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Geheimsache Labskaus

Geheimsache Labskaus

Titel: Geheimsache Labskaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Martin und Rometsch Verg
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nicht zu sportlich …‘“
    „Elektra, du spinnst!“
    „Kann sein. Aber fest steht, dass die Hansen irgendwas zu verbergen hat. Und ich würde sehr gern herausfinden, was das ist. Also, Zack, was machst du heute Nacht?“
    „Heute Nacht muss ich die Küche putzen.“
    „Danach. Ich finde, wir sollten uns mal im Büro dieser Haustiermörderin umsehen.“
    „Aber die Überwachungskameras …“
    „Das lass mal meine Sorge sein!“ Elektra rieb sich die Hände. Ja, sie war eindeutig verrückt. Aber das war Zack auch egal. Was hatte er schon noch zu verlieren? „Okay. Wann geht’s los?“
    „Um drei Uhr auf dem Mädchenklo.“

Freitag, 24. Juli, 2.56 Uhr
    Um kurz vor drei Uhr morgens lag der Flur im Erdgeschoss des Haupthauses im Dunkeln. Nur die grün flackernden „Notausgang“-Anzeigen erleuchteten Zacks Weg zum Mädchenklo. In der Finsternis konnte er undeutlich zwei Waschbecken ausmachen und die Türen der Kabinen. Aber wo steckte Elektra? Da hörte er ein Flüstern: „Zweite Kabine rechts!“ Zack tastete sich vor, stieß die Tür auf – und ein greller Lichtstrahl traf ihn direkt in die Augen. „He!“, protestierte er leise. „’Tschuldigung.“ Elektra drehte ihre Stirnlampe beiseite. Sie saß auf der Klobrille und hielt Zack grinsend eine weitere Stirnlampe hin.
    „Woher …?“
    „Ich hab noch ganz andere Sachen, Zack!“, erwiderte Elektra geheimnisvoll. „Ich gelte ja nicht umsonst als Risiko für die Sicherheit unbescholtener Mitbürger.“
    Zack fummelte sich das Ding über den Kopf und knipste es an.
    „He!“, rief Elektra und kniff die Augen zusammen.
    „’Tschuldigung“, flüsterte Zack und drehte auch seine Leuchte zur Seite.
    Elektra stand auf. „Okay, unsere Operation kann beginnen.
    Anderling ist in seinem Zimmer im Westgebäude, und Hansen hab ich seit Stunden nicht mehr gesehen. Ich glaube, die ist nach Hause gefahren. Und die Kameras hab ich erfolgreich überlistet.“
    „Wie das denn?“ Zack kam sich vor wie in einem Spionage-Thriller.
    „Ich hab mich ins System gehackt, mit dem Computer im Aufenthaltsraum. Das war ganz einfach, Anderling kennt sich mit Sicherheits-Software überhaupt nicht aus. Das Netzwerk ist völlig ungeschützt – bis auf Anderlings Passwort.“
    „Hammer! Und wie hast du das geknackt?“
    „Ach, weißt du“, Elektra klang beinahe mitleidig, „Anderling hat einfach nicht besonders viel Fantasie. Er benutzt schon seit ich hier eingeliefert wurde seinen eigenen Vornamen als Passwort: Peter. Ich hab alle Kameras im Haupthaus von ‚Aufnahme‘ auf ‚Standbild‘ umgestellt.“
    „Elektra, du bist großartig!“ Zack war beeindruckt.
    Sie grinste zufrieden. „Los, wir haben noch viel vor!“
    Hansens Büro lag im ersten Stock. Zack und Elektra schlichen auf Zehenspitzen die Stufen hinauf, und die Lichter ihrer Lampen tanzten in der Finsternis. Vor Hansens Bürotür hielten sie an.
    Abgeschlossen.
    „So ein Mist“, zischte Zack. Elektra zog etwas Glänzendes aus der Tasche. „Hast du etwa einen Schlüssel?“, fragte der Junge verblüfft.
    „Nein, einen Dietrich.“ Elektra hielt einen dünnen Metallstift in der Hand und schob ihn vorsichtig ins Schloss. Behutsam drehte sie das Werkzeug. Die Tür sprang auf.
    Im Schein der Stirnlampen sah Hansens Büro unheimlich aus. Der riesige Schreibtischsessel warf einen gespenstischen Schatten, und im Halbdunkel hatte Zack das ungute Gefühl, die Heimleiterin lauere in einer finstren Ecke auf ihn. Er lenkte seinen Lichtstrahl auf den Schreibtisch. Der sah sehr aufgeräumt aus. Ein Stahllineal und ein Kugelschreiber waren genau parallel zur Tischkante ausgerichtet. Außerdem gab es noch einen leeren Korb für Briefe und Rechnungen und einen schweren Bilderrahmen aus Messing. Ein Portrait von Raissa von Hoheluft-Schillingsbek mit keckem lila Schleifchen zwischen den Ohren! Oskar hatte recht gehabt.
    „Los, wir müssen die Kochbücher finden“, mahnte Elektra. „Irgendwo da drin sollte das Rezept stehen.“
    Folgsam stellte Zack sich vors Bücherregal.
    Karriere leicht gemacht. Tausend Tipps für erfolgreiche Unternehmer. Das Lexikon der Steuertricks.
    Zuckerbrot und Peitsche. Leben mit Schwererziehbaren.
    Noch nie zuvor hatte Zack so viele langweilige Bücher gesehen.
    „Ich hab die Kochbücher gefunden!“ Elektra klang aufgeregt. Die Titel waren schon viel besser: Schoko und Co. Süße Sachen für Schleckermäuler . Zack hatte Hunger. Ob hier ein Foto von Vanillepudding drin war?

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