Geister der Vergangenheit
und...«
»Man hat mich schon gefeuert«, berichtete Phil Granger. »Das geht bei unserer Firma schnell. Als der Chef hörte, was passiert ist, bekam er einen Tobsuchtsanfall. Zwar übernimmt die Versicherung die Regulierung des Schadens, aber ich bin für ihn zu einem Risikofaktor geworden, den er nicht länger in seiner Firma beschäftigen kann. So geht das heute.«
»Das tut mir leid.«
»Ist ja nicht Ihre Schuld.«
»Trotzdem möchte ich mich gern mit Ihnen treffen, Mr. Granger.«
»Können Sie denn was für mich tun und mir einen neuen Job besorgen?«
»Darüber müsste man sprechen. Ich verfüge durchaus über einige Beziehungen. Vordergründig allerdings geht es mir dabei um den geheimnisvollen Mönch, der bei Ihnen im Wagen saß.«
Granger schwieg zunächst. Nach einer Weile fragte er: »Und Sie sind noch immer davon überzeugt, dass ich Ihnen die Wahrheit erzählt habe?«
Bill gab die Antwort lachend. »Das bin ich. Vergessen Sie nicht, dass auch ich den Mönch gesehen habe.«
»Klar. Nur glaubt uns das keiner. Aber wir werden standhaft bleiben, oder?«
Bill hatte eine gewisse Unsicherheit aus den Worten hervor gehört. »Das gehört zu meinen Eigenschaften, Mr. Granger.«
Suko grinste bei der Antwort, und ich verdrehte die Augen. Dann hörten wir wieder zu.
»Wann werden Sie denn kommen, Mr. Conolly?«
Bill fragte nicht erst nach, wann es ihm passte. Er ging sofort in die Vollen. »So schnell wie möglich.«
»Gut.« Die Antwort war ohne Zögern gegeben worden. »Dann warte ich auf Sie.«
»Okay, bis gleich.« Bill legte auf und nickte uns zu. »Na denn, Freunde, machen wir uns auf die Socken.«
Suko schüttelte den Kopf. »Nein, ihr fahrt. Zwei reichen aus. Der Mann soll keinen Schock bekommen. Ich bleibe hier und halte die Stellung.«
»Und wartest auf den Mönch?«, fragte Bill.
»Im Zweifelsfall auch auf ihn...«
***
Fiona Rush schnellte förmlich aus dem Schlaf hoch. Sie setzte sich hin und spürte, dass ihr Herz sehr schnell und unregelmäßig schlug.
Einige Male atmete sie tief durch. Sie stand noch unter den Stressfolgen des plötzlichen Erwachens und wollte warten, bis sich ihr Herzschlag wieder beruhigte.
Das dauerte seine Zeit, und so besaß sie genügend Muße, sich umzuschauen. Sie lag in ihrem kleinen Schlafzimmer mit dem viel zu großen Bett, schaute gegen das Fenster, vor dem ein Rollo hing und so gut wie keine Helligkeit durchließ. Nur an den Rändern wanderte das Licht in einer blassen Farbe gegen die Tapete.
Lange hatte sie geschlafen, und auch tief. Dennoch fühlte sie sich nicht erholt. Das Blut schien träger durch die Adern zu fließen, und in ihrem Kopf hatte sich ein dumpfes Drücken ausgebreitet.
So lange hatte sie nicht schlafen wollen, aber sie dachte auch an den vergangenen Tag, der sehr hart gewesen war, denn sie hatte noch am Abend einen Kunden besuchen müssen, um zu versuchen, ihn von ihrem Angebot zu überzeugen.
Fiona Rush arbeitete in einem Möbelgeschäft. Es war nicht einfach nur ein Laden wie viele andere auch, dessen Ausstellungsräume voll gestopft mit Billigmöbeln waren, nein, wer bei ihr kaufte, der legte Wert auf Qualität und Design.
So würde sie sich auch nie als Möbelverkäuferin bezeichnen. Der Titel Beraterin gefiel ihr besser, und so stand es in etwa auch auf ihrer Visitenkarte.
Sie fuhr sich durch das blond gefärbte Haar und saß noch immer im Bett. Dass sich das Wetter nicht von seiner besten Seite zeigte, wusste sie ebenfalls. Es war sehr windig, und der Wind kam immer in Böen, die sich irgendwo unter dem Dach fingen und dabei unheimliche Heullaute verursachten.
Sie streckte sich. Allmählich ging es ihr besser. Alles schien ihr normal zu sein. In der nächsten Sekunde war davon nichts mehr zu spüren, und das lag an ihrer linken Hand, die in etwas Kaltes gefasst hatte.
Kalt?
Fiona erstarrte mitten in der Bewegung. Sie musste erst darüber nachdenken und kam zu keinem Ergebnis. Dass sich über dem Bett Kälte ausbreitete, war für sie unverständlich. Wenn, dann hätte sie sich im gesamten Raum verteilen müssen.
Aber so... ?
Die Vierzigjährige Frau bewegte die Finger an ihrer linken Hand. Ja, das klappte. Nur war es ihr nicht möglich, dass sie die Kälte vertrieb. Sie blieb bestehen, und sie konzentrierte sich dabei auf eine bestimmte Stelle, denn an der rechten Seite spürte sie nichts. Da war alles normal geblieben.
Wieso?
Fiona stellte sich die Frage und schaffte es nicht, eine Antwort zu bekommen. Aber ihr
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