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Geisterlicht: Roman (German Edition)

Geisterlicht: Roman (German Edition)

Titel: Geisterlicht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Winter
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Lächelnd reichte Dawn ihrer Schwester das Telefon und begann dann, die benutzten Teller aufeinanderzustapeln. Als kleine Übung, und weil es ihr gefiel, Fiona in Erstaunen zu versetzen, benutzte sie dabei ihre Hände nicht. Einer der Teller rutschte dabei leider über die Tischkante und zerschellte auf dem Boden, doch das lag nur daran, dass es Dawn schwerfiel, sich zu konzentrieren. Seit sie heute Nachmittag auf Sinclair Castle gewesen waren, musste sie ständig an Aidans blaue Augen mit den goldenen Flecken darin denken.
    »Wie geht es dir? Ich hoffe, es ist alles in Ordnung. Du hörtest dich auf meinem Anrufbeantworter irgendwie … seltsam an?«
    Anja klang besorgt.
    Fiona hatte tagsüber versucht, ihre Freundin zu erreichen, und war sogar ein bisschen erleichtert gewesen, als diese nicht abgenommen hatte. Das Gespräch würde schwierig werden. Schließlich konnte sie selbst ihrer besten Freundin nicht einfach so am Telefon mitteilen, dass sie seit neuestem eine Hexe war.
    »Es geht mir gut«, beteuerte sie also erst einmal. Vielleicht war es besser, wenn sie Anja einen Brief schrieb? Obwohl die Mitteilung, dass sie aus einem alten Hexengeschlecht stammte, wahrscheinlich in schriftlicher Form kaum weniger schockierend war.
    »Es ist natürlich alles ungewohnt und neu hier. Aber natürlich finde ich es auch wunderschön, endlich meine Schwester wieder in meiner Nähe zu haben.« Obwohl sie ständig von mir verlangt, dass ich einen Liebeszauber initiiere, um sie mit dem Mann zusammenzubringen, von dem ich schon seit Jahren träume. »Und wie kommt ihr in der Kanzlei klar?«, wechselte Fiona rasch das Thema. »Ist schon eine Vertretung für mich da?«
    Anja stieß einen tiefen Seufzer aus. »Anfang nächster Woche fängt eine Aushilfe bei uns an. Bis dahin wird es schon irgendwie gehen. Allerdings … dein Vater …«
    »Was ist mit ihm?« Fiona biss sich so heftig auf die Unterlippe, dass es schmerzte.
    »Er ist … Na ja, dass du einfach so abgereist bist, macht ihm ziemlich zu schaffen. Und natürlich auch die Dinge, die du ihm gesagt hast. Er hat schon zwei Gerichtstermine versäumt. Sein Handy war aus, und zu Hause konnte ich ihn auch nicht erreichen.« Anja klang ratlos.
    »Er ist erwachsen, und wenn er seine Termine verpasst, ist das seine Sache.« Vom halbdunklen Flur aus konnte Fiona durch die offene Tür einen Teil der Küche sehen, wo ihre Schwester angefangen hatte, das Geschirr abzuwaschen. Zum Glück benutzte sie ihre Hände dazu.
    Das altmodische Telefon hing an einem Kabel, so dass Fiona gezwungen war, neben dem Flurschränkchen stehen zu bleiben. Entweder führte ihre Schwester nur kurze Telefonate, oder Hexen brauchten eigentlich kein Telefon, und sie, Fiona, hatte das als Neu-Hexe nur noch nicht herausgefunden.
    »Er ist meistens schlecht gelaunt. Und dauernd geht irgendwas kaputt«, erzählte Anja jetzt mit unglücklicher Stimme.
    »Was geht denn kaputt?«
    »Irgendwelche Sachen eben. Vor allem Dinge, bei denen es ihm etwas ausmacht. Die Tasse, die du ihm während deiner Schulzeit geschenkt hast. Sein alter Mercedes fährt plötzlich nicht mehr und ist wohl auch nicht zu reparieren. Du weißt ja, wie er an der alten Kiste hängt. Und jetzt hat er auch noch diesen Schlüsselanhänger mit dem silbernen Herz verloren. Die Schlüssel sind da, aber das Herz ist wohl von dem Ring gerutscht. Ich musste das ganze Büro auf den Kopf stellen, aber es ist weg. Wer weiß, wo er es verloren hat.«
    »Das ist alles meine Schuld«, flüsterte Fiona. »Ich habe ihm doch gewünscht, dass er die Erfahrung macht, wie es ist, wenn man etwas verliert, was einem viel bedeutet, bevor ich abgereist bin.« Ihre Kehle war so eng, dass sie nicht weitersprechen konnte.
    »Aber deshalb kannst du doch nichts dafür, wenn ihm alles kaputtgeht!« Anjas Lachen klang nicht besonders heiter. »Schließlich kannst du nicht zaubern.«
    »Ich wünsche dir, dass ab morgen im Büro alles wieder normal läuft.« So sehr sie konnte, konzentrierte Fiona sich auf ihren Wunsch. Dabei schaute sie die schmale Treppe hinauf, deren Stufen in die Dunkelheit der oberen Etage führten.
    Plötzlich meinte sie, dort oben ein bläuliches Flackern zu sehen. Sie zog sich mit dem Telefon so weit in Richtung der hellen Küche zurück, wie das Kabel reichte. Es war leider ziemlich kurz. Und ohne den Hörer aus der Hand zu legen, konnte Fiona auch den Lichtschalter für die Deckenlampe im Flur nicht erreichen.
    »Erzähl mir doch noch ein bisschen von

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