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Geheimorder Riesenauge

Geheimorder Riesenauge

Titel: Geheimorder Riesenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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in ih­rem Sin­ne, uns wei­ter­hin un­be­hin­dert schal­ten und wal­ten zu las­sen wie zu­vor. Die La­ge be­gann sich von neu­em zu­zu­spit­zen. Wir be­weg­ten uns un­auf­halt­sam auf die letz­te, die ent­schei­den­de Aus­ein­an­der­set­zung zu.
    In die­sem Zu­sam­men­hang er­ließ ich ei­ne Ge­hei­mor­der, die da­für sor­gen soll­te, daß wir vor­be­rei­tet wa­ren, wenn die kri­ti­sche Stun­de an­brach. Die Or­der war noch kei­ne zwan­zig Mi­nu­ten alt, da hat­te Han­ni­bal Othel­lo Xer­xes Utan ihr be­reits einen Spitz­na­men ge­ge­ben: Ge­hei­mor­der Rie­sen­au­ge. Die ge­wal­ti­ge Ma­schi­ne­rie des al­ten Mars-Raum­schiffs, die wir dank un­se­rer jüngst ge­won­ne­nen Er­kennt­nis­se nun zu im­mer­hin fünf­zig Pro­zent be­herrsch­ten, lief an und trug da­zu bei, uns ei­ne Aus­gangs­po­si­ti­on zu ver­schaf­fen, von der aus wir hof­fen durf­ten, die letz­te Schlacht und da­mit den Krieg zu ge­win­nen.
     
     

13.
     
    »Sei­ne Ver­klärt­heit, Tu­madschin Khan, an TECH­NO, Zen­tral­ge­hirn des Mars-Ver­sor­gers Al­pha-sechs. Die Or­ghs ver­hal­ten sich von Stun­de zu Stun­de auf­säs­si­ger. Ich bin nicht ge­willt, sol­che Un­bot­mä­ßig­keit wei­ter zu er­tra­gen. Die Or­ghs sind mit al­len Mit­teln zur Re­chen­schaft zu zie­hen. Triff ent­spre­chen­de Vor­be­rei­tun­gen nach ei­ge­nem Gut­dün­ken.«
    Ich schal­te­te den Sen­der ab, schob den leuch­ten­den Ener­gie­ring des Mi­kro­phons von mir weg und war­te­te. Ne­ben mir sag­te An­ne Bur­ner sor­gen­voll:
    »Wenn das nur nicht ein biß­chen zu dick auf­ge­tra­gen ist!«
    Die­sel­be Be­sorg­nis hat­te ich an­fangs auch ge­habt, aber ich hat­te mir ein­ge­re­det, daß mei­ne Un­si­cher­heit nur da­her rühr­te, daß ich un­se­re Schwä­che kann­te. Den Or­ghs, die uns auf­grund un­se­rer bis­he­ri­gen Be­geg­nun­gen für wahr­haft mäch­tig hal­ten muß­ten, er­schie­nen sol­che An­ge­be­rei­en wahr­schein­lich weitaus plau­si­bler als uns selbst.
    Vor we­ni­gen Stun­den hat­ten wir durch einen ge­hei­men Raf­fe­rim­puls er­fah­ren, daß die ›1418‹ un­ter Cap­tain Lobral et­wa auf der Mit­te der Stre­cke Ye­do­ce­kon – Ghost­ly Cast­le auf Po­si­ti­on ge­gan­gen war. Da­mit war ei­ne Brücke ge­schla­gen, die für mei­ne »Ge­hei­mor­der Rie­sen­au­ge« be­son­de­re Be­deu­tung be­saß. Die Hy­per­sen­der der BA­PU­RA be­sa­ßen näm­lich – das war Stan­dard für al­le mar­sia­ni­schen Kriegs­schif­fe – ei­ne Reich­wei­te von nicht mehr als vier­tau­send Licht­jah­ren. Wie ge­wal­tig sich die­se Leis­tung auch an­hö­ren moch­te, sie war doch längst nicht ge­nug, um bis zu dem über sie­ben­tau­send Licht­jah­re weit ent­fern­ten TECH NO vor­zu­drin­gen. Von jetzt an diente uns die ›1418‹ als Re­lais. Ich konn­te TECH­NO von mei­nem Ar­beit­s­tisch an Bord der BA­PU RA aus an­spre­chen, und TECH­NO, mit dem sol­che Sen­dun­gen ver­ein­bart wor­den wa­ren, be­vor wir den Mars-Ver­sor­ger ver­lie­ßen, wür­de mir di­rekt ant­wor­ten. Er brauch­te die ›1418‹ nicht. Sei­ne Sen­der reich­ten mü­he­los bis nach Ghost­ly Cast­le.
    Zwei Mi­nu­ten ver­gin­gen, dann be­merk­te ich an dem ver­än­der­ten Far­ben­spiel der Leuch­t­an­zei­gen, daß der Emp­fän­ger in Tä­tig­keit ge­tre­ten war. Es be­rühr­te mich im­mer wie­der von neu­em ei­gen­ar­tig, daß mir auch oh­ne Zu­hil­fe­nah­me von Al­li­sons kom­pli­zier­ter Bril­le die flim­mern­den, viel­fäl­ti­gen Far­ben der mar­sia­ni­schen Meß- und An­zei­ge­ge­rä­te im­mer mehr be­sag­ten, im­mer mehr Auf­schlüs­se brach­ten, im­mer ver­ständ­li­cher wur­den. Es war ein selt­sa­mer Vor­gang, der oh­ne mein Da­zu­tun ab­zu­lau­fen schi­en. Vor­läu­fig hat­te ich zu kei­nem der an­de­ren da­von ge­spro­chen. Ich woll­te die Sa­che für mich be­hal­ten, bis ich ih­rer si­cher war. Be­gann sich jetzt erst die Auf­sto­ckung des In­tel­li­genz-Quo­ti­en­ten be­merk­bar zu ma­chen? Ver­wan­delt sich mein Be­wußt­sein in das Be­wußt­sein ei­nes al­ten Mar­sia­ners?
    Mei­ne Be­ob­ach­tung trog nicht. Nach we­ni­gen Se­kun­den, die der

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