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Geisterflut

Geisterflut

Titel: Geisterflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stacia Kane
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Geschäft vor, Tülpi. Ein Geschäft, das dir gefallen wird.«
    Wenn Bump herausfand, dass sie mit einem von Slobags Männern über seine Flugplatzpläne gesprochen hatte ... gut möglich, dass er sie dann sogar umlegen ließ. Selbst die Kirche könnte sie nicht mehr schützen.
    Wenn sie sich aber nicht anhörte, was Lex zu sagen hatte, und sich nicht auf sein Geschäft einließ, würde er Bump wahrscheinlich weismachen, dass sie zu ihm gekommen sei, um ihm Informationen anzubieten. Was kümmerte ihn schon der Tod irgendeiner Debunkerin? Das ginge ihm doch am Arsch vorbei.
    »Okay«, sagte sie. »Ich bestätige nichts, was den Flugplatz angeht, aber ich höre dir zu.«
    »Gut. Sehr gut.« Er beugte sich vor und steckte sich noch eine Zigarette an. »Folgendes, Tülpi: Bump schickt dich da hin, um die Sache mit den Geistern zu klären, nicht wahr? Möglicherweise wollen wir aber gar nicht, dass die Sache mit den Geistern geklärt wird. Und auf gar keinen Fall wollen wir, dass diese Geister verscheucht oder verbannt werden, wie immer ihr das nennt. Muss ich dir sagen, wieso?«
    Sie schüttelte den Kopf. Wenn Bump in der Lage wäre, über einen eigenen Privatflugplatz Drogen einzufliegen, wäre das für Slobags Geschäfte nicht förderlich.
    »Und an diesem Punkt kommst du ins Spiel. Du sagst Bump, dass da Geister auf diesem Flugplatz sind, echte Geister, fiese Geister, die da auch nicht mehr weggehn.«
    »Er wird von mir erwarten, dass ich sie vertreibe.«
    »Aber vielleicht kannst du das ja nicht.«
    »Doch, ich kann das. Ich verdiene mit so was ja schließlich meinen Lebensunterhalt.«
    Er zuckte mit den Achseln. »Dann lässt du dir halt was einfallen. Ich glaub an dich. Bump darf Chester nicht wieder aufmachen. Sonst steckst du nämlich bis Oberkante Unterlippe in der Scheiße.«
    Der Appetit war ihr vergangen. Sie schob den Suppenteller fort. »Und wenn er ihn nicht wieder aufmacht?«
    »Ah, braves Mädchen. Wenn er ihn nicht wieder aufmacht, haben wir was ganz Besonderes für dich. Wie viel zahlst du Bump? Diese Pillen sind doch nicht gerade billig, oder? Außerdem gehst du gerne mal ’ne Pfeife rauchen, und das geht auch ganz schön ins Geld. Wenn du tust, was wir sagen, kriegst du das billiger. Nämlich für lau. Wenn Bump trotzdem noch Kohle von dir will, zahlen wir. Und anschließend kriegst du von uns alles, was du brauchst. Exklusiv für dich. Lieferung frei Haus.«
    Drogen für lau.
    Dann würde sie tatsächlich zum ersten Mal seit drei Jahren etwas Geld übrig haben. Dann könnte sie sich vielleicht von ihrem nächsten Bonus ein neues Auto kaufen, statt ihre Schulden bei Bump abzustottern. Neue Klamotten. Richtiges, warmes Essen statt dem ewigen Imbiss-Fraß, und zwar öfter als nur ein oder zwei Mal die Woche.
    Bump würde es natürlich merken, wenn sie nicht mehr bei ihm kaufte. Vielleicht würde sie nicht komplett damit aufhören. Bumps Pfeifenraum war von ihrer Wohnung aus viel günstiger gelegen. Sie könnte ihn glauben lassen, dass sie sich mal ein bisschen zurückhielt ... Ja, vielleicht war das gar keine so schlechte Idee.
    Sie musste doch wahnsinnig sein, dass sie das auch nur in Erwägung zog. Es war doch sonnenklar, was sie jetzt zu tun hatte: Zu Bump gehen, ihm berichten, was passiert war, und ihn die Sache regeln lassen.
    Und wie würde er das machen? Indem er Slobags komplette Bande umlegte? Dazu würde es in absehbarer Zeit nicht kommen. Und wenn sie Bump von der Sache erzählte und Lex erfuhr davon ... Dann wäre ihr Leben von zwei Seiten bedroht.
    Scheiße.
    Lex saß geschmeidig auf dem Stuhl zurückgelehnt und sah sie gespannt an. Ein ausgefranstes, kleines Loch in seinem Stiff-Little- Fingers -T-Shirt ermöglichte einen Blick auf die goldbraune Haut seiner Brust.
    »Ich werd drüber nachdenken«, sagte sie.
    »Ja, tu das, Tülpi. Denk gut drüber nach. Und wenn du dich entschieden hast, lass es mich wissen.« Er zog aus der Gesäßtasche einen Fetzen Papier hervor und aus dem Stiefel einen Stift. »Das ist meine Nummer. Meine Privatnummer, ja? Ruf mich an, wenn du weißt, was du tun willst. Oder wenn du mal Lust hast, mir dein kleines Tulpentattoo zu zeigen.«
    »Dazu wird es nicht kommen.« Sie nahm den Zettel, faltete ihn zusammen und steckte ihn ein.
    »Du würdest dich wundern, Tülpi, was alles passiert, wenn man am wenigsten damit rechnet. Wundern würdest du dich.«
    »Ich glaube nicht, dass ich da reingehen will.«
    »Das ist aber der sicherste Weg nach Hause, Tülpi. Es sei

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