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Geisterstadt

Geisterstadt

Titel: Geisterstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stacia Kane
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mit einem Angehörigen des Squad an ihrer Seite konnte sie ganz anders auftreten, und sie waren der Lösung schon so verdammt nahe.
    Er konnte die Lamaru finden, wenn sie sich nach Downtown vorwagten; ganz offensichtlich hatte er irgendeine Verbindung zu ihnen. Vielleicht konnte sie diese Verbindung ausnutzen. Verdammt, wenn die Lamaru Wind davon bekamen, dass ihr Feind mit der Kirche zusammenarbeitete, traten sie vielleicht den Rückzug an. Nicht sehr wahrscheinlich, aber auch nicht unmöglich.
    Maguinness war beängstigend mächtig; ein wirklich fiircht-einflößender Gegner. Wäre er hinter ihr her, würde sie sich auf jeden Fall aus dem Staub machen.
    Oder wenigstens wünschte sie sich das. Es war der Kurs, den sie gewählt hätte, wenn sie jemand anders mit einem anderen Beruf gewesen wäre. Stattdessen stand sie um zwei Uhr morgens mit Lauren im Schutz der Dunkelheit unter kaputten Straßenlaternen an der Ecke Neunzigste und Foster und war im Begriff, bei ihm einzubrechen und sich mal gründlich umzusehen.
    Das vorherige Meeting in der Kirche war dankenswert kurz gewesen und hatte ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Keine Psychopomps mehr, bevor die Lamaru nicht gefasst waren. Sie war im Moment die einzige Debunkerin im Einsatz. Die anderen waren auf unbestimmte Zeit beurlaubt, bis das Problem gelöst und jeder einzelne Schädel in den Vorratskammern der Kirche überprüft und für unbedenklich erklärt worden war.
    Ihr war bisher noch nie bewusst gewesen, wie sehr sie sich auf ihren Psychopomp verließ, wie sehr sie auf die Fähigkeit angewiesen war, Geister in die Ewige Stadt verbannen zu können. Ohne diesen Ausweg fühlte sie sich plötzlich verletzlich und ausgeliefert; von ihrem Glauben an die Kirche und ihre Magie, den sie einst für unerschütterlich gehalten hatte, war nur noch ein Scherbenhaufen übrig. Es kam ihr so vor, als bemühte sie sich, ein Leben zu retten, das unwiederbringlich verloren war, und daran waren nur die Lamaru schuld. Hass loderte heiß und wild in ihrer Brust.
    Ihre Ruhmeshand meldete sich mit einem Zucken. Das Artefakt reagierte wohl auf ihre Ausstrahlung; besonders ausgeglichen fühlte sie sich wahrhaftig nicht, trotz der vier Cepts, die sie auf dem Klo des Stop Shops hatte verdrücken können.
    Es war nicht einfach nur Wut oder das ungute Gefühl, dass selbst sie beide zusammengenommen und die Hand nicht ausreichen würden, um Maguinness und seine Familie zu betäuben. Es lag auch nicht an der Angst davor, was er mit ihnen anstellen würde, wenn er sie erwischte. Lauren hatte eine Pistole; wenn es Schwierigkeiten geben würde, mussten sie sich den Weg eben freischießen.
    Es war die Erinnerung an das, was vorhin geschehen war, die ihr keine Ruhe ließ. Die Berührung seiner Haut. Seine Stimme in ihrem Ohr. Sein Haar zwischen ihren Fingern, ihre Hände, die über seinen Körper glitten. Sinnliche Eindrücke stürmten mit solcher Wucht auf sie ein, dass sie fast gestöhnt hätte. Ihre Muskeln spannten sich.
    »Was ist denn los mit dir?« Lauren schob ein volles Magazin in die Pistole und verstaute sie im Schulterhalfter unter der Jacke. »Du siehst aus, als würdest du gleich umkippen.«
    Wenigstens sorgte diese Bemerkung dafür, dass ihr das heiße Blut endlich mal woandershin schoss - obwohl sie sich auch bei dem Gedanken, dass ihr Gesicht so rot war wie Laurens Haar, nicht besonders wohlfühlte. »Mir geht’s gut. Nur ... ich denke wirklich, dass wir uns Verstärkung organisieren sollten.«
    »Warum denn? Du hast gesagt, das ist ein gruseliger Typ mit ein paar gruseligen Kindern. Verdammt, wenn er wirklich gegen die Lamaru kämpft, sollte er dankbar sein, dass wir da sind. Wir können sie für ihn fertigmachen und dafür sorgen, dass sie ihn in Zukunft in Ruhe lassen.«
    »Na ja, aber ...« Verdammt und noch mal verdammt und zur Sicherheit noch drauf geschissen! Sie hatte die Begegnung mit Maguinness in ihrem Bericht etwas harmloser schildern müssen, weil sie Lauren nicht verraten wollte, dass Terrible dabei gewesen war. Also hatte sie alles, was mit körperlicher Bedrohung zu tun hatte, komplett weggelassen. Insbesondere hatte sie um jeden Preis verschweigen wollen, wie Maguinness die Male ihres Bindenden Eids gelesen hatte. Wie er sie gelesen hatte, erkannt hatte, wer sie war, und dass ihre ganze Ermittlungsarbeit möglicherweise aufgeflogen war. Wenn sie aus dem Team flog, musste sie das Geld zurückzahlen.
    Nicht mal im Traum hätte sie damit gerechnet, dass

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