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Geister der Vergangenheit

Geister der Vergangenheit

Titel: Geister der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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reine Wahnsinn. Ich kann ihnen das gar nicht erzählen, Sie würden nur den Kopf schütteln.«
    »Moment, Mr. Granger.« Bill sprach jetzt. »Deshalb sind wir zu ihnen gekommen. Wären wir nicht davon überzeugt, dass Sie die Wahrheit sagen würden, säßen wir nicht hier. Aber wir wollen Ihnen helfen, und daher müssen Sie uns sagen, was dahintersteckt.«
    »Keine Ahnung.«
    »So kann man es sehen. Aber es muss doch einen Grund geben, weshalb der Mönch gerade bei Ihnen im Auto erschienen ist und Sie so erschreckt hat.«
    Phil Granger blickte nicht Bill an, sondern mich, und ich sagte: »Ja, Mr. Conolly hat recht. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass dieser Mönch rein zufällig bei Ihnen im Auto erschienen ist. Dafür muss es einen triftigen Grund geben.«
    Phil Granger blickte ins Leere und schüttelte den Kopf. »Verdammt, ich wüsste keinen.«
    »Haben Sie je etwas mit Mönchen zu tun gehabt? Oder mit einem Kloster, zum Beispiel?«
    »Nein, nie. Überhaupt nicht.«
    »War es denn ein Mönch?«, fragte Bill.
    Jetzt geriet Granger ins Grübeln. »Nun ja, wenn ich ehrlich sein soll, dann weiß ich das nicht so recht. Ich will mal sagen, dass er zumindest so aussah wie ein Mönch. Er trug eine Kapuze, die nur sein Gesicht freiließ und die zu einer dunklen Kutte gehörte. Mehr kann ich Ihnen dann auch nicht sagen.«
    »Hat er gesprochen?«, fragte ich.
    »Nein.«
    »Und er saß plötzlich neben Ihnen?«
    »Ja, Mr. Sinclair!«
    »Haben Sie ihn denn zum ersten Mal gesehen? Oder ist er Ihnen schon vorher aufgefallen?«
    Bill und ich erhielten keine normale Antwort. Wir sahen nur, dass der Mann den Kopf senkte und zu Boden schaute.
    »Also war es nicht das erste Mal?«
    »So ist es.«
    »Das sieht ja ganz anders aus«, meinte Bill. »Dann war er Ihnen schon bekannt?«
    Phil Granger nickte. Er hütete sich aber davor, uns in die Augen zu schauen.
    »Wie lange haben Sie ihn schon erlebt? Oder war er Ihnen auf den Fersen, Mr. Granger?«
    »Seit einigen Tagen.«
    »Und weiter?«
    Granger hob die Schultern. »Es ist alles nicht zu fassen. Ich habe ihn gesehen, aber er ist mir nie so nahe gewesen wie heute Morgen. Manchmal sah ich ihn nur für einen Moment.«
    »Und wo?«
    »Überall.«
    »Was heißt das?«, fragte Bill.
    »In meiner Wohnung, zum Beispiel. Urplötzlich tauchte er dort auf. Er war da, er schaute mich an, und ich sah keinen normalen Ausdruck in seinen Augen. Sie waren so leer, aber ich fühlte mich dann irgendwie schuldig. Ich weiß auch nicht, wie es dazu gekommen ist, aber ich kann Ihnen nichts anderes sagen.«
    »Klar, das verstehen wir.« Ich lächelte ihm kurz zu und fragte dann: »Einen Angriff von seiner Seite aus haben Sie aber nicht erlebt. Er hat nicht den Anschein gemacht, Sie töten zu wollen?«
    »Nein, das hat er nicht. Aber er jagte mir eine schreckliche Angst ein, das kann ich Ihnen sagen. Es war furchtbar, und ich glaubte immer, gleich sterben zu müssen.« Er wischte über seine Augen. »Ich bin dann weggerannt, wenn ich konnte, und im nächsten Augenblick war er wieder weg. Doch er kehrte immer zurück.«
    »Ohne eine Botschaft?«, hakte ich noch mal nach.
    »So ist es.«
    Es gibt Situationen im Leben eines Menschen, da ist man ratlos. So erging es Bill und mir. Am besten wäre es gewesen, wenn der Mönch plötzlich erschienen wäre, damit wir uns um ihn hätten kümmern können. Den Gefallen tat er uns leider nicht.
    Um das Gespräch weiterhin in Gang zu halten, bat Bill um eine genaue Beschreibung.
    »Aber die habe ich Ihnen schon gesagt.«
    »Nein, nicht was das Gesicht angeht. Kann man es als menschlich ansehen oder sah es anders aus?«
    »Menschlich, Mr. Conolly.« Phil Granger holte eine Packung Zigaretten aus der Tasche. Er klemmt sich eine Filterlose zwischen die Lippen und zündete sie mit einem Tischfeuerzeug an. »Das Gesicht besaß keine Farbe. Es war grau wie Fels oder Beton. Dabei etwas aufgequollen und trotzdem scharf geschnitten. Das habe ich so gesehen, und Sie können mich jetzt auslachen oder nicht, aber ich bleibe bei meiner Beschreibung.«
    »Dann war er kein Geist«, sagte ich.
    Granger ließ den Rauch durch die Nasenlöcher strömen. »So ist es. Er war kein Geist, obwohl er sich so verhalten hat. Das sage ich Ihnen. Ja, er hat sich so verhalten.«
    »Und als er verschwand?«
    »War er weg, Mr. Sinclair. Da muss er sich aufgelöst haben. Mehr weiß ich nicht, und mehr will ich auch nicht wissen oder sehen. Können Sie das nicht verstehen?«
    »In gewisser Hinsicht

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