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Gehetzt - Thriller

Titel: Gehetzt - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Wozencraft Baerbel Arnold Velten Arnold
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Asphaltdecke des Parkplatzes durch die Sohlen ihrer Stiefel aufsteigen. Sie schwitzte schon, bevor sie ihren Streifenwagen erreichte, und war froh, ihre Dienstmütze absetzen und in den klimatisierten Wagen einsteigen zu kön nen. Renfro kam an ihr Fenster und klopfte dagegen. Sie kurbelte es herunter.
    Er sah sie mit unverhohlener Begierde an. Damit hatte er sie voll erwischt, sie fühlte sich nur noch von seinen Lippen angezogen.
    »Verdammt, Ren fro, was erwartest du von mir?« Sie ließ sich in den Sitz zurückfallen.
    Seine Hand strich über ihre, während er sich lächelnd umdrehte und über seine Schulter hinweg sagte: »Polizist benötigt Beistand. Mir nach.« Er stieg in seinen Wagen, schoss vom Parkplatz und bog auf die Hauptstraße Richtung Süden.

    Sie fuhr nach Norden.
    Ungefähr zwei Blocks. Und dann konnte sie nicht mehr widerstehen; sie wendete sanft und gab Gas, um ihn einzuholen.
    Die Stadt Bolton wuchs so schnell, dass ganze Siedlungen praktisch über Nacht aus dem Boden gestampft wurden. Wo einmal Baumwoll- und Weizenfelder oder Viehweiden gewesen waren, wurden Absperrungen errichtet, dann wurde das Gelände parzelliert, asphaltiert und zur Bebauung vorbereitet, anschließend wurden Anschlüsse verlegt und Häuser hochgezogen, die in wenigen Wochen zusammengezimmert wurden und dennoch das Etikett »individuelles Wohnen« trugen. Die Käu fer suchten sich die Ziegelsteine, die Fassade, die Farbe des Dachs, die Tapeten, den Teppich und die Holzvertäfelung aus großen Musterkatalogen aus. Sechs Wochen später war das Haus fertig. Kleine Tanklaster fuhren vor, und Männer in weißen Uniformen machten sich daran, überall da, wo inmitten all der Asphaltflächen noch ein Stückchen Erde übrig geblieben war, eine dicke grüne Schicht eines klebrigen Zeugs zu versprühen. Drei Tage später spross unkrautfreier Rasen. In den Gärten entstanden Swimmingpools als kühl blaue Ovale, Rechtecke oder geschwungene Badelandschaften. Zum Schluss wurden Sichtschutzzäune aufgestellt.
    Es war wirk lich abgedreht. Wenn Diane nach ih ren zwei freien Tagen, zurzeit waren es der Dienstag und der Mittwoch, wieder zum Dienst erschien, gab es drei neue Straßen, die sie sich einprägen musste, und die Leute zogen bereits ein. Auch wenn es ihr fernlag, darüber zu urteilen - aber wenn jemand wirklich die Todesstrafe verdiente, dann doch wohl die Planer und Architekten, die für die Gestaltung der Vor städte verantwortlich waren.
    Sie fuhr hinter Renfro her, vorbei an den frisch entstandenen Siedlungen, in denen kein einziges Kind draußen auf den schönen grünen Rasenflächen spielte, die nur mit ausgiebiger
Bewässerung gediehen. Entweder war es zu heiß, oder die Kinder klebten vor Fernseh- und Computerbildschirmen, wer wusste das schon. Jedenfalls fuhren sie an diesen Neubausiedlungen vorbei und dann durch die Baugebiete, in denen noch die nackten Häuserskelette in den dun kelblauen Himmel ragten. Der Beton war so sauber, dass man davon essen konnte. Diane erinnerte sich daran, wie sie als Kind mit ih ren Freundin nen bar fuß über den Straßenbe lag gelaufen war und sie mit den Zehen die durchsichtigen Blasen in den Streifen zwischen den Betonsegmenten der Stadium Street zum Platzen gebracht hatten. Die anderen Kinder hatten manchmal Ärger mit ih ren Müttern bekommen, weil ihre Zehen teerverschmiert gewesen waren, doch Dianes Mum hatte sich nie darum geschert. So wie sie sich auch sonst nie um irgendetwas geschert hatte.
    Diane folgte Renfro in diskretem Abstand, das hoffte sie zumindest, doch sobald sie erst mal da draußen in der Pampa waren, gab es so etwas wie Diskretion sowieso nicht mehr.
    Ihr Ziel war eine namenlose, in eine ehemalige Pferdekoppel führende Sackgasse jenseits der Stadtgrenze. Bald würde auch hier eine Wohn siedlung entstehen, mit Gasgrills, Veranden und Azaleen unter den Fenstern. Oder vielleicht japanischem Liguster: etwas Dornigem, um jugendliche Einbrecher abzuhalten, durch die Fenster einzusteigen und sich mit der Playstation und dem Compaq davonzumachen. Renfro parkte und stieg aus. Er lehnte an seinem Wagen und wartete, bis Diane hinter ihm hielt. Renfro strahlte sie an und zerrte schon an seinem Koppel, bevor er ihr Auto überhaupt erreichte. Sie stieg aus und sah zu, wie er die Hintertür ihres Streifenwagens öffnete und ihre Aktentasche auf den Boden fegte. Dann kam er um die geöffnete Tür herum, umfasste Diane, zog sie an sich und verschlang sie mit einem Kuss.
    Was für

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