Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geisterstadt

Geisterstadt

Titel: Geisterstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stacia Kane
Vom Netzwerk:
oder?«
    »Oh Klar. Ja, natürlich. Verstehe. Macht nichts. Ich finde schon was.«
    »Scheiße!« Seine Hände umklammerten das Lenkrad. »Ich ruf dich in ’ner Stunde an, ja? Wenn du bis dahin noch nichts zum Pennen gefunden hast, kommste zu mir. Aber nur auf die Couch, klar? Bei dir kannste jedenfalls nicht bleiben, solange die hinter dir her sind. Geht das klar?«
    »Ja, das ist ... Danke. Echt.«
    Er zuckte die Achseln. »Dann mal rein mit dir. Ist schon spät.«
    Bevor sie es sich anders überlegen oder sich zur Ordnung rufen konnte, beugte sie sich zu ihm hinüber und küsste ihn auf die Wange. Eine letzte Gelegenheit, seinen Duft einzuatmen. »Danke, Terrible.«
    Er nickte nur. Mit einem letzten Blick zurück auf ihn stieg sie aus dem Wagen.

33
    Kirchenangestellte arbeiten zusammen, vereint durch ein gemeinsames Ziel. Sie schützen die Menschheit, bestrafen die Sünder und leben gemäß der Wahrheit. Mit gutem Beispiel vorangehen!
    Ein Handbuch für Kirchenangestellte
    Laurens Haar war genauso durcheinander wie ihre Wohnung; Chess hatte sie ganz offenbar geweckt. Entweder das, oder sie war mit einem Mann zusammen, aber irgendwie bezweifelte Chess, dass das der Fall war. Selbst wenn die Ereignisse der letzten Nacht nicht gewesen wären, wäre es Chess unwahrscheinlich vorgekommen, dass sich Lauren einem Mann in schlabbrigen Trainingshosen und einem T-Shirt mit abgewetzten Achseln präsentiert hätte. Es war eins der unattraktivsten Outfits, das Chess je gesehen hatte, ungefähr so sexy wie eine eiternde Wunde.
    Der Rest der Wohnung sah nicht viel besser aus. Lauren war offensichtlich gerade erst eingezogen, da war ein bisschen Unordnung ganz normal, aber hier gab es wirklich nur leere Regale und leere Pappschachteln vom Schnellimbiss. Nicht mal bei Chess sah es übler aus, die ließ wenigstens keine Essensreste herumliegen. Man konnte förmlich zusehen, wie sich in den verklebten Klumpen undefinierbarer Masse auf den Schachteln und in den Schüsseln, die jeden Quadratzentimeter bedeckten, die Bakterien tummelten.
    Wie konnte jemand, der sonst wie die perfekt gestriegelte Karrierefrau rumlief, nur so eine Schluse sein? Das passte einfach nicht.
    Genau wie das, was Sela gesagt hatte. »Du wohnst hier wohl noch nicht lange, hm?«
    »Nein, erst... na ja ...« Lauren senkte die Stimme und schenkte Chess ein Grinsen, das vielleicht sogar verschwörerisch gewirkt hätte, wäre sie nicht immer noch so von der Rolle gewesen. »Eigentlich wohne ich hier schon seit fast einem Monat, aber mein Dad weiß nichts davon. Ich hab ihm nichts erzählt, damit ich nicht bei ihm wohnen muss, weißt du? Ich wollte einfach erst mal ein bisschen Freiheit.«
    So viel zu dieser Theorie. Nicht, dass Chess wirklich daran geglaubt hätte. Warum sollte die Tochter des Großältesten auch gegen die Kirche intrigieren?
    »Ich spring mal kurz unter die Dusche, ja?« Lauren wühlte in einem Umzugskarton herum und zog ein Handtuch hervor. Wenigstens sah es sauber aus. »Sony. Ich komm gerade aus dem Fitnessstudio und war so hungrig, dass ich einfach erst mal in diese alten Fetzen gestiegen bin. Ist einfach bequem, weißt du? Ich bring mich mal rasch auf Vordermann, und dann kannst du mir die ganze Geschichte erzählen.«
    Chess glaubte ihr kein Wort. Die Ringe unter Laurens Augen stammten nicht von exzessivem Joggen oder was immer die Leute in so einem Fitnessstudios trieben. Lauren wirkte irgendwie gehetzt, so verstohlen und verdruckst, als versuchte sie, sich in sich zu verkriechen.
    Das ging natürlich nicht. Niemand wusste das besser als Chess. Aber war sie jetzt etwa scharf darauf, eine Diskussion darüber vom Zaun zu brechen? Ganz sicher nicht. Also wählte sie die zweitbeste Möglichkeit und tat einfach so, als wäre nichts. »Oh, könntest du mich danach zur Kirche fahren? Ich will heute
    Nacht nicht bei mir schlafen, nach allem, was ... na ja, das erzähl’ ich dir gleich.«
    »Der Älteste Griffin meinte, dass sie dich schon länger zu überreden versuchen, dass du wieder aufs Gelände ziehst. Da draußen bist du für die Lamaru der reinste Köder, weißt du?«
    »Da draußen geht’s mir gut.«
    »Und weshalb brauchst du dann noch mal einen Schlafplatz für heute Nacht?«
    Chess verschränkte die Arme. »Also, fährst du mich jetzt oder nicht?«
    »Ja, schon gut. Mann, bist du empfindlich!«
    Als Chess nicht antwortete, stieß Lauren einen theatralischen Seufzer aus. »Okay, was soll’s, fahr ich dich eben zur Kirche. Oder du

Weitere Kostenlose Bücher