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Gehetzt - Thriller

Titel: Gehetzt - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Wozencraft Baerbel Arnold Velten Arnold
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eine Bullenhitze. Irgendwie schafften sie es auf
die Rückbank, er auf ihr, doch sie hatten ihre Revolvergurte noch nicht ganz gelöst, und es war ein einziges Gefummel mit Daumen, Fingern und Schnal len, und Renfro drückte versehentlich ein paar Patronen aus den kleinen Lederschlaufen, in denen die Ersatzmunition an seinem Gürtel befestigt war. Er war sogar noch gehandikapt, als er sich bereits zu Dianes Brust hinabküsste, und dann waren plötzlich all die Waffen und das Leder und die Munition und die Funkgeräte und Gürtel und Reißverschlüsse und Handschellen zwischen ihnen aus dem Weg, und er war in ihr und vögelte sie kräftig und küsste sie unter wohligem Ächzen und Stöhnen, und Diane liebte es, bewegte sich im Rhythmus mit ihm und spürte, dass sie bald kam, und sie hät ten ge nau so gut nackt auf ei ner einsa men tropischen Insel sein kön nen, anstatt in der Abenddämmerung im Osten von Texas auf der Rückbank eines Streifenwagens.
    Dann knisterte das Funkgerät und spuckte statisches Rauschen aus, doch es war zu spät, keiner von ihnen konnte aufhören. Diane spürte ihr Inneres erblühen wie eine wunderschöne rosa Blume, und es kribbelte sie bis in die Zehen; Renfro war ein Geschenk Gottes an die Frauen; irgendwo, in weiter Ferne, glaubte sie, über alldem einen Funkspruch der Zentrale zu hören. Und dann war sie sicher. Heilige Scheiße. Es war tatsächlich ein Funkspruch. Kein Zweifel.
    »Zwei-vierzig.« Pause. »Zwei-vierzig, bitte melden.« Pause. »Zwei-vierzig, wir haben Hinweise auf einen Mord in der Brookshire Road 48.« Das Funkgerät spie statisches Rauschen aus. »Zwei-vierzig?«
    Sie schnappte nach Luft und stieß Renfro von sich. Er rollte in den schmalen Raum zwischen der Rückenlehne des Vordersitzes und der Rückbank, der so eng war, dass er eingequetscht stecken blieb, ohne auch nur den Boden zu berühren. Diane riss sich los, hastete geduckt um die geöffnete Tür
herum, warf sich auf den Fahrersitz und griff nach dem Funkgerät.
    Bemüht, nicht außer Atem zu klingen, sagte sie ins Mikro: »Zwei-vierzig, verstanden, Brookshire 48, bin schon unterwegs, Sirene und Einsatzlicht eingeschaltet.« Sie warf das Mikro auf den Boden, startete den Motor und sprang hinaus, um Renfro aus seiner Lage zu befreien. Er stieß sie beinahe um, als sie ihn schließlich losbekam, doch er konnte sich fangen, brachte sie beide ins Gleichgewicht, zog seine Hose hoch, schnallte seinen Gürtel fest und prüfte, ob sein Revolver auch nicht aus dem Halfter gefallen war. Diane zog sich ebenfalls schnell an.
    »Scheiße«, fluchte Renfro.
    »Das kannst du wohl sagen«, entgegnete Diane. Sie sprang hinters Steuer und legte den Gang ein. Renfro umfasste den Türrahmen, beugte sich in den Wagen und küsste sie.
    »Ich muss los«, sagte Diane.
    »Du bist eine ausgezeichnete Begatterin«, stellte Renfro breit grinsend fest.
    »Und das auch noch außerhalb meines verdammten Zuständigkeitsbereichs.« Diane fuhr los und hörte Renfro irgendetwas hinter ihr herrufen, doch der Motor heulte so laut auf, dass sie ihn nicht verstand.
    Drei Blöcke von der Adresse entfernt, zu der sie gerufen worden war, schaltete sie die Si rene und das Einsatzlicht aus und parkte zwei Häuser weiter unten an der Straße, sodass sie sich leise und vorsichtig zu Fuß nähern konnte. Während sie auf das schlichte Holzhaus zuging, das dringend einen neuen Anstrich benötigte, fiel ihr ein, dass sie die Zentrale gar keine Verstärkung hatte anfordern hören, aber das hatte sie sicher getan. Wahrscheinlich war Diane einfach noch zu er regt gewesen, um es zu hören oder sich daran zu erinnern.
    Die Haustür war verschlossen. Sie zog ihren Revolver,
schlich vorsichtig um das dunkle Haus herum und achtete darauf, ob sich irgendetwas bewegte. Es regte sich nichts. Die Hintertür war angelehnt; Diane schob sie langsam auf und nahm ihre Taschenlampe von ihrem Gürtel. Die Küche. Klein, sauber, aufgeräumt. Nichts Ungewöhnliches. Sie horchte. Irgendwo in der Nachbarschaft bellte ein Hund. Im Haus war alles ruhig. Sie ging den Flur entlang, folgte dem Strahl ihrer Taschenlampe. Sie schlich so leise und leichtfüßig wie möglich, ruhig und konzentriert, versuchte zu erspüren, ob jemand im Haus war.
    Die Leiche lag im hinteren Schlafzimmer.
    Diane war wie betäubt, der Geruch hing im ganzen Raum. Eine Frau. Ihr lebloser Körper war noch warm, aus ihren Wunden sickerte noch Blut. Jede Menge. Das war es, was Diane roch. Blut. Die Un heim lich

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