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Gehetzt - Thriller

Titel: Gehetzt - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Wozencraft Baerbel Arnold Velten Arnold
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Sheriff’s Office mit eingeschaltetem Einsatzlicht eintraf. Sie hatten die Order bekommen, sich dem Tatort gemäß Code 2 zu nähern, also mit eingeschaltetem Einsatzlicht, aber ohne Sirene, um niemanden zu verscheuchen.
    Diane trat zurück auf die Waldstraße und ging zu der Eiche.
    Der Sheriff selbst, Gib Lowe, stieg aus dem Wagen, einen Junior-Hilfssheriff im Schlepptau. Diane winkte die beiden zur Eiche, und Gib Lowe, ein Mann in den Vierzigern, der genügend nervöse Ticks für das ganze Sheriff’s Office hatte, stand da, zer zauste die rotblonden Locken, die über seinen Ohren abstanden, wohingegen der Rest seines Kopfes nur spärlich mit Haar bewachsen war, und kratzte sich dann am Bauch, der ein kleines bisschen über seinen Gürtel hing.
    »Tot, was?« Lowe sah Diane an, als hätte er gerade etwas Tiefgründiges gesagt.

    Sie nickte.
    »Was, zum Teufel, tun Sie hier eigentlich?« Er warf einen Blick auf ihr Namensschild. »Officer Wellman?«
    »Ich habe Nachtschicht und tue meine Arbeit.«
    »Das er klärt nicht, was Sie hier drau ßen zu suchen haben. Soweit ich weiß, endet Ihre Zuständigkeit an der Stadtgrenze. Das hier ist mein Territorium. Territorium des Sheriff’s Office.«
    »Ich bin nur kurz rübergefahren, um ei nen Blick auf den See zu werfen«, erklärte Diane. »Für eine Minute. Um ein bisschen zu entspannen und die Müdigkeit zu vertreiben.«
    »Und wo ist Ihr Wagen? Oder sind Sie etwa als Fußstreife unterwegs?« Der Hilfssheriff grinste sie süffisant an.
    »Ich habe jemanden gesehen«, entgegnete Diane. »Drü ben auf der Hauptstraße. Ich bin ihm hierher gefolgt.« Es blieb ihr nichts anderes übrig, als dem She riff die Wahrheit zu sagen. »Er hat sich meinen Streifenwagen unter den Nagel gerissen.«
    »Was?« Lowe sah sie an, vielleicht nahm er sie jetzt sogar tatsächlich wahr.
    »Er hat meinen Wagen geklaut.«
    Der She riff starr te Diane schweigend an. Er lach te nicht. Er grinste nicht einmal oder zog ein hämisches Gesicht. Er sah sie nur an. Und dann holte er sein Funkgerät hervor und drückte die Sprechtaste.
    »An alle Einheiten, halten Sie Ausschau nach einem Streifenwagen der Stadtpolizei. Er wurde vor ein paar Minuten gestohlen und wird gefahren von einem …« Der Sheriff hielt inne und sah Diane an.
    »Mann weißer Hautfarbe«, sagte sie leise und fügte den Rest der Beschreibung hinzu. Der Sheriff wiederholte ihre Worte über Funk und verbreitete Dianes Patzer, sodass jeder im Sheriff’s Office davon erfuhr. Diane konnte es sich vorstellen: Jeder Hilfssheriff im Dienst und alle in der Zentrale
lachten und kicherten über sie und schüttelten die Köpfe. Welcher Idiot ließ sich schon sei nen Streifenwagen klauen? Sheriff Lowe klemmte sein Funkgerät zurück an den Gürtel.
    »Keine Sorge, Mädel«, sagte er, »wir finden den bösen Buben, der Ihnen Ihren Streifenwagen abgenommen hat.« Diane hätte ihm am liebsten eine reingehauen. Stattdessen tat sie so, als hätte sie seine Bemerkung nicht gehört. Er richtete den Strahl sei ner Taschenlampe wieder auf die Leiche des toten jungen Mannes, verschränkte die Arme und starrte sie an.
    »Verdammt.« Lowe kaute auf seinen dünnen Lippen herum. »Ist das nicht Pfarrer Logans Sohn?«
    Der Ju nior-Hilfssheriff zuckte mit den Achseln. »Ich weiß nur, dass er mau setot ist.« Der Hilfssheriff rührte sich nicht, stand einfach nur da und starrte hinab auf den toten Teenager.
    »Sieht so aus, als wäre mindestens zwei Dut zend Male auf ihn eingestochen worden«, stellte Lowe fest. »Verdammt.« Der Junior-Hilfssheriff schüttelte den Kopf und spuckte aus. Lowe wandte sich an Diane.
    »Dieser Typ, den Sie gesehen haben«, sagte er, »der Ihren Streifenwagen geklaut hat. Glauben Sie, er ist für dieses Gemetzel hier verantwortlich?«
    »Ja«, erwiderte Diane. »Und es gibt noch mehr«, fügte sie leise hinzu.
    Lowes Kopf schoss hoch.
    »Mehr was?«
    »Leichen«, er widerte Di ane. »Da drüben. Zwei Mädchen. Etwa das gleiche Alter.«
    »Gütiger Vater im Himmel«, entgegnete der Sheriff beinahe so, als würde er beten. Er nickte Diane zu. »Führen Sie uns hin.«
    Ein Konvoi von sechs Wagen des She riff’s Office bog von der Lakeside Road in die schmale Waldstraße ein und hielt neben dem Wagen des Sheriffs. Es folgten mehrere Krankenwagen,
und im flackernden Schein all der Lichter, die rot, weiß und blau auf den Dächern der zahlreichen Fahrzeuge blinkten, sah es aus, als würden die Bäume um den Tatort herumwirbeln,

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