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Geheimprojekt Styx

Geheimprojekt Styx

Titel: Geheimprojekt Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Bunte
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Personenschutzteam, was an seinem offenen Freizeithemd über dem schwarzen T-Shirt und der Pistole im Gürtelholster eindeutig erkennbar war. „Ja?“
    „Hier ist jemand, der Sie sprechen will.“
    Sie registrierte am Rande ihres Sichtfeldes, wie Lane sich minimal versteifte, wie die Hand im Grunde schon am Griff seiner Waffe war. Sanchez wusste nicht, was Hendricks dem Briten gesagt hatte, doch vermutlich ging es in die Richtung, dass er ihn fristlos entlassen würde, sollte Sanchez etwas zustoßen.
    „Was will er?“
    „Das hat er nicht genau gesagt, nur, dass er Sie sprechen will.“ Sanchez nickte, korrigierte eine widerspenstige Haarsträhne und folgte dem Personenschützer dann. Lane gab via Handzeichen kurze, präzise Anweisungen und die Hälfte der Männer und Frauen verteilte sich neu.
    „Miss Sanchez?“, fragte der Mann, welcher am Rande des Parkplatzes wartete. Er trug einen Anzug ohne Krawatte und war mehr ein wandelnder Muskelberg, durchaus vergleichbar mit Walter Mangope.
    „Wer will das wissen?“, erwiderte sie kühl und blieb rund zwei Meter vor dem Mann stehen. Lane machte nun keinen Hehl mehr aus seiner Aufgabe, er hatte die Pistole mit der Hand fest umschlossen, der Finger war am Knopf, der die Sicherung des Holsters freigeben würde.
    „Sie und ich haben einen gemeinsamen Freund“, erwiderte der Mann und reichte ihr einen Zettel. „Mister Connor würde gerne seine zweihundertfünfzigtausend Dollar haben, plus Zinsen für neun Jahre.“
    Sanchez hätte eigentlich in Panik geraten sollen. Hier stand ein Schläger des Mannes, von dem sie sich vor etwas mehr als zehn Jahren dreihunderttausend Dollar geliehen hatte. Es war ein Kredithai gewesen, die Zinsen waren mehr als Wucher, doch für sie damals die einzige Möglichkeit gewesen, eine solche Summe ohne nennenswerte Garantien zu erhalten. Eine Bank hätte niemals mitgespielt.
    Du bist davor geflohen, dachte sie, du bist Hals über Kopf mit Mike runter nach Südafrika. Du hast dich blind vor Liebe dazu entschlossen, ihm zu folgen.
    Es war richtig gewesen, die Entscheidung, mit Hendricks mitzugehen, doch Sanchez hatte diesen Teil ihres Lebens immer verdrängt. Und nun meldete er sich nach einer Dekade wieder zurück.
    Doch heute agierte sie aus einer vollkommen anderen Position heraus. Sie war millionenschwer, reiste nur in Privatmaschinen und mit Eskorten, trug Kleidung, die nie unter tausend Dollar kostete und war von einer Nacht zur anderen zur zweiten Firmenchefin ernannt worden.
    Du könntest Connor sofort außer Gefecht setzen lassen, dachte sie sich, Lane würde sofort einen Kampftrupp schicken. Die hätten keine Chance, unsere Leute sind erfahrene Militärs, bestens ausgerüstet und ausgebildet. Doch wozu? Nein, das muss anders gelöst werden. Ohne Blutvergießen.
    „Wie viel genau?“
    „Fünf Millionen Dollar.“
    „Was, wenn ich nicht zahle?“
    Der Muskelberg setzte eine Miene auf, die einschüchternd wirken sollte. Sanchez konnte darüber nur müde lächeln. Mangope hatte ihr so ziemlich jede Methode zum Einschüchtern gezeigt – und er war noch einmal größer und brachte vermutlich zwanzig Kilogramm Muskelmasse mehr auf die Waage.
    „Dann werden wir... Maßnahmen ergreifen, um Sie dazu zu bewegen.“
    Lane setzte sich in Bewegung, bevor Sanchez ihn zurückhalten konnte, und er tat es so schnell, dass der Muskelberg von Schläger nicht einmal imstande war, auch nur zu reagieren.
    „Ich denke, Sie gehen jetzt und sagen Ihrem Boss, er legt sich mit den falschen Leuten an“, zischte Lane, der dem Schläger die Pistole in die Nierengegend drückte, mit der anderen hatte er den Unterarm gepackt, um im Zweifelsfall sofort einen Nahkampfangriff durchführen zu können. „Collins!“, bellte Lane mit einer Exerzierplatzstimme. Neben dem hinteren Range Rover erschien ein drahtiger Mann im Leinenanzug.
    „Sir!?“
    „Bringen Sie diesen Spinner hier weg.“
    „Sofort.“ Collins eilte zum Helfershelfer des Kredithais und bedeutete ihm mit vorgehaltener Pistole, dass er sich entfernen möge. Anschließend geleitete er den Mann, welcher ihn um fast eineinhalb Köpfe überragte, auf den Bürgersteig, wo er ihn noch die nächsten fünfhundert Meter beobachtete.
    „Ah, der Aston Martin ist da“, meinte Lane und rückte seine Sonnenbrille zurecht, als der schnittige, mattgraue Sportwagen auf den Parkplatz fuhr. Er sah zu Sanchez herüber, die den Anflug eines Lächelns im Gesicht hatte. „Soll ich Sie begleiten,

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