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Gehorche mir!

Gehorche mir!

Titel: Gehorche mir! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jansen Nina
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hatte den Eindruck, dass die Situation sich allmählich normalisierte. Doch als sie daheim die Einkäufe in den Kühlschrank räumte, sagte Leanne in eine längere Stille hinein ganz unvermittelt: „Ich weiß genau, was du denkst, aber Devin ist keine Neuauflage von Mark. Er ist galant und zuvorkommend. Er verwöhnt mich von vorn bis hinten. Ich habe in seinem Haushalt noch keinen Finger krumm gemacht.“ Sie sah Celia in die Augen. „Ich lerne durchaus aus meinen Fehlern.“
    Celia fühlte sich ertappt. „Aber du machst vielleicht neue Fehler“, sagte sie ohne nachzudenken. Sie ärgerte sich sofort darüber und lenkte ein. „Das soll keine Kritik an Devin sein. Ich kenne ihn ja überhaupt nicht.“
    „Darum geht es nicht. Du kennst
mich
und du weißt, dass ich dazu neige, unkritisch zu werden, wenn ich von einem Mann sexuell angezogen bin.“
    Wenn Celia jetzt darauf herumritt, in was für demütigende Situationen Leanne sich mit ihrem unkritischen Verhalten schon gebracht hatte, würde es klingen, als hätte sie Vorurteile Devin gegenüber, weil sie davon ausging, dass ein Mann, den Leanne anziehend fand, ein gewisses Maß an Dominanz besitzen musste. Also wechselte sie wieder einmal das Thema. „Ich habe dir ja deine Geschenke noch gar nicht gegeben.“
    Leanne klatschte in die Hände wie ein Kind. „Au ja. Her mit den Geschenken. Ich liebe Überraschungen.“
    „So eine große Überraschung ist es gar nicht.“ Celia ging den Koffer holen, in dem sich die Sachen für Leanne befanden. „Du hast dir schließlich sexy Dessous gewünscht.“
    „Aber ich weiß ja nicht, was du für mich ausgesucht hast.“
    Celia nahm die in Seidenpapier eingeschlagenen Stücke heraus und legte sie auf die Ledercouch.
    Leanne hatte bereits angefangen sich auszuziehen. Celia zuckte unwillkürlich zusammen, als Leannes nackte Schenkel mit den allmählich verblassenden Spuren ihrer Fesselung zum Vorschein kamen. Sie bemühte sich um ein erwartungsvolles Lächeln, während Leanne einen pfirsichfarbenen Büstenhalter mit raffinierter Linienführung und zartesten Spitzen anzog und anschließend in den dazugehörigen String-Tanga stieg.
    Sie stolzierte im Wohnzimmer auf und ab. „Ich komme mir vor wie ein Topmodel.“ Dann blieb sie stehen und stemmte die Hände in die Hüften. „Ich hoffe doch sehr, du hast dir auch ein paar Luxusmodelle geleistet. Deine Slips sind modisch eine Katastrophe. Und die nahtlosen BHs sind vielleicht bequem, aber damit würde ich mich nicht mal beim Arzt ausziehen.“ Sie griff nach dem nächsten Set, pastellgrün und mit leichtem Push-up-Effekt.
    „Ja, ich habe mir auch etwas geleistet“, gestand Celia. „Allerdings bezweifle ich, dass ich jemals den Mut aufbringen werde, es zu tragen. Es war ein absoluter Fehlkauf.“
    „Überlass es mir, das zu beurteilen.“
    Celia fingerte das kleine Päckchen mit ihrem Leichtsinnskauf aus der Seitentasche des Koffers. „Ich gehe nie wieder mit einem Schwulen einkaufen“, murmelte sie.
    „Ach, hat Roberto das für dich ausgesucht?“ Leanne nahm Celia das Päckchen ab, faltete es auseinander, entfernte die Folie und schüttelte ein schwarzes Etwas in Form. „Das muss ich an dir bewundern. Zieh dich aus.“
    „Also, wirklich, ich ...“ Celia nahm Leanne das Teil ab. „In Mailand fand ich es noch ganz hübsch, aber es passt nicht zu London, meinst du nicht auch?“
    „So einen Unsinn habe ich noch nie gehört. Ich bestehe darauf, dass du es anziehst.“
    Celia sah zu dem Oberlicht hoch. Falls es Geister gab, die die Lebenden beobachten, wollte sie es ihnen nicht zu leicht machen. „Ich zieh mich nebenan um.“
    Leanne war bereits dabei, einen weißen Seidenbody anzulegen.
    Celia ging in ihr Schlafzimmer und zog sich aus. Es stimmte schon, dass sie lernen musste, mehr Mut zur Weiblichkeit zu haben. Sie betrachtete sich im Spiegel und stellte fest, dass ihr Körper runder geworden war. Sie hatte in Mailand ihre Routine von zwei Fitness-Studiobesuchen pro Woche sträflich vernachlässigt, war höchstens hin und wieder joggen gewesen. Nun war alles an ihr femininer. Die weichen Konturen gefielen ihr besser als die Straffheit, die so mühevoll zu erhalten gewesen war. Sie hatte sich viel zu lange an den Models orientiert, denen sie aus beruflichen Gründen ständig über den Weg lief.
    Sie hielt die schwarze Korsage an spitzen Fingern hoch, dann legte sie sie um ihren Rumpf und schloss die vorderen Haken. Die Korsage bedeckte die Brüste nicht, sie hob sie

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