.
    Ich sprach zu kei­nem an­dern da­von, nicht ein­mal zu Han­ni­bal – ob­wohl ge­ra­de er na­tür­lich die Mög­lich­keit hat­te, ei­nes schö­nen Au­gen­blicks mein Be­wußt­sein zu durch­su­chen und mein Ge­heim­nis mü­he­los zu ent­schlei­ern.
     
    Der Flug zum Or­gh-Sys­tem war so frei von Schwie­rig­kei­ten, daß uns die Ab­we­sen­heit al­ler Mü­hen schon fast wie ein bö­ses Omen vor­kam. Das heißt: ein­mal hät­te es um ein Haar Kom­pli­ka­tio­nen ge­ge­ben. Wir wa­ren das vier­te Mal aus der Re­so­nanz- Krüm­mungs­zo­ne auf­ge­taucht und wa­ren ge­ra­de da­bei, den An­blick des dich­ten Stern­tep­pichs auf un­se­ren Op­tik-Bild­schir­men zu be­wun­dern, da be­kam ich einen drin­gen­den In­ter­kom-An­ruf von Leut­nant Er­trol, der, wie üb­lich, in der Or­ter­zen­tra­le Dienst tat. Sei­nen In­stru­men­ten war nicht ent­gan­gen, daß ei­nes der bei­den Or­gh-Schif­fe, die plan­mä­ßig we­ni­ge Se­kun­den nach der BA­PU­RA aus der Krüm­mungs­zo­ne auf­ge­taucht wa­ren, un­mit­tel­bar nach dem Auf­tauch­ma­nö­ver Fahrt auf­ge­nom­men hat­te. Wir wa­ren völ­lig un­vor­be­rei­tet, da wäh­rend des über­licht­schnel­len Flug­es ein te­le­pa­thi­scher Kon­takt mit den Or­ghs nicht mög­lich war. Aber wir ver­füg­ten über ei­ne ein­drucks­vol­le Re­ak­ti­ons­schnel­lig­keit, die be­wirk­te, daß das Fahr­zeug des Möch­te­gern-Aus­reiß­ers in­ner­halb von Se­kun­den von den Glut­bäl­len un­se­rer Strahl­sal­ven ein­gehüllt wur­de. Er er­kann­te die Sinn­lo­sig­keit sei­nes Vor­ha­bens, schal­te­te die Be­schleu­ni­gung ab und kehr­te, oh­ne ernst­haft be­schä­digt wor­den zu sein, auf sei­nen vor­he­ri­gen Stand­ort zu­rück. Ich ver­zich­te­te dar­auf, den Kom­man­dan­ten des Fahr­zeugs zur Re­de zu stel­len. Mir ge­nüg­te es, wenn ich den M-Block lüf­te­te, die Im­pul­se der ab­grund­tie­fen Ver­zweif­lung zu emp­fan­gen, die man an Bord des Or­gh-Raum­ers emp­fand.
    Da­nach ka­men fünf wei­te­re Etap­pen, und als wir nach der letz­ten auf­tauch­ten, leuch­te­te von den Op­tik-Schir­men her­ab ein bläu­li­cher Stern­rie­se, der kaum zwan­zig Licht­mi­nu­ten von uns ent­fernt war. Die Tas­ter der BA­PU­RA wur­den au­to­ma­tisch ak­tiv. Auf ei­nem der Sche­ma­tik-Bild­schir­me, die die kup­pel­för­mi­ge De­cke des Kom­man­do­stands be­völ­ker­ten, er­schi­en ei­ne Dar­stel­lung des frem­den Son­nen­sys­tems mit dem flam­men­den Glut­ball des blau­en Rie­sen im Zen­trum und den durch Leucht­punk­ten an­ge­deu­te­ten, zu­meist an­nä­hernd kreis­för­mi­gen Um­lauf­bah­nen von sieb­zehn Pla­ne­ten. Die au­gen­blick­li­che Po­si­ti­on der Sa­tel­li­ten war durch röt­li­che Mar­kie­run­gen ge­kenn­zeich­net. Die Welt Nr. 7, die Hei­mat­welt der

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