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Geisterjagd

Geisterjagd

Titel: Geisterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Whates
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mit ihnen zu spielen; vielleicht wartete sie nur ab, bis die Nadelschiffe dicht herangekommen und schwer beschäftigt waren, ehe sie sich dazu herabließ, sie zu vernichten.
    Die komplette Nadelschiff-Staffel bestand aus fünfzehn Fluggeräten und ihren Piloten, wobei jedes einzelne Schiff mitsamt dem Insassen als miteinander verschmolzene Einheit agierte. Man hatte die Staffel in drei Fünfer-Formationen aufgeteilt und jede Formation in einem System stationiert, in dem das Piratenschiff laut Kalkulationen am wahrscheinlichsten auftauchen würde. Wie es aussah, hatten er und seine Gruppe das große Los gezogen.
    Nach dem ausgiebigen Training, dem sie sich unterzogen hatten, kannte jeder Pilot seine Aufgabe, und ohne Umstände oder Verzögerung schoben sich die Schiffe an ihre jeweilige Position. Bald hatten sich die fünf Flieger um das viel größere Piratenschiff verteilt.
    Sie feuerten gleichzeitig; die vier anderen zielten auf die primären Waffenphalangen der The Noise Within, während Jenner die Antriebsmündungen am Heck des Piratenschiffs unter Beschuss nahm. Sie versuchten nicht, das Schiff zu zerstören, sondern wollten es lediglich durch eine Einschränkung der Mobilität lahmlegen und das offensive Potenzial schwächen. Deshalb waren die Schläge geplant wie eine fein abgestimmte Serie von klinischen Einschnitten, und nicht wie eine aufs Geratewohl erfolgende Verstümmelung. In einem Operationszimmer mit einem sedierten Patienten mag klinische Präzision ja gut und schön sein, jedoch im offenen Weltraum mit einem Subjekt, das sich zur Gegenwehr entschließt, sehen die Dinge leider ganz anders aus. Die erste Salve erfolgte wie geplant, doch kaum gaben sich die Nadelschiffe durch ihren Angriff zu erkennen, erfolgte seitens der The Noise Within eine Reaktion.
    Sämtliche geprobten Szenarios gingen sofort den Bach runter, und die fünf Nadelschiffe wurden in einen Nahkampf verwickelt. Allerdings hatten die ersten koordinierten Schläge ihren Zweck erfüllt, und die Piraten hatten ein paar ihrer stärksten Waffen verloren – dort, wo die seltsame Außenhülle mit Waffenanordnungen gespickt gewesen war, klafften nun riesige Wunden – und die Antriebsmündungen waren verschmorte Trümmer.
    Die drei an Bord verbliebenen Crewmitglieder der The Noise Within befanden sich im Gemeinschaftsraum und warteten auf Hammonds Rückkehr, als ihre Welt durch offenbar mehrere Explosionen erschüttert wurde, die aufeinanderfolgten wie ein durch kurze Pausen unterbrochener Trommelwirbel. Kyle wurde gegen den vor ihm stehenden Tisch geschleudert und hielt sich geistesgegenwärtig darein fest, während er die Beine fest gegen den Boden stemmte, um nicht umgeworfen zu werden. Blaine neben ihm hatte mehr Pech; er krachte zusammen mit dem Stuhl, auf dem er rumgelümmelt hatte, zu Boden.
    »Was zum Teufel war das?«
    »Das Schiff wird angegriffen«, ertönte eine gleichmütige Stimme aus der Luft. Zum ersten Mal sprach das Schiff sie direkt an, ohne sich der Zombies zu bedienen.
    »Alle Mann bitte sofort in die Quartiere und die Türen verriegeln.«
    »In die Quartiere?« Drevers schnaubte höhnisch durch die Nase und stemmte sich auf die Füße. »Wenn das ein Kampf ist, dann soll mich der Teufel holen, wenn ich …«
    »Denk doch mal nach!«, fiel Kyle ihm ins Wort und packte ihn am Ärmel. »Wir haben keine Raumanzüge. Wenn es irgendwo in unserer Nähe einen Hüllenbruch gibt, sind wir tot.« Das Fehlen von Raumanzügen hatte ihn schon früher etwas gestört, nun jedoch entpuppte sich dieser Mangel als eklatantes Versäumnis. »Vertrau mir, ich habe schließlich schon etliche Kämpfe erlebt -es werden Hüllenbrüche auftreten, es sei denn, wir haben höllisches Glück. Wir waren so damit beschäftigt, bei den Überfällen Leute zu entführen, dass wir nie daran gedacht haben, uns mit Anzügen auszurüsten.«
    Drevers glotzte ihn an, als könne er ihm immer noch nicht recht folgen.
    »In unseren Kabinen kann uns das Schiff isolieren und dafür sorgen, dass wir immer noch Atemluft bekommen, auch wenn sich irgendwo ein größeres Leck bildet.«
    Abermals bäumte sich der Boden auf, als gäbe es weitere Treffer. Kyle stand auf den Beinen und zerrte Drevers mit sich. »Jetzt komm schon! Das ist unsere einzige Chance zu überleben!«
    Keiner widersetzte sich; die drei Männer sprinteten aus dem Raum und den Korridor hinunter. Kyle und Drevers rannten Schulter an Schulter, und Blaine folgte ihnen auf dem Fuß.
    Während sie liefen,

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