Geist und Kosmos: Warum die materialistische neodarwinistische Konzeption der Natur so gut wie sicher falsch ist (German Edition)
weitere Tatsache kommt hinzu, dass diese Ziffer das Symbol für die Zahl 8 ist, und die Ziffern, die ich eingetippt habe, sind die Symbole für eine bestimmte Summe, woraufhin wir die Folge C haben, dass das Gerät die richtige Antwort für die eingegebene Summe ausgibt. Doch ohne Zusätze ist das lediglich eine Behauptung und noch keine Erklärung dafür, warum der Rechner diese Antwort oder die richtige Antwort gab. Ohne die weitere Tatsache, dass der Taschenrechner konstruiert wurde, um einen arithmetischen Algorithmus aufzunehmen und dessen Ergebnisse in arabischen Zahlzeichen anzuzeigen, bliebe das arithmetische Ergebnis vollkommen rätselhaft. Die physikalische Erklärung allein würde die Ursache für die Ziffer, die auf dem Display erscheint, angeben, sie würde aber die Zahl als solche nicht erklären.
Die Lehre daraus ist anscheinend, dass eine konjunktive Erklärung, die von A zu B und von B zu C übergeht, C nur dann erklären kann, wenn es irgendeine zusätzliche interne Beziehung gibt zwischen der Art, wie A die Tatsache B erklärt, und der Art, wie B die Tatsache C erklärt. Im Falle der Familie wäre dies erfüllt, wenn dieselbe seltene Erbkrankheit alle vier Menschen getötet hätte:Jeder einzelne von diesen vier Menschen entwickelte die Krankheit zum Teil deswegen, weil es sich um Mitglieder derselben Familie handelte. Im Falle des Taschenrechners ist die Bedingung erfüllt, weil das Gerät die physikalische Struktur und Funktion, die es hat, genau deswegen hat, um den arithmetischen Algorithmus aufzunehmen.
Es reicht nicht aus, dass C die Folge oder sogar die notwendige Folge von B sein soll, die dann durch A erklärt wird. Es muss etwas an A selbst geben, das C zu einer wahrscheinlichen Folge macht. Ich glaube, wenn A die Evolutionsgeschichte ist, B das Auftreten von bestimmten Organismen und C deren Bewusstsein ist, heißt das, dass irgendeine Form von psychophysischer Theorie nicht nur ungeschichtlich am Ende des Prozesses gelten muss, sondern auch für den evolutionären Prozess selbst. Dieser Prozess dürfte nicht nur die physikalische Geschichte des Auftretens und der Entwicklung physischer Organismen sein, sondern müsste auch eine mentale Geschichte des Auftretens und der Entwicklung bewusster Wesen sein. Und irgendwie würde er ein Prozess sein müssen, der beide Aspekte des Resultats verständlich macht.
Wenn zum Beispiel die Erklärung für irreduzibel bewusstes Leben die Grundstruktur der Evolutionstheorie wahren soll, dann würde sie wahrscheinlich Folgendes beinhalten: (1) Zumindest in den späteren Stadien spielt das Bewusstsein an sich eine wesentliche Rolle für das Überleben und für die Reproduktion des Organismus. (2) Die Merkmale des Bewusstseins, die diese Rolle spielen, werden irgendwie genetisch weitergegeben. (3) Die genetische Variation unter den Individuen, die die Kandidaten für die natürliche Auslese liefert, ist zumindest nacheinem gewissen Punkt gleichzeitig eine mentale und physische Variation. (4) Außerdem ist es offenbar unvermeidlich und höchst bedeutsam, dass diesen Mechanismen in den früheren Stadien der Evolution andere vorausgegangen sein müssen, welche die Bedingungen ihrer Möglichkeit geschaffen haben.
Das hieße, man würde die maßgebliche Annahme aufgeben, der zufolge die Triebkraft der Evolution ausschließlich in physischen Ursachen liegt. Im Grunde genommen wird damit gesagt, dass die Erklärung wohl nicht nur durchgängig physikalisch sein kann, sondern mehr sein muss als das. Die Ablehnung des psychophysischen Reduktionismus stellt uns, was die Ordnung der Natur angeht, vor ein Rätsel der elementarsten Form – ein Rätsel, dessen Vermeidung eines der wichtigsten Motive des Reduktionismus ist. Es ist ein doppeltes Rätsel: Erstens betrifft es das Verhältnis zwischen dem Physischen und dem Mentalen in jedem einzelnen Fall, und zweitens betrifft es die Frage, wie die evolutionstheoretische Erklärung für die Entwicklung von physischen Organismen in eine psychophysische Erklärung dafür überführt werden kann, wie sich das Bewusstsein entwickelte.
Die Existenz des Bewusstseins gehört zu den vertrautesten und zu den erstaunlichsten Dingen auf der Welt. Keine Vorstellung von der Naturordnung kann auch nur annähernd Anspruch auf Vollständigkeit erheben, wenn sie das Bewusstsein nicht als etwas Erwartbares erkennbar macht. Und wenn uns die physikalische Wissenschaft, was immer sie über den Ursprung des Lebens zu sagen haben mag, im
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