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Geisterstadt

Geisterstadt

Titel: Geisterstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stacia Kane
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noch bevor sie ihn berührt hatte.
    Sie durchwühlte ihre Tasche auf der Suche nach einem Handschuh und warf Lauren quer durch den Raum einen Blick zu. »Was glaubst du, was das für Talismane sind?«
    »Keine Ahnung. Jedenfalls keine Traumfänger. Wahrscheinlich einfach nur zum allgemeinen Schutz.«
    »Na ja, aber das sind ja wohl Krötenknochen. Wer benutzt denn schon Krötenknochen in normalen Schutzzaubem? Und wo hat er die bloß alle her?«
    »Schwarzmärkte gibt es überall, Cesaria.« Laurens herablassender Tonfall wurmte sie. Chess hatte hier erneut Krötentalismane vor sich, die sie natürlich sofort an den Krötenfetisch von vorhin und die am Schauplatz des Verbrechens und im Schlachthof erinnerten, die ihr praktisch die Seele aufgefressen hatten. Wie sie schon Terrible erklärt hatte, war Krötenmagie eine ernste Sache; diese Talismane konnten alles Mögliche bewirken, alle möglichen Effekte haben, und sie waren so stark, dass sie das Kribbeln sogar durch den Schutzpanzer der Drogen spürte.
    »Hey, Lauren? Glaubst du, du könntest vielleicht mal aufhören, so zu tun, als würde ich dir mit solchen völlig berechtigten Fragen bloß die Zeit stehlen? Es kann dir doch nicht egal sein, dass jemand wie dieser Typ hier ganz offensichtlich eine Quelle für Krötenknochen hat.«
    »Das hat nichts mit unserem Fall zu tun, Cesaria. Wir untersuchen die Lamaru und ihre Psychopomps. Wenn wir damit fertig sind, können wir uns immer noch nach diesem Kerl umsehen - und wenn ich >wir< sage, meine ich das Squad, nicht dich - und rausfinden, was er eigentlich treibt. Aber wir dürfen uns jetzt nicht ablenken lassen, und genau darauf läuft dein Vorschlag hinaus. Konzentrier dich bitte auf den Fall und nichts sonst, ja?«
    Chess öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Lauren hatte recht - na ja, eigentlich nicht, aber egal. Sie waren nur aus einem einzigen Grund hier, nämlich, um Beweise für Chess’ Verdacht zu finden, dass die Leichenteile zu Angehörigen von Maguinness’ Familie gehörten und dass er deshalb mit den Lamaru im Krieg lag.
    Aber hatten nicht auch die Leute, die Ratchet angegriffen und beinahe das ganze Gebäude mit dem widerwärtigen Ding zerstört hätten, das immer noch in ihrer Handtasche steckte, zu den Lamaru gehört?
    Vielleicht. Wahrscheinlich. Aber davon hatte Lauren keine Ahnung, und Chess konnte es ihr auch nicht erzählen; sosehr sie auch grübelte, ihr fiel einfach keine passende Erklärung dafür ein, was sie in diesem Gebäude zu suchen gehabt hatte.
    Vielleicht musste sie es indirekt probieren. »Hör mal, ich hab nachgedacht. Wenn die Lamaru mit Psychopomps rumspielen, könnten sie doch auch Kröten benutzen, oder? Also, wenn dieser Typ eine gute Quelle hat, sind sie ja vielleicht deshalb zu ihm gekommen. Vielleicht hat er sie mit illegaler Magie versorgt, und dann haben sie ihn um seinen Lohn geprellt oder so, und das war der Grund für ihre Auseinandersetzung.«
    Laurens Seufzer war quer durch den Raum zu hören. »Und wenn wir die Lamaru gefasst haben, verhören wir sie und bringen sie vor Gericht. Das hier ist keiner von deinen Debunker-Fällen, wo du einfach jeder wilden Eingebung folgen kannst, egal, wohin sie dich führt. Das hier ist ein Fall für das Squad, und da gibt es gewisse Vorgehensweisen, an die wir uns zu halten haben.«
    Chess schloss die Hand um den Talisman und riss den Faden ab, an dem er baumelte, so schnell, dass Lauren es nicht mitbekam. Vielleicht zog sie etwas fester, als eigentlich nötig gewesen wäre, aber wenn sie nicht etwas kaputt gemacht hätte, hätte sie angefangen zu schreien. »Warum zum Teufel sind wir eigentlich hier, wenn du weder an Maguinness interessiert bist noch an seiner Verbindung zu den ...«
    »Wir sind hier, weil es sich bei dir so angehört hat, als hätte er möglicherweise etwas gesehen oder als wäre er ein weiteres Opfer. Da habe ich mir gedacht, schauen wir doch mal vorbei und sehen, ob wir ihn im Schlaf zum Reden bringen können. Und falls nicht, hätten wir ihn geweckt und dann verhört. Er ist aber nicht da. Prima. Also gucken wir uns rasch mal um und hauen dann wieder ab. Im Unterschied zu dir habe ich jedenfalls vor, diesen Fall zu lösen. Ich unterliege keinem Bindenden Eid, weißt du? Ich kriege keinen Riesen extra, bloß dafür, dass ich die Klappe halte.«
    Selbst die Cepts reichten jetzt kaum noch aus, damit ihre Stimme ruhig blieb. »Ich versuche sehr wohl, den Fall zu lösen, Lauren. Ich bin mindestens genauso scharf

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