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Geister der Vergangenheit

Geister der Vergangenheit

Titel: Geister der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wurde bewusst, dass etwas Unerklärliches und Unheimliches in diesem Zimmer vorgefallen war, sonst wäre das nicht geschehen.
    Als sie den Speichel schluckte, da stellte sie fest, dass er bitter schmeckte. Sie sah sich selbst in einer schwierigen Lage und konnte sich einen Ausweg nicht vorstellen.
    Licht!
    Genau das war es. Sie brauchte Licht, um sich orientieren zu können. Zugleich aber fürchtete sie sich davor, das Zimmer in Helligkeit zu tauchen, aus Angst, dass sie etwas Schreckliches entdecken würde. Obwohl sie nichts hörte und nur weiterhin diese ungewöhnliche Kälte spürte, die aber nicht so war wie diejenige, die den Winter markierte. Das war da schon etwas anders. Sie war zudem nicht in der Lage, die Kälte zu beschreiben, und endlich, nachdem sie sich gefangen hatte, bewegte sie sich nach rechts, um die Lampe zu erreichen, die auf einem kleinen Tisch neben dem Bett stand.
    Die Kälte war an dieser Seite nicht vorhanden!
    Beinahe hätte sie gelacht. Es war nicht mehr zu erklären. Warum sollte es nur auf einer Seite kalt sein?
    Plötzlich dachte sie nicht mehr an das Licht. Sie wollte noch mal genau nachfassen, und streckte den linken Arm wieder zur Seite. Diesmal nicht so hoch, sondern tiefer und dicht über dem Kopfkissen hinweg, auf das sie ihre Hand legte.
    Sie schrie!
    Nein, sie schrie nicht!
    Der Schrei war nur in ihrem Innern aufgeklungen, denn die Hand hatte nicht das Kissen berührte, wie es eigentlich hätte sein müssen. Sie war auf einen Gegenstand gefallen, der sich hart anfühlte. Er war rund, sodass ihr der Vergleich mit einem Kopf in den Sinn kam.
    Den konnte sie schnell vergessen.
    Wenn das ein Kopf war, dann kein normaler. Sie spürte keine Haare, sie fühlte keine Haut – und trotzdem war es der Form nach ein Kopf.
    Sie besaß Nerven genug, die Hand von diesem Gegenstand nicht wegzunehmen. Sie ließ sie nach vorn wandern und glaubte fest daran, eine Stirn zu spüren. Auch jetzt machte sie nicht Halt. Sie drehte ihre Hand sogar etwas, damit die Finger jetzt schräg nach unten zeigten, und es war genau richtig.
    Plötzlich verschwanden die Finger in zwei Löchern.
    Da hätten Augen sein können, waren es aber nicht!
    Fiona Rush war es gewohnt Gegenstände und Materialien anzufassen und selbst bei geschlossenen Augen zu spüren, um was es sich dabei genau handelte. Dieses Wissen kam ihr jetzt entgegen, denn plötzlich war ihr alles klar.
    Auf dem Kopfkissen neben ihr lag ein Totenschädel!
    ***
    Nein, ich drehe nicht durch! Nein, ich reiße mich zusammen. Das ist alles nicht wahr. Das habe ich nur geträumt. Ich werde mich zusammenreißen, das Licht einschalten und danach über mich selbst lachen. Etwas anderes kann es gar nicht geben.
    So sehr sich Fiona Rush das auch einredete, umso weniger stimmte ihre Psyche zu. Das passte nicht zusammen. Sie wusste sehr wohl, was es war, aber sie konnte es nicht fassen.
    Das war auch kein Scherz, denn wer hätte ihr einen solchen spielen sollen? Halloween war vorbei.
    In ihrem Beruf erlebte sie genügend Stresssituationen. Da musste sie einfach die Nerven bewahren, und hier zwang sie sich unter einer größten Anstrengung dazu.
    Sie schaffte es, ihre Hand von dem Gegenstand – so bezeichnete sie ihn jetzt – zu lösen. Sie wusste nicht, was vor ihr lag. Es konnte grauenvoll sein oder sich auch als eine Farce herausstellen. Jedenfalls wollte sie keine andere Lösung mehr.
    Als sie mit ihrer linken Hand ihren Körper berührte, da wunderte sie sich erneut, denn die Finger waren nicht kalt. Sie hatten die gleiche Temperatur behalten. Aber darüber dachte sie nicht nach, als sie sich zur rechten Seite hinwälzte.
    Zwei Mal fasste sie neben den Schalter. Beim dritten Versuch fand sie Knopf.
    Ein leises Klicken ertönte, dann wurde es hell.
    In diesen Sekunden schien Fiona’s Herzschlag auszusetzen. Aber sie überwand sich selbst und rollte sich wieder zur linken Seite hin, um das Kopfkissen zu sehen.
    Wieder erstarrte sie. Diesmal in einer liegenden und schrägen Lage. Das Kopfkissen war leer!
    Ab jetzt schaltete sich ihr Denken aus. Der Kopf leerte sich, und Fiona Rush verwandelte sich in eine Statue. Sie atmete, aber sie bewegte sich nicht.
    Sie fühlte sich wie aus dem menschlichen Leben herausgerissen. Es war ungeheuerlich, es konnte nicht stimmen. Sie dachte an die Kälte und daran, dass ihre Finger dieses alte Gebein ertastet hatten.
    Sollte sie sich geirrt haben?
    Fiona Rush stieß die Luft aus. Sie fühlte, dass sie sich wieder in einen

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