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Gehetzt - Thriller

Titel: Gehetzt - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Wozencraft Baerbel Arnold Velten Arnold
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mehr Koh le und we niger Risiko. Komm schon, du liebst die Straße. Und das weißt du auch.«
    Diane seufzte.

    »Ich wünschte, jemand würde eine Bank oder einen Supermarkt überfallen oder etwas in der Art. Mein Bedarf an Schwachsinnseinsätzen ist bis nächstes Jahr Ostern gedeckt.«
    »Diane!«
    Sie hol te tief Luft und ließ sie in ei nem langen Seufzer wieder heraus.
    »Weißt du«, sagte er, »wenn du es ernst meinst mit dem Jurastudium, würde ich gern … ich meine nur, wenn du es wirklich willst und wenn du hier zur Uni ge hen würdest, fände ich es gut …«
    »Was?«
    »Du könntest zu mir ziehen. In meine Wohnung. Du müsstest ja schließlich Studiengebühren und sonst was alles bezahlen.« Er sah sie so ernsthaft an, dass sie beinahe dahinschmolz.
    »Wie süß von dir, Renfro.« Diane holte erneut tief Luft. »Aber ich habe in Wahrheit keine Ahnung, was ich tun soll. Ich habe noch nichts entschieden. Es kotzt mich einfach nur an, was hier abläuft. Es ist nicht in Ordnung.«
    »Vielleicht hast du ja gar nicht den Mörder gesehen. Vielleicht hat sich der Typ aus irgendeinem anderen Grund da draußen rumgetrieben - weiß der Teufel, was er um die Uhrzeit da gemacht hat, wahrscheinlich irgendein krummes Ding gedreht -, aber viel leicht hatte er nichts mit den Morden zu tun und ist einfach nur durchgedreht und hat sich deinen Streifenwagen gekrallt. Wäre das nicht möglich?«
    »Jetzt mach aber mal einen Punkt. Willst du mir allen Ernstes er zählen, dass du Gib Lowe die Geschichte abkaufst, die er Churchpin in den Mund gelegt hat? Schwöre es bei Gott! Sag es mir!« Sie wartete auf seine Antwort.
    »Er war mal Polizeischüler«, sagte Renfro leise.
    »Churchpin?«
    Renfro nickte. »Er war im Laufe seiner Ausbildung ein paar
Mal mit Detective Efird unterwegs, der da mals noch Streifenpolizist war.«
    »Und was, um Himmels willen, ist mit ihm passiert?«
    »Crystal Meth«, erwiderte Renfro. »Speed - das ist ihm passiert. Efird hat alles versucht, aber Churchpin hat sich nicht belehren lassen und ist ganz tief un ten gelandet. Er war übrigens nicht immer Abschaum. Vor seinem Abstieg war er ein wirklich netter Junge.«
    »Da hast du’s! Und jetzt sitzt er im Todestrakt! Das ist doch haarsträubend! Wenn einer da sitzen sollte, dann der Sheriff! Wie, um Himmels willen, kann er damit davonkommen? Also wirklich.«
    »Wer sollte ihm denn was wollen?« Renfro schüttelte den Kopf. »Du? Ich? Vergiss es. Er und der Bezirksstaatsanwalt glucken eng beieinander und gehen gnadenloser zur Sache als zwei pickende Hennen, die über einen Feuerameisenhaufen herfallen.«
    »Erzähl mir was, was ich nicht schon weiß.«
    »Wie wäre das: Ich würde dich gern auf die Rückbank meines blau-weißen Chevrolet-Steifenwagens, Baujahr 2003, der Stadt Bolton einladen, dir die Uniform vom Leib reißen und dich vögeln, bis du um Gnade flehst.«
    Diane spürte, wie sie gegen ihren Willen rot anlief. Mistkerl.
    »Kannst du ja mal versuchen. Jede Wette, dass du derjenige bist, der um Gnade fleht.«
    Er grinste sie an. Sie grinste zurück, schüttelte aber den Kopf.
    Renfro biss herzhaft in sein Kotelett, beziehungsweise das, was davon noch übrig war - der Knochen -, klemmte ihn sich zwischen die Zähne und knurrte sie mit tiefer Stimme an.
    Sie bemühte sich, nicht zu lachen, konnte aber nicht an sich halten. Dann sah sie ein Paar, das sie über die blauen Linoleumfliesen
hinweg anstarrte und riss sich schnell zusammen. Einigermaßen jedenfalls.
    »Renfro«, sagte sie beinahe kichernd, »du reitest uns tief in die Scheiße, wenn du dich nicht zusammenreißt.« Er riss sich zusammen und nahm eine bei nahe militärische Haltung ein, während er seine frittierte Okra aufaß und sein Besteck dabei mit Präzision und Eleganz benutzte.
    »Officer Wellman«, sagte er förmlich, »erlauben Sie mir, die Rechnung zu begleichen.« Er nahm den kleinen rechteckigen Zettel aus grünem Recyclingpapier, den die Kell nerin unsauber von ihrem Bestellblock abgerissen hatte, legte vier glattgestrichene Dollarnoten als Trinkgeld auf den Tisch, stellte die Ketchupflasche darauf und schlenderte zur Kasse. Der Kassierer nahm den Zettel entgegen. Renfro langte nach seinem Portemonnaie beziehungsweise tat so, als wollte er danach langen. Der Kassierer sah ihn an, schüttelte kaum merklich den Kopf und steckte den Zettel mit der Schrift nach unten auf den Metallspieß neben der Kasse: aufs Haus.
    Sie gingen hinaus in die Hitze. Diane spürte sie von der

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