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Geister der Vergangenheit

Geister der Vergangenheit

Titel: Geister der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schaute gegen die Platte, die von allerlei Farbresten fast selbst zu einem Kunstwerk geworden war und ließ sich danach auf dem Stuhl nieder, der günstig stand, denn direkt vor ihm befand sich eine der Schubladen.
    Er zog sie auf.
    Einige Lappen lagen auf weißen Skizzenblättern. Aber er fand auch den kleinen Holzkasten, dessen Deckel er öffnete.
    Ein Lächeln umspielte seine Lippen. Der kleine Beutel mit dem weißen Pulver war nicht zu übersehen. Ebenso wenig wie der Spiegel und die abgelaufene Kreditkarte.
    Er brauchte jetzt den Stoff, den er als Kreativitätsschuss ansah. Auch das Röhrchen war Vorhanden, mit dem er das Kokain in die Nase zog.
    Der Maler kannte sich aus, seine Handbewegungen waren geübt. Es lief wunderbar normal ab.
    Dass es sich dabei um ein Gift handelte und er sich abhängig davon machte, interessierte ihn nicht. Er ging davon aus, dass man nur einmal lebte und alles mitnehmen sollte.
    Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Wieder lächelte er, und aus der Kehle drang ein leises Stöhnen. Er bekam Durst, trank einen Schluck Wasser aus der bereit stehenden Flasche, lehnte sich erneut zurück und schloss die Augen. Er wollte sich durch nichts von dem wunderbaren Gefühl ablenken lassen, das ihn bald überkommen würde.
    Es war alles so leicht. Die Sorgen verschwanden.
    Seine Gedanken gingen auf Wanderschaft, ohne dass er es wollte. Er sah die Welt entspannter, in anderen Farben, und er dachte auch nicht mehr an die abendliche Verabredung.
    Die Wirkung des Kokains spülte alles weg. Der Druck wurde ihm genommen.
    Er fühlte sich entspannt, und seine Gedanken beschäftigten sich mit konkreten Dingen, die ihm einfielen. Er dachte an eine wunderschöne Zeit, die noch nicht lange zurücklag. An die Superparties, die er gegeben hatte. Unten im Keller, wo man sich am und im Pool vergnügen konnte.
    Es war einfach super gewesen. Jeder war aus sich herausgegangen, und prüde Frauen, die sonst stocksteif in den Galerien standen, waren zu geilen Elfen geworden.
    Er lächelte und richtete sich an dieser Erinnerung wieder auf. Malen! Ja, er hätte jetzt malen können. Wilde Bilder, konkret und doch abstrakt. Eine Mischung aus beidem. Das war das letzte Bild auch. Wer genau hinschaute, der sah seinen Albtraum.
    Und damit schoss wieder die Erinnerung an den Ritter in ihm hoch. Er war beim Eintreten in das Haus nicht von ihm erwartet worden, aber wusste auch, dass der Ritter nicht verschwunden war. Er würde erneut kommen, denn er gehörte leider zu seinem Leben.
    Bruce Atvill öffnete die Augen!
    Das Bild blieb. Nichts hatte sich in seiner Umgebung verändert. Da war der Tisch, da gab es die Spiegel, die den fast geschlossenen Kreis bildeten, das alles gehörte zu ihm und seiner Welt, in der er sich wohl fühlte.
    Atvill wollte aufstehen. Er fühlte sich so leicht und beschwingt. Er stand, richtete sich kerzengerade auf – und sah den Ritter!
    ***
    In den nächsten Sekunden setzte sein Atem aus. Und der Herzschlag ebenfalls. Zumindest hatte er das Gefühl. In seinem Kopf rumorte es. Ihm wurde kalt und heiß zugleich. Er schloss die Augen, öffnete sie wieder – und hatte das gleiche Bild vor Augen.
    Der Ritter war in jedem Spiegel zu sehen, zumindest was Atvill’s Blickfeld anging. Er sah die in eine Rüstung gehüllte Gestalt, die zudem einen Helm auf dem Kopf trug, dessen Visier allerdings in die Höhe gedrückt worden war. Der Ausschnitt war groß genug, um das Gesicht des Ritters zu sehen – ein Gesicht mit fahler Haut und dunklen Augen.
    Der Maler schwieg.
    Sein Herzschlag trommelte. Er fühlte sich wie in einen tiefen Graben gestürzt. In seinem Kopf klopfte es, und er hörte zu, wie sein Atem stoßweise aus dem Mund drang.
    Der verdammte Ritter war einfach überall. Er konnte ihm nicht entgehen, das war eben das Grauenhafte. Seine aufgestellten Spiegel wurden jetzt zu einem Fluch.
    Über sein Gesicht huschte ein verstörtes Grinsen. Atvill sprach die Gestalt in den Spiegeln an. »Hau ab! Verschwinde! Hau endlich ab! Du gehörst nicht hierher! Ich will dich nicht sehen!«
    Das Bild blieb. Und hätte Atvill klar denken können, dann wäre ihm auch der Gedanke daran gekommen, dass dieser verdammte Ritter ja auch als lebende Person in der Nähe war, denn sonst hätte er sich nicht in den Spiegeln zeigen können.
    »Verschwinde! Weg hau ab!«
    Die Gestalt in der Rüstung kümmerte sich nicht darum. Sie war gekommen, und sie bestimmte auch, wie es weitergehen sollte.
    Bruce Atvill schwankte. Er

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