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Gehetzt - Thriller

Titel: Gehetzt - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Wozencraft Baerbel Arnold Velten Arnold
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Lautsprechern drang Ray Wylie Hubbards »Ballad of the Crimson Kings« … some who can rise above blind faith, others who just can’t seem to pray, then there are tho se condemned by the gods to write, they sparkle and fade away …
    Diane stand am Eingang und frag te sich, ob sie nach ihrem Schichtende nicht besser nach Hause gefahren wäre, so wie gestern Nacht. Aber sie wollte nicht, dass Efird glaubte, sie hätte Angst vor ihm oder würde davor zurückschrecken, einen draufzumachen. Es war ihr wichtig, ihm zu zeigen, dass sie sich behaupten konnte, und zwar in jeder Situation. Egal ob im Dienst oder außerhalb des Dienstes.
    Sie sah ihn im gleichen Augenblick, in dem er sie sah. Er
stand auf und winkte sie an seinen Tisch. Sie erkannte Rusk und Carter, beide Detectives im ersten Berufsjahr; sie saßen über ihre pastellgrünen Margaritas gebeugt und lauschten aufmerksam Katie Ryan, einer von sieben weiblichen Streifenpolizisten der Stadtpolizei, die ihnen gerade irgendetwas erzählte und, als sie fertig war, ein brau nes hochprozentiges Gesöff herunterkippte, ohne das Gesicht zu verziehen. Katie becherte alles und gern, wie es hieß. Diane kamen Zweifel, ob sie hier richtig war. Wenn sie sich einen Ruf wie Katie erwarb, konnte sie es vergessen, im Präsidium noch von irgendjemandem als Polizistin ernst genommen zu werden. Katie war nichts anderes als ein Bullen-Groupie in Uniform. Außerdem saß noch ein Typ am Tisch, den Diane nicht kannte. Er hatte langes, hellbraunes Haar, das er zu ei nem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte, kantige Gesichtszüge, aber nicht zu kantig, und trug Designerklamotten. Seinen rechten Ringfinger zierte ein Gold ring. Am Armgelenk trug er irgendeine sündhaft teure Uhr. Auf dem Tisch neben seinem Drink, der nach einem Margarita Straight Up aussah und in einem Laden wie diesem wahrscheinlich eklig süß war, lag ein Handy. Diane nickte möglichst gleichgültig in Efirds Richtung und ging auf den Tisch zu; ihr Gefühl sagte ihr, dass sie besser nicht hierhergekommen wäre.
    »Mensch, Mädchen«, sagte Efird, als sie den Tisch erreichte, »ich hatte dich eigentlich schon gestern Abend erwartet.«
    »Ich habe doch gesagt, dass ich nicht komme«, entgegnete Diane. »Ich bin noch eine Weile am Tatort geblieben.«
    »Und ich habe hier geschmort und wider alle Vernunft gehofft, dass du doch noch aufkreuzt, bis sie mich vor die Tür gesetzt haben.«
    »Aber sicher!«, entgegnete Diane. »Das kannst du deiner Großmutter erzählen. Dich vor die Tür gesetzt - wo jeder weiß, dass man dich jeden Abend hier antrifft, ganz egal welcher
Wochentag ist, Eef.« Irgendwie kam es ihr komisch vor, ihn so zu nennen, als wären sie alte Freunde. Doch ihm schien das gar nicht aufzufallen.
    »Ich schwöre es dir, es ist die reinste Wahrheit: Sie haben mich rausgeschmissen, und zwar achtkantig.« Efird lachte, gab der Kellnerin ein Zeichen und zog den Stuhl neben sich unter dem Tisch hervor. »Hier, für deine müden Knochen, jetzt setz dich erst mal.«
    Diane ließ sich nieder und spürte, wie sich ihre Pistole in ihren Rücken grub. Sie trug ein Tanktop und darüber eine weite, nicht zugeknöpfte Baumwollbluse, um die hinten im Bund ihrer Jeans steckende Waffe zu verbergen. Sie langte hinter sich und schob den Revolver auf die rechte Seite.
    »Du kennst ja alle«, sagte Efird. Diane nickte in die Runde, bis sie bei dem Typen mit dem Pferdeschwanz ankam. Er stand auf und schüttelte ihr die Hand.
    »Jimmy Ray Smith«, stellte er sich vor. »Ist mir ein Vergnügen.« Er sah ihr in die Augen, sein Händedruck war warm und kräftig, aber angenehm. Diane lächelte ihn an und versuchte zu verbergen, wie überrascht sie war. Sie hatte von Jimmy Ray gehört. Wie wohl jeder, der im Ge setzesvollzug von Breard County arbeitete, wenn er nicht sogar bei sämtlichen Gesetzeshütern in ganz Texas bekannt war. Verdeckter Ermittler in der Rauschgiftabteilung der texanischen Staatspolizei. Er hatte als Polizist bei der Highway Patrol angefangen, seine Sache ziem lich gut gemacht und war zur Drogenfahndung versetzt worden. Wie es hieß, war er inzwischen ein totaler Kokser, ein totaler Kiffer und schnupfte sogar Crystal Meth, wenn es nichts anderes gab. Seine Vorgesetzten wussten vermutlich Bescheid, aber er bescherte ihnen Anklagen, jede Menge sogar, und das war das Einzige, das die Bürohengste da oben im Reich der Anzug- und Krawattenträger interessierte. Bring uns Anklagen, und du kannst machen,
was du willst. Er

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