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Geisterstadt

Geisterstadt

Titel: Geisterstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stacia Kane
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hinein.
    Hier traf sie die Energie noch stärker; wohl weil sie von Metallwänden umschlossen war, wie sie vermutete. Informationsschnipsel stiegen aus den Tiefen ihrer Erinnerung auf, verschwommene Details aus Unterrichtsstunden, in denen sie nie besonders gut aufgepasst hatte, weil ihr von Anfang an klar gewesen war, dass sie sowieso nie als Richtlinienbeauftragte oder für die Kirchenregierang arbeiten würde. Schlachthöfe mussten per Vorschrift Ritualräume haben, genau wie Krankenhäuser verpflichtet waren, für die Todeskandidaten Abteilungen mit Eisenwänden einzurichten. Während der Geisterwoche stellte jeder Tod ein doppeltes Risiko dar, und damit war nicht zu spaßen.
    Der Raum, in dem sie stand, schien sämtliche Auflagen zu erfüllen. Er war verschlossen, sauber und bis auf eine nackte Glühbirne hoch oben an der Decke vollkommen leer. Am Boden waren verblasste bräunliche Flecken zu sehen, aber das war nicht anders zu erwarten. Der Geruch von Bleiche stach ihr in die Nase.
    »Erik hat hier kurz vor der letzten Geisterwoche angefangen.« Carlyle kratzte sich im Nacken. »Er hat in dieser Woche die Produktion in diesem Raum überwacht und danach die Aufräumarbeiten geleitet.«
    Chess tastete sich Stück für Stück die Wand entlang und suchte den Boden ab. »Und dazu gehörten auch Psychopomps?«
    Lauren seufzte hinter ihr, aber wen interessierte schon, was sie davon hielt?
    Carlyle nickte. »Für die Beschwörung haben wir natürlich Älteste vor Ort, aber Erik war der Teamleiter.«
    Je genauer sich Chess den Raum betrachtete, desto weniger war sie überzeugt, dass er tatsächlich seit Monaten ungenutzt war. Sie nahm an, dass der Bleichegestank bei geschlossener Tür tatsächlich über Monate so stark bleiben konnte. Dass die Energie so deutlich spürbar blieb, mochte ja auch noch angehen, immerhin waren die Wände mit Eisen verstärkt. Normalerweise war es kein großes Problem, das Alter eines Zaubers oder einer bestimmten Energie zu bestimmen, aber hier, in den Eisenwänden ...
    Spielte aber sowieso keine Rolle. Lauren sagte ihren Namen, laut genug, um sie aus ihren Gedanken zu reißen; sie sah auf und bemerkte, dass Carlyle und Lauren schon wieder draußen standen. Lauren zog schon wieder diese eingebildete Schnute, für die Chess sie jedes Mal am liebsten geschlagen hätte. Noch fester als sonst.
    »Würden Sie mich anrufen, wenn Sie etwas von ihm hören?« Lauren reichte Carlyle etwas, das nur eine Visitenkarte sein konnte. Dumdidum. Chess hatte natürlich nicht mal Visitenkarten.
    Carlyle nickte lächelnd und tat alles, was man beim Abschied so machte, aber Chess ignorierte ihn bewusst. Er hatte mit dem Fall nicht das Geringste zu tun; das hatte sie schon gewusst, als sie ihm die Hand geschüttelt hatte. Seine magische Begabung war ungefähr so ausgeprägt wie die von Lex, sprich: nicht vorhanden.
    Aber dieser Raum und Vanhelm ...
    »Vanhelm war für die Psychopomps verantwortlich«, sagte sie im Hinausgehen. Vom Kopf her war ihr natürlich klar, dass der Parkplatz keinen Deut besser roch als das Innere der Anlage, aber es fühlte sich trotzdem großartig an, wieder an der frischen Luft zu sein.
    »Na und?«
    »Na und? Lauren, bitte. Vanhelm hat hier mit Psychopomps gearbeitet. Gestern in der Kirche hat er einen Psychopomp manipuliert. Da willst du ja wohl nicht behaupten ...«
    »Er hat nicht mit ihnen >gearbeitet<, er hat sie vielleicht ein-, zweimal gesehen. Und du weißt gar nicht, ob er diesen Psychopomp wirklich manipuliert hat. Und selbst wenn, hat das nichts ...«
    »Es hat sehr wohl etwas mit unserem Fall zu tun. Unser Fall dreht sich um die Lamaru, und wenn sie irgendwas mit Psychopomps aushecken, dann ...«
    Lauren seufzte. »Okay, Cesaria. Was soll’s. Nehmen wir mal kurz an, dass du recht hast. Wie sollen wir das beweisen? Wie kommen wir dahinter, was sie Vorhaben?«
    »Wir ...« Ups.
    »Was denn?«
    »Ach nichts.« Fast wäre sie jetzt mit Maguinness um die Ecke gekommen und hätte vorgeschlagen, ihn aufzuspüren und zu verhören. Fast wäre sie mit dem Krötenfetisch angekommen. Verdammt! Sie hatte handfeste Informationen, Informationen, die Lauren sicher genützt hätten, aber sie konnte nicht darüber sprechen. Stattdessen musste sie sie in ihrem Hinterkopf gären lassen und endlose Stunden über eine Möglichkeit nachgrübeln, wie sie damit rausrücken konnte.
    »Schön.« Lauren zog die Schlüssel aus ihrem Handtäschchen. »Also, Cesaria, toll, wenn du meinst, dass du in

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