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Geister der Vergangenheit

Geister der Vergangenheit

Titel: Geister der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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angehen. Da würde ihm die Klinge die Arme abhacken.
    Also blieb nur die Flucht.
    Bruce Atvill fuhr um die eigene Achse. Er kannte sich hier aus, wusste genau, wo sich die nächste Tür befand. Aber er hatte nicht mehr an die Scherbenstücke auf dem Boden gedacht. Sie hatten manche Stellen glatt wie eine Eisbahn werden lassen.
    Nach dem dritten Schritt hob er ab.
    Plötzlich hing er in der Luft, stürzte nach vorne. Er sah den Boden rasend schnell auf sich zukommen. Sein Gesicht bildete eine Grimasse der Angst, dann fiel er in die Scherben. Im letzten Augenblick konnte er sein Gesicht noch durch die hochgerissenen Arme schützen, so jagten nicht zu viele Splitter in seine Haut oder womöglich in die Lippen und die Augen.
    Er blieb liegen.
    Selbst seine innere Aufgewühltheit war nicht so stark, um die Schmerzen zu unterdrücken. Die Scherbenstücke hatten seine Hände erwischt, auch die Gelenke, und hatten sich in seine Stirn hineingerammt.
    Tränen strömten ihm aus den Augen. Er zitterte. Ihm war eisig kalt und zugleich heiß.
    Und er wartete auf den tödlichen Schlag, der ihm vielleicht den Kopf vom Körper trennte.
    Der Hieb kam nicht.
    Bäuchlings lag der Maler auf dem Boden. Das Warten wurde zu einer Folter, bis er den Druck des eisernen Handschuhs an seiner rechten Schulter erlebte. Er wurde angehoben und umgedreht.
    Ohne etwas tun zu können lag er hilflos auf dem Rücken und fühlte sich wie ein fetter Käfer, der aus eigener Kraft nicht mehr auf die Beine kam.
    Er konnte nichts tun. Er war am Ende. Eine Gestalt, die es so nicht geben durfte, hielt alle Trümpfe in den Händen.
    Sein Gesicht schmerzte. Es waren die kleinen Wunden, die dafür sorgten und in denen noch immer die Spiegelsplitter steckten. Jetzt blutete er auch an den Lippen, auf denen rote Tropfen entstanden.
    Die Gestalt in der Rüstung stand über ihm, und sie glotzt auf ihn hinab. Das Visier war noch immer hochgeschoben, so sah er den Gesichtsausschnitt. Doch Atvill’s gesamte Aufmerksam lag auf dem verdammten Schwert.
    Mit beiden Händen wurde es festgehalten. Noch klebte kein Blut an der Klinge, aber es würde nicht mehr lange dauern, bis sein Lebenssaft den Stahl färbte.
    Das Schwert wurde angehoben. Einen Moment später schwebte es über ihm. Ein Schlag würde reichen.
    Der Maler hatte so etwas noch nie durchlitten. Die Lage war ihm völlig fremd.
    Die Klinge sank nach unten.
    Sehr langsam, und es sah nicht so aus, als sollte er durch einen Treffer seinen Kopf verlieren.
    Er sah sie auf sich zukommen. Sein Magen zog sich zusammen. Wahnsinnige Angst hatte ihn in ihren Klauen.
    Das Schwert senkte sich weiter. Und wenn ihn nicht alles täuschte, zielte es auf seinen Hals.
    Ja, es war da!
    Ein Röcheln drang über die blutigen Lippen des Malers. Es war plötzlich alles anders. Die Welt um ihn herum verging. Er sah nichts mehr. Da tanzten Schatten vor seinen Augen, die alles verdeckten, was für ihn bisher wichtig gewesen war.
    Und dann war es da!
    Die Kälte erwischte die dünne Haut an seinem Hals. Eine kleine Wunde entstand, und er bekam auch den stechenden Schmerz mit. Ein leichter Druck würde ausreichen, um seinem Leben ein Ende zu setzen.
    Das geschah nicht.
    Atvill sah die Klinge und auch den verfluchten Ritter, der sie festhielt.
    Aber er stach nicht zu. Er wollte diese verdammte Folter fortsetzen, um seinem Feind dann den endgültigen Todesstoß zu versetzen.
    »Du wirst heute Abend zum Richtplatz kommen. Du kennst dich aus. Du weißt, wo er liegt...«
    Bruce Atvill hätte gern geantwortet und auch genickt, aber das brachte er nicht fertig. In seinem Kopf staute sich etwas. Das Gefühl der Dumpfheit breitete sich aus, und er spürte auch das Tuckern hinter seiner Stirn. Zudem war es ihn weiterhin unmöglich zu reagieren. Dass er überhaupt noch atmete, kam ihm wie ein Wunder vor.
    »Ich will eine Antwort, Elender.«
    Bruce Atvill wusste jetzt, dass er sprechen musste. Ein Nicken würde seine Wunde am Hals tiefer werden lassen, und er tat es. Er gab eine Antwort. Sie bestand mehr aus einem Röcheln, und es war kaum zu verstehen, was damit gemeint war.
    Dem Ritter reichte es.
    Er zog sein Schwert zurück, bevor er sich mit einer gelassen wirkenden Bewegung umdrehte und davonschritt.
    Der Künstler lag mit dem Hinterkopf auf der Erde. Er lauschte den Geräuschen, den die Echos der Schritte hinterließen, denn weiterhin hörte er das Knirschen der Spiegelscherben.
    Der Ritter ging tatsächlich.
    Und irgendwann sah sich der Maler auch

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