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Geisterlicht: Roman (German Edition)

Geisterlicht: Roman (German Edition)

Titel: Geisterlicht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Winter
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Liebende. Vor der Ehe oder womöglich für Seitensprünge.« Aidan zuckte die Achseln.
    »Es war der Ort, an dem Catriona und Arthur sich getroffen haben«, murmelte Fiona vor sich hin. Obwohl es keinen Beweis dafür gab, dass dies das Versteck der beiden gewesen war, das Rodina in ihrem Tagebuch erwähnte, wusste sie es einfach.
    Aidan hatte gerade mit dem Butterbrotpapier geraschelt, in das die Sandwiches eingepackt waren und ihre Worte deshalb nicht verstanden. Jetzt sah er sie fragend an.
    »Meinst du, die Möbel sind so alt wie das Haus?«, wechselte Fiona schnell das Thema. »Sie sehen aus wie Antiquitäten, wenn auch nicht sonderlich gut erhaltene.« Unter ihren Fingerspitzen fühlte sich die Tischkante rau und spröde an.
    »Einige davon sicher. Zum Beispiel das Bett.« Aidan deutete über ihre Schulter.
    Aus irgendeinem Grund wollte sie sich nicht umdrehen, aber sie tat es dann doch, als würde ihr Kopf wie der einer Marionette mit Hilfe einer Schnur bewegt. Dort an der hinteren Wand stand immer noch das altertümliche Bett – aber nun sah es nicht mehr alt aus. Das Holz war glatt und dunkel, die geschnitzten Säulen glänzten wie frisch poliert, und die Bettwäsche lag auf einmal strahlend weiß und duftig darauf.
    In den Kissen lag eine nackte Frau. Ihr langes dunkles Haar glänzte, ihre Haut war cremefarben und makellos, ihr Körper schön wie der einer Statue. Im ersten Moment erkannte Fiona sie ohne das graue Kleid und das Umschlagtuch nicht. Dann durchfuhr sie ein eisiger Schreck. Catriona! Der bittere Geschmack in ihrem Mund verursachte ihr heftige Übelkeit, ihre Knie und ihre Hände zitterten. Sie hatte entsetzliche Angst und hätte nicht einmal sagen können, wovor.
    »Ich muss an die frische Luft. Außerdem wird es Zeit, die Kräuter zu suchen.« Ohne auf Aidans Antwort zu warten, stürzte sie zur Tür.
    »Willst du nicht vorher etwas essen?« Sekunden später tauchte er neben ihr draußen vor dem Häuschen auf.
    Allein der Gedanke an Essen verstärkte ihre Übelkeit. Sie bemühte sich, tief und gleichmäßig zu atmen, während sie vorsichtig den Kopf schüttelte. Als sie versuchte, Aidan anzulächeln, spürte sie, wie ihre Mundwinkel zitterten.
    »Iss du ruhig. Ich kann die Kräuter auch allein suchen.«
    Im selben Augenblick, in dem die Worte heraus waren, fragte sie sich schon, ob es klug war, Aidan mit Catriona in dem Häuschen zurückzulassen. Gleichzeitig schnürte die Angst davor, allein auf der Insel herumzulaufen, ihr wieder die Kehle zu. Es war keine konkrete Furcht, eher eine dunkle Ahnung, ein Unbehagen, das sich wie eine schwere, feuchte Decke über ihren Kopf und ihre Schultern legte und ihr die Luft zum Atmen nahm.
    »Unsinn, ich begleite dich natürlich«, sagte Aidan zu ihrer Erleichterung.
    Wortlos entfernte sie sich, so rasch sie konnte, von dem kleinen Haus. Er folgte ihr mit seinen langen Beinen ohne die geringste Schwierigkeit. Obwohl Fiona den Blick auf den Boden gesenkt hielt, war sie sich seiner Nähe sehr bewusst und spürte gleichzeitig immer noch das Unbehagen, vor dem sie gerade davonlief.
    Je weiter sie sich von dem Sommerhäuschen entfernte, umso leichter fiel Fiona das Atmen. Sie ging langsamer und blieb manchmal sogar stehen, um ein Gewächs genauer zu betrachten. Es war jedoch keines dabei, das der Beschreibung im Hexenbuch entsprach. Die Aufzeichnungen besagten, die hilfreiche Pflanze sei auch auf der Insel selten und wachse nur an verborgenen Stellen. Also konzentrierte Fiona sich bei der Suche besonders auf die Felsen, die manchmal unvermittelt zwischen den Bäumen aufragten, untersuchte ihre Spalten und Einkerbungen, schaute im Wurzelbereich der Bäume nach, in Bodensenken und im Schatten hinter struppigen Büschen.
    Aidan tat, zu was nicht viele Männer fähig gewesen wären: Er blieb in ihrer Nähe, machte sie nicht mit Fragen oder ungeduldigen Bemerkungen nervös und zeigte keinerlei Zeichen von Ungeduld.
    Nach etwa einer halben Stunde näherten sie sich in einem weiten Bogen wieder dem Ufer, jedoch südlich von der Stelle, wo sie angelegt hatten. Hier bestand der Uferstreifen nicht aus Gras, sondern war steinig und stellenweise steil abfallend. Seufzend schaute Fiona sich um.
    »Wenn das Kraut hier irgendwo wächst, wird es schwierig sein, es zwischen all den Steinen und dem Moos zu finden.«
    »Wenn du mir sagst, worauf ich achten muss, helfe ich dir«, schlug Aidan vor. »Wie sehen die Blätter denn aus?«
    Obwohl Fiona nicht sicher war, ob das Kraut

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